Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.2. Theil Buß-und Beicht Büchlein. und Blut schwerlich dran kömmt/ daß es meinem Be-leidiger/ der doch mein Mitbruder ist/ von Hertzen verzeihe/ und immer Rachgier üben wil/ so bitte ich/ du wollest solches mit deinem heiligen Geist zäumen/ daß es deinem Willen und Befehl folge/ allen Zorn/ Haß und Bitterung fallen lasse/ und mit meinem Nechsten freundlich und versöhnlich lebe/ Damit ich von dir wiederüm rechten Ablaß ietzt in der hei- ligen Beicht empfahe/ üm deines bittern Leidens und Sterbens willen/ Amen. Zu Gott dem H. Geist. OGott heiliger Geist/ voller Gnaden und Barm- ver-
2. Theil Buß-und Beicht Büchlein. und Blut ſchwerlich dran köm̃t/ daß es meinem Be-leidiger/ der doch mein Mitbruder iſt/ von Hertzen verzeihe/ und immer Rachgier üben wil/ ſo bitte ich/ du wolleſt ſolches mit deinem heiligen Geiſt zäumen/ daß es deinem Willen und Befehl folge/ allen Zorn/ Haß und Bitterung fallen laſſe/ und mit meinem Nechſten freundlich und verſöhnlich lebe/ Damit ich von dir wiederüm rechten Ablaß ietzt in der hei- ligen Beicht empfahe/ üm deines bittern Leidens und Sterbens willen/ Amen. Zu Gott dem H. Geiſt. OGott heiliger Geiſt/ voller Gnaden und Barm- ver-
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2. Theil Buß-und Beicht Büchlein.
und Blut ſchwerlich dran köm̃t/ daß es meinem Be-
leidiger/ der doch mein Mitbruder iſt/ von Hertzen
verzeihe/ und immer Rachgier üben wil/ ſo bitte ich/
du wolleſt ſolches mit deinem heiligen Geiſt zäumen/
daß es deinem Willen und Befehl folge/ allen Zorn/
Haß und Bitterung fallen laſſe/ und mit meinem
Nechſten freundlich und verſöhnlich lebe/ Damit
ich von dir wiederüm rechten Ablaß ietzt in der hei-
ligen Beicht empfahe/ üm deines bittern Leidens
und Sterbens willen/ Amen.
Zu Gott dem H. Geiſt.
OGott heiliger Geiſt/ voller Gnaden und Barm-
hertzigkeit/ Jch armer/ elender/ gebrechlicher
Menſch/ ſolte in mich ſelbſt gehen und erken-
nen/ wie viel Sünde/ Schuld und Pein/ du mir üm
meines lieben Herrn Jeſu Chriſti willen haſt ver-
geben/ geſchencket und erlaſſen/ gegen welchen ich
das wenige/ als zehen tauſend Pfund gegen zwey
hundert Groſchen/ mit dem mir mein Mit Chriſt und
Bruder zu nahe geweſen ſeyn mag/ gar nicht geden-
cken/ viel weniger rechnen ſolt. Aber da iſt mein
Hertz ſo boß hafftig und erbittert/ daß es den gefaſten
Groll nicht vergeſſen/ ſondern ſtets Rach und Ach
über meinen Nechſten ſchreyen will/ daran es ihm
doch ſelbſt das gröſte Leid thut/ und ſich an dir hoch
ver-
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