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Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.

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Theurung und Hungers-Noth.
haben unser etliche gesündiget/ wirst du darüm dei-
nen Zorn über deine gantze Gemein ergrimmen
lassen/ und die Unschuldigen auch straffen? Ach Herr
wir bitten dich üm des Rosinfarben Bluts/ unsers
einigen Heylandes Jesu Christi deines geliebten
Sohns willen/ du wollest unser grosses Hertzleid mit
dem Augen deiner grundlosen Barmhertzigkeit anse-
hen/ diese hohe Straff doch von uns gnädiglich ab-
wenden/ und uns das tägliche/ liebe Brod wieder be-
schehren/ damit unsere durch so grosse Hungers-Noth
geschwächte Kräffte wieder erqvicket und gestärcket
werden. Hat doch dein geliebter Sohn/ unser eini-
ger Heyland und Seligmacher auf einmahl bey fünff
tausend Menschen in der Wüsten nur mit fünff Ger-
stenbrodten gespeiset und gesättiget/ und seynd den-
noch zwölff Körbe mit Brocken verblieben. Dero-
wegen heben wir unser Hertz/ Augen und ausgestreck-
te Hände auf zu dir gen Himmel/ und bitten gantz in-
niglich/ du wollest solche damals überbliebene Brö-
selein/ unter uns deine arme/ hungerige Kinderlein
väterlich austheilen/ damit wir von diesen so grossem
Schmertzen des Hungers erlediget/ und durch deine
Barm hertzigkeit allezeit gespeiset/ erhalten und er-
nehret werden/ durch Jesum Christum unsern eini-
gen Heyland/ welcher mit dir/ und dem H. Geist wah-
rer Gott lebet und regieret/ von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Theurung und Hungers-Noth.
haben unſer etliche geſündiget/ wirſt du darüm dei-
nen Zorn über deine gantze Gemein ergrimmen
laſſen/ und die Unſchuldigen auch ſtraffen? Ach Herr
wir bitten dich üm des Roſinfarben Bluts/ unſers
einigen Heylandes Jeſu Chriſti deines geliebten
Sohns willen/ du wolleſt unſer groſſes Hertzleid mit
dem Augen deiner grundloſen Barmhertzigkeit anſe-
hen/ dieſe hohe Straff doch von uns gnädiglich ab-
wenden/ und uns das tägliche/ liebe Brod wieder be-
ſchehren/ damit unſere durch ſo groſſe Hungers-Noth
geſchwächte Kräffte wieder erqvicket und geſtärcket
werden. Hat doch dein geliebter Sohn/ unſer eini-
ger Heyland und Seligmacher auf einmahl bey fünff
tauſend Menſchen in der Wüſten nur mit fünff Ger-
ſtenbrodten geſpeiſet und geſättiget/ und ſeynd den-
noch zwölff Körbe mit Brocken verblieben. Dero-
wegen heben wir unſer Hertz/ Augen und ausgeſtreck-
te Hände auf zu dir gen Himmel/ und bitten gantz in-
niglich/ du wolleſt ſolche damals überbliebene Brö-
ſelein/ unter uns deine arme/ hungerige Kinderlein
väterlich austheilen/ damit wir von dieſen ſo groſſem
Schmertzen des Hungers erlediget/ und durch deine
Barm hertzigkeit allezeit geſpeiſet/ erhalten und er-
nehret werden/ durch Jeſum Chriſtum unſern eini-
gen Heyland/ welcher mit dir/ und dem H. Geiſt wah-
rer Gott lebet und regieret/ von Ewigkeit zu Ewigkeit.

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[34/0219] Theurung und Hungers-Noth. haben unſer etliche geſündiget/ wirſt du darüm dei- nen Zorn über deine gantze Gemein ergrimmen laſſen/ und die Unſchuldigen auch ſtraffen? Ach Herr wir bitten dich üm des Roſinfarben Bluts/ unſers einigen Heylandes Jeſu Chriſti deines geliebten Sohns willen/ du wolleſt unſer groſſes Hertzleid mit dem Augen deiner grundloſen Barmhertzigkeit anſe- hen/ dieſe hohe Straff doch von uns gnädiglich ab- wenden/ und uns das tägliche/ liebe Brod wieder be- ſchehren/ damit unſere durch ſo groſſe Hungers-Noth geſchwächte Kräffte wieder erqvicket und geſtärcket werden. Hat doch dein geliebter Sohn/ unſer eini- ger Heyland und Seligmacher auf einmahl bey fünff tauſend Menſchen in der Wüſten nur mit fünff Ger- ſtenbrodten geſpeiſet und geſättiget/ und ſeynd den- noch zwölff Körbe mit Brocken verblieben. Dero- wegen heben wir unſer Hertz/ Augen und ausgeſtreck- te Hände auf zu dir gen Himmel/ und bitten gantz in- niglich/ du wolleſt ſolche damals überbliebene Brö- ſelein/ unter uns deine arme/ hungerige Kinderlein väterlich austheilen/ damit wir von dieſen ſo groſſem Schmertzen des Hungers erlediget/ und durch deine Barm hertzigkeit allezeit geſpeiſet/ erhalten und er- nehret werden/ durch Jeſum Chriſtum unſern eini- gen Heyland/ welcher mit dir/ und dem H. Geiſt wah- rer Gott lebet und regieret/ von Ewigkeit zu Ewigkeit.

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Zitationshilfe: Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/219>, abgerufen am 28.09.2024.