Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.3. Theil/ Gebet wieder du wollest dich doch gnädiglich meiner armen Seeleerbarmen/ und alle meine Feinde flüchtig und zu Schanden machen/ denn ich bin aus eigenem Vermö- gen viel zu schwach/ so weis ich auch sonst weder im Himmel noch auf Erden/ keine andere Hülffe zu su- chen/ denn allein bey dir. Du stellest dich wol offt als seyest du sehr zornig/ und mit deiner Gnad weit und fern von mir/ es ist aber in deinem Willen nichts denn lauter Leben und Barmhertzigkeit/ O Herr/ hast du doch keinen Menschen iemals verlassen/ der sein Hertz und Hoffnung in seinen Nöthen auf dich gesetzt hat/ dessen haben wir viel herrlicher Exempel an den lieben Heiligen. Und ob ich wol ein armer Sünder bin/ in Sünden empfangen und gebohren/ also daß mich derwegen der listige Feind bald über- wältigen möchte: Jedoch so tröst ich mich hertzlich/ daß du gesagt hast/ der Feind werde wol wieder mich streiten/ aber mir nichts anhaben/ denn du seyst bey mir mich zu erretten. Derohalben/ bitte ich dich durch das Rosinfarbe Blut deines geliebten Sohns/ und üm der Liebe willen/ die du von Anfang der Welt zu dem Menschlichen Geschlecht getragen hast (weil mich der Feind schon mit einer Wagenburg ümgeben und an allen Orten ängstet) du wollest dich doch meines Elendes erbarmen/ und meine betrübte und schwache Seele
3. Theil/ Gebet wieder du wolleſt dich doch gnädiglich meiner armen Seeleerbarmen/ und alle meine Feinde flüchtig und zu Schanden machen/ denn ich bin aus eigenem Vermö- gen viel zu ſchwach/ ſo weis ich auch ſonſt weder im Himmel noch auf Erden/ keine andere Hülffe zu ſu- chen/ denn allein bey dir. Du ſtelleſt dich wol offt als ſeyeſt du ſehr zornig/ und mit deiner Gnad weit und fern von mir/ es iſt aber in deinem Willen nichts denn lauter Leben und Barmhertzigkeit/ O Herr/ haſt du doch keinen Menſchen iemals verlaſſen/ der ſein Hertz und Hoffnung in ſeinen Nöthen auf dich geſetzt hat/ deſſen haben wir viel herrlicher Exempel an den lieben Heiligen. Und ob ich wol ein armer Sünder bin/ in Sünden empfangen und gebohren/ alſo daß mich derwegen der liſtige Feind bald über- wältigen möchte: Jedoch ſo tröſt ich mich hertzlich/ daß du geſagt haſt/ der Feind werde wol wieder mich ſtreiten/ aber mir nichts anhaben/ denn du ſeyſt bey mir mich zu erretten. Derohalben/ bitte ich dich durch das Roſinfarbe Blut deines geliebten Sohns/ und üm der Liebe willen/ die du von Anfang der Welt zu dem Menſchlichen Geſchlecht getragen haſt (weil mich der Feind ſchon mit einer Wagenburg ümgeben und an allen Orten ängſtet) du wolleſt dich doch meines Elendes erbarmen/ und meine betrübte und ſchwache Seele
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3. Theil/ Gebet wieder
du wolleſt dich doch gnädiglich meiner armen Seele
erbarmen/ und alle meine Feinde flüchtig und zu
Schanden machen/ denn ich bin aus eigenem Vermö-
gen viel zu ſchwach/ ſo weis ich auch ſonſt weder im
Himmel noch auf Erden/ keine andere Hülffe zu ſu-
chen/ denn allein bey dir. Du ſtelleſt dich wol offt
als ſeyeſt du ſehr zornig/ und mit deiner Gnad weit
und fern von mir/ es iſt aber in deinem Willen nichts
denn lauter Leben und Barmhertzigkeit/ O Herr/
haſt du doch keinen Menſchen iemals verlaſſen/ der
ſein Hertz und Hoffnung in ſeinen Nöthen auf dich
geſetzt hat/ deſſen haben wir viel herrlicher Exempel
an den lieben Heiligen. Und ob ich wol ein armer
Sünder bin/ in Sünden empfangen und gebohren/
alſo daß mich derwegen der liſtige Feind bald über-
wältigen möchte: Jedoch ſo tröſt ich mich hertzlich/
daß du geſagt haſt/ der Feind werde wol wieder mich
ſtreiten/ aber mir nichts anhaben/ denn du ſeyſt bey
mir mich zu erretten. Derohalben/ bitte ich dich durch
das Roſinfarbe Blut deines geliebten Sohns/ und
üm der Liebe willen/ die du von Anfang der Welt zu
dem Menſchlichen Geſchlecht getragen haſt (weil mich
der Feind ſchon mit einer Wagenburg ümgeben und
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Zitationshilfe: | Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/242>, abgerufen am 30.06.2024. |