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Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.

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Die selige Sterb-Kunst.
hätten/ so solten wir das Zeitliche wol mit seiner
Wollust/ wie sie Namen haben mag/ gerne fahren
lassen/ damit wir nur auch das Elend nicht haben
dörffen dieses zeitlichen Lebens/ welches gewislich/
wenn mans gegen einander solte abwegen/ viel tau-
sendmal grösser ist/ als die Lust und Freude/ die da-
rinnen ist oder seyn mag/ wie denn auch die Heyden
gesagt haben/ daß die Götter zu einem Glück allezeit
ja wol zehen Unglück gesetzt haben.

Aber über dis alles/ daß wir nicht allein unsers
Elends durch den natürlichen Tod gantz und gar ab-
kommen/ haben wir daneben diesen Wechsel/ daß
wir dagegen zu gewarten haben ewige Freud und
Seeligkeit/ die kein Auge gesehen/ kein Ohr gehöret
und in keines Menschen Hertz kommen ist/ wie groß
sie seyn werde im ewigen Leben. Und Christus selbst
sagt/ Joh: 16. Moeror vester vertetur in gaudium, Ewer
Traurigkeit sol in Freude verkehret werden/ und die-
selbige sol niemand von euch nehmen. Und S. Pau-
lus: Wir haltens dafür/ daß dieser Zeit Leiden nicht
werth sey der Herrligkeit/ die im ewigen Leben an
uns sol offenbaret werden.

Das dritte Theil.
Vom Gebet.

ES soll auch ein Christ/ der gerne dermal Eins
nach Gottes Willen Christlich sterben wil/ fleis-

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Ccccc iij

Die ſelige Sterb-Kunſt.
hätten/ ſo ſolten wir das Zeitliche wol mit ſeiner
Wolluſt/ wie ſie Namen haben mag/ gerne fahren
laſſen/ damit wir nur auch das Elend nicht haben
dörffen dieſes zeitlichen Lebens/ welches gewislich/
wenn mans gegen einander ſolte abwegen/ viel tau-
ſendmal gröſſer iſt/ als die Luſt und Freude/ die da-
rinnen iſt oder ſeyn mag/ wie denn auch die Heyden
geſagt haben/ daß die Götter zu einem Glück allezeit
ja wol zehen Unglück geſetzt haben.

Aber über dis alles/ daß wir nicht allein unſers
Elends durch den natürlichen Tod gantz und gar ab-
kommen/ haben wir daneben dieſen Wechſel/ daß
wir dagegen zu gewarten haben ewige Freud und
Seeligkeit/ die kein Auge geſehen/ kein Ohr gehöret
und in keines Menſchen Hertz kommen iſt/ wie groß
ſie ſeyn werde im ewigen Leben. Und Chriſtus ſelbſt
ſagt/ Joh: 16. Mœror veſter vertetur in gaudium, Ewer
Traurigkeit ſol in Freude verkehret werden/ und die-
ſelbige ſol niemand von euch nehmen. Und S. Pau-
lus: Wir haltens dafür/ daß dieſer Zeit Leiden nicht
werth ſey der Herrligkeit/ die im ewigen Leben an
uns ſol offenbaret werden.

Das dritte Theil.
Vom Gebet.

ES ſoll auch ein Chriſt/ der gerne dermal Eins
nach Gottes Willen Chriſtlich ſterben wil/ fleiſ-

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Ccccc iij
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[18/0361] Die ſelige Sterb-Kunſt. hätten/ ſo ſolten wir das Zeitliche wol mit ſeiner Wolluſt/ wie ſie Namen haben mag/ gerne fahren laſſen/ damit wir nur auch das Elend nicht haben dörffen dieſes zeitlichen Lebens/ welches gewislich/ wenn mans gegen einander ſolte abwegen/ viel tau- ſendmal gröſſer iſt/ als die Luſt und Freude/ die da- rinnen iſt oder ſeyn mag/ wie denn auch die Heyden geſagt haben/ daß die Götter zu einem Glück allezeit ja wol zehen Unglück geſetzt haben. Aber über dis alles/ daß wir nicht allein unſers Elends durch den natürlichen Tod gantz und gar ab- kommen/ haben wir daneben dieſen Wechſel/ daß wir dagegen zu gewarten haben ewige Freud und Seeligkeit/ die kein Auge geſehen/ kein Ohr gehöret und in keines Menſchen Hertz kommen iſt/ wie groß ſie ſeyn werde im ewigen Leben. Und Chriſtus ſelbſt ſagt/ Joh: 16. Mœror veſter vertetur in gaudium, Ewer Traurigkeit ſol in Freude verkehret werden/ und die- ſelbige ſol niemand von euch nehmen. Und S. Pau- lus: Wir haltens dafür/ daß dieſer Zeit Leiden nicht werth ſey der Herrligkeit/ die im ewigen Leben an uns ſol offenbaret werden. Das dritte Theil. Vom Gebet. ES ſoll auch ein Chriſt/ der gerne dermal Eins nach Gottes Willen Chriſtlich ſterben wil/ fleiſ- ſi Ccccc iij

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Zitationshilfe: Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/361>, abgerufen am 25.11.2024.