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Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.

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Das Erste Theil.
ersten ergreifft/ das fasset Er/ und vermeynt/ es sol ihn erhalten/ daß
er nicht zu Grund falle/ und wenn es schon nur ein schlechte Wur-
tzel und Gräßlein ist/ darff Er es noch wol in Händen haben/ wenn
er schon todt und ertruncken ist: Also verderben auch die blinden
Adams Kinder in dem grossen Meer dieser Welt/ weil sie das Zeitli-
che mehr als das Ewige lieben.

Es ist der närrischen Welt alter Gebrauch/ daß sie die Jhri-
gen also betriege und überrede, als wenn die zergänglichen Sachen
hoch zu achten wären/ so es doch nur lauter Schatten/ falsch und
Betrug ist. Derwegen so sehe der Mensch zu/ und hab sich selbst
in acht: Wann der Glaub abnimmt/ die Lieb erkaltet/ und die Andacht
fället/ daß er alsbalden zu GOTT lauffe/ und nicht ein Augenblick
verziehe/ ehe die Schwachheit gar überhand nimmt. Verlasse Gott
nimmermehr in Glück oder Unglück/ so wird Er dich in der Anfech-
tung und Betrübnüs auch nicht verlassen. Darüm wachet und betet.

III.

Wilt du ein Christ seyn/ genennet und selig wer-
den/ so must du dich täglich in nachfolgenden Puneten uben. Denn
du must erstlich dich täglich fur einen armen Sunder erkennen und
bekennen. 2. hertzlich und inbrunstiglich seufftzen nach der Göttli-
chen Gnad und Barmhertzigkeit. 3. eifferig beten. 4. recht starck
und eifferig an Gott gläuben. 5. dir mit rechtem Ernst fürsetzen
nimmermehr zu sündigen. Solches alles mustu täglich thun.

IV.

Endlich solstu dich mit dem Zeichen des heiligen
Creutzes zeichnen/ und hernach folgende Gebet oder Psälmlein mit
Andacht deines Hertzens beten/ auch niemals einigen Tag unterlassen

So bald du vom Schlaff erwachest/
so sprich mit Andacht:
Nun dancken wir dem lieben Gott/
Der uns diese Nacht behütet hat.
Kur-

Das Erſte Theil.
erſten ergreifft/ das faſſet Er/ und vermeynt/ es ſol ihn erhalten/ daß
er nicht zu Grund falle/ und wenn es ſchon nur ein ſchlechte Wur-
tzel und Gräßlein iſt/ darff Er es noch wol in Händen haben/ wenn
er ſchon todt und ertruncken iſt: Alſo verderben auch die blinden
Adams Kinder in dem groſſen Meer dieſer Welt/ weil ſie das Zeitli-
che mehr als das Ewige lieben.

Es iſt der närriſchen Welt alter Gebrauch/ daß ſie die Jhri-
gen alſo betriege und überrede, als wenn die zergänglichen Sachen
hoch zu achten wären/ ſo es doch nur lauter Schatten/ falſch und
Betrug iſt. Derwegen ſo ſehe der Menſch zu/ und hab ſich ſelbſt
in acht: Wann der Glaub abnim̃t/ die Lieb erkaltet/ und die Andacht
fället/ daß er alsbalden zu GOTT lauffe/ und nicht ein Augenblick
verziehe/ ehe die Schwachheit gar überhand nim̃t. Verlaſſe Gott
nimmermehr in Glück oder Unglück/ ſo wird Er dich in der Anfech-
tung und Betrübnüs auch nicht verlaſſen. Darüm wachet und betet.

III.

Wilt du ein Chriſt ſeyn/ geneñet und ſelig wer-
den/ ſo muſt du dich täglich in nachfolgenden Puneten ůben. Denn
du muſt erſtlich dich täglich fůr einen armen Sůnder erkennen und
bekennen. 2. hertzlich und inbrůnſtiglich ſeufftzen nach der Göttli-
chen Gnad und Barmhertzigkeit. 3. eifferig beten. 4. recht ſtarck
und eifferig an Gott gläuben. 5. dir mit rechtem Ernſt fürſetzen
nimmermehr zu ſündigen. Solches alles muſtu täglich thun.

IV.

Endlich ſolſtu dich mit dem Zeichen des heiligen
Creutzes zeichnen/ und hernach folgende Gebet oder Pſälmlein mit
Andacht deines Hertzens beten/ auch niemals einigen Tag unterlaſſen

So bald du vom Schlaff erwacheſt/
ſo ſprich mit Andacht:
Nun dancken wir dem lieben Gott/
Der uns dieſe Nacht behütet hat.
Kur-
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[2/0024] Das Erſte Theil. erſten ergreifft/ das faſſet Er/ und vermeynt/ es ſol ihn erhalten/ daß er nicht zu Grund falle/ und wenn es ſchon nur ein ſchlechte Wur- tzel und Gräßlein iſt/ darff Er es noch wol in Händen haben/ wenn er ſchon todt und ertruncken iſt: Alſo verderben auch die blinden Adams Kinder in dem groſſen Meer dieſer Welt/ weil ſie das Zeitli- che mehr als das Ewige lieben. Es iſt der närriſchen Welt alter Gebrauch/ daß ſie die Jhri- gen alſo betriege und überrede, als wenn die zergänglichen Sachen hoch zu achten wären/ ſo es doch nur lauter Schatten/ falſch und Betrug iſt. Derwegen ſo ſehe der Menſch zu/ und hab ſich ſelbſt in acht: Wann der Glaub abnim̃t/ die Lieb erkaltet/ und die Andacht fället/ daß er alsbalden zu GOTT lauffe/ und nicht ein Augenblick verziehe/ ehe die Schwachheit gar überhand nim̃t. Verlaſſe Gott nimmermehr in Glück oder Unglück/ ſo wird Er dich in der Anfech- tung und Betrübnüs auch nicht verlaſſen. Darüm wachet und betet. III. Wilt du ein Chriſt ſeyn/ geneñet und ſelig wer- den/ ſo muſt du dich täglich in nachfolgenden Puneten ůben. Denn du muſt erſtlich dich täglich fůr einen armen Sůnder erkennen und bekennen. 2. hertzlich und inbrůnſtiglich ſeufftzen nach der Göttli- chen Gnad und Barmhertzigkeit. 3. eifferig beten. 4. recht ſtarck und eifferig an Gott gläuben. 5. dir mit rechtem Ernſt fürſetzen nimmermehr zu ſündigen. Solches alles muſtu täglich thun. IV. Endlich ſolſtu dich mit dem Zeichen des heiligen Creutzes zeichnen/ und hernach folgende Gebet oder Pſälmlein mit Andacht deines Hertzens beten/ auch niemals einigen Tag unterlaſſen So bald du vom Schlaff erwacheſt/ ſo ſprich mit Andacht: Nun dancken wir dem lieben Gott/ Der uns dieſe Nacht behütet hat. Kur-

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Zitationshilfe: Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/24>, abgerufen am 23.11.2024.