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Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.

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4. Theil/ Gebet.
und Barmhertzigkeit/ welche/ so groß [unleserliches Material - 2 Wörter fehlen] du sie
uns nicht versagen kanst. Auf solche stehe ich nun
auch da/ und bitte dich/ O barmhertziger Vater/ ver-
gib mir meine böse That/ wie du Mosi deinem Knecht
vergeben hast/ und nim mich wieder zu Gnaden an/
wie du den Schecher zu deiner Rechten am Creutz zu
Gnaden angenommen/ und ihme seine Sünde ver-
geben hast: Und ob ich schon der weltlichen Straffe
entgehen mag/ so ists doch unmöglich/ deiner Hand
zu entfliehen. Laß mich die Schmach mit Gedult
tragen/ wenn ich wie David von Simei für einen
Bluthund und losen Mann gescholten werde/ und
behüte mich hinfort für Mord und Zorn/ üm des
hochgelobten Verdiensts Jesu Christi/ unsers Mit-
lers und Erlösers willen/ Amen.

VI.
Beicht und Bekäntnüseiner Person/ so sich
mit Unzucht und Ehebruchversündiget.

ACh allmächtiger ewiger Gott/ dem nichts ver-
borgen ist/ du wilt/ daß wir keusch und züchtig
leben sollen/ in Gedancken/ Worten und Wercken/
und ein ieglicher sein Gemahl lieben und ehren/ ich
habs vernommen/ aber darnach nicht gethan: Denn
in meinem Hertzen und in der That habe ich die Ehe
gebrochen/ darzu haben mich bracht meine böse Ge-

dan-

4. Theil/ Gebet.
und Barmhertzigkeit/ welche/ ſo groß [unleserliches Material – 2 Wörter fehlen] du ſie
uns nicht verſagen kanſt. Auf ſolche ſtehe ich nun
auch da/ und bitte dich/ O barmhertziger Vater/ ver-
gib mir meine böſe That/ wie du Moſi deinem Knecht
vergeben haſt/ und nim mich wieder zu Gnaden an/
wie du den Schecher zu deiner Rechten am Creutz zu
Gnaden angenommen/ und ihme ſeine Sünde ver-
geben haſt: Und ob ich ſchon der weltlichen Straffe
entgehen mag/ ſo iſts doch unmöglich/ deiner Hand
zu entfliehen. Laß mich die Schmach mit Gedult
tragen/ wenn ich wie David von Simei für einen
Bluthund und loſen Mann geſcholten werde/ und
behüte mich hinfort für Mord und Zorn/ üm des
hochgelobten Verdienſts Jeſu Chriſti/ unſers Mit-
lers und Erlöſers willen/ Amen.

VI.
Beicht und Bekäntnüseiner Perſon/ ſo ſich
mit Unzucht und Ehebruchverſündiget.

ACh allmächtiger ewiger Gott/ dem nichts ver-
borgen iſt/ du wilt/ daß wir keuſch und züchtig
leben ſollen/ in Gedancken/ Worten und Wercken/
und ein ieglicher ſein Gemahl lieben und ehren/ ich
habs vernommen/ aber darnach nicht gethan: Denn
in meinem Hertzen und in der That habe ich die Ehe
gebrochen/ darzu haben mich bracht meine böſe Ge-

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[12/0312] 4. Theil/ Gebet. und Barmhertzigkeit/ welche/ ſo groß __ du ſie uns nicht verſagen kanſt. Auf ſolche ſtehe ich nun auch da/ und bitte dich/ O barmhertziger Vater/ ver- gib mir meine böſe That/ wie du Moſi deinem Knecht vergeben haſt/ und nim mich wieder zu Gnaden an/ wie du den Schecher zu deiner Rechten am Creutz zu Gnaden angenommen/ und ihme ſeine Sünde ver- geben haſt: Und ob ich ſchon der weltlichen Straffe entgehen mag/ ſo iſts doch unmöglich/ deiner Hand zu entfliehen. Laß mich die Schmach mit Gedult tragen/ wenn ich wie David von Simei für einen Bluthund und loſen Mann geſcholten werde/ und behüte mich hinfort für Mord und Zorn/ üm des hochgelobten Verdienſts Jeſu Chriſti/ unſers Mit- lers und Erlöſers willen/ Amen. VI. Beicht und Bekäntnüseiner Perſon/ ſo ſich mit Unzucht und Ehebruchverſündiget. ACh allmächtiger ewiger Gott/ dem nichts ver- borgen iſt/ du wilt/ daß wir keuſch und züchtig leben ſollen/ in Gedancken/ Worten und Wercken/ und ein ieglicher ſein Gemahl lieben und ehren/ ich habs vernommen/ aber darnach nicht gethan: Denn in meinem Hertzen und in der That habe ich die Ehe gebrochen/ darzu haben mich bracht meine böſe Ge- dan-

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Zitationshilfe: Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/312>, abgerufen am 22.11.2024.