Delbrück, Berthold: Die neueste Sprachforschung. Betrachtungen über Georg Curtius Schrift zur Kritik der neuesten Sprachforschung. Leipzig, 1885.Ich führe hier die entsprechenden Formen aus dem Rigveda 1) Der Nom. Sing, lautet bekanntlich gavijan. Ich stelle im An-
schluss an Grassmann, dessen Index ich die Formen entnehme, -jas (-ijas) als Ausgang auf, nur weil es unbequem ist, mehrere Stamm- formen zugleich zu nennen. Dass wirklich jas der ursprüngliche Aus- gang sei, behaupte ich hiermit nicht. Ich führe hier die entsprechenden Formen aus dem Rigveda 1) Der Nom. Sing, lautet bekanntlich ǵávījān. Ich stelle im An-
schluss an Grassmann, dessen Index ich die Formen entnehme, -jas (-ījas) als Ausgang auf, nur weil es unbequem ist, mehrere Stamm- formen zugleich zu nennen. Dass wirklich jas der ursprüngliche Aus- gang sei, behaupte ich hiermit nicht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0033" n="28"/> Ich führe hier die entsprechenden Formen aus dem Rigveda<lb/> an, beschränke mich aber der Kürze wegen auf die Com-<lb/> parative. Es giebt im Rigveda 22 Comparative, neben welchen<lb/> kein Positiv vorkommt, nämlich: <hi rendition="#i">ǵávījas</hi><note place="foot" n="1)">Der Nom. Sing, lautet bekanntlich <hi rendition="#i">ǵávījān</hi>. Ich stelle im An-<lb/> schluss an Grassmann, dessen Index ich die Formen entnehme, <hi rendition="#i">-jas</hi><lb/> (<hi rendition="#i">-ījas</hi>) als Ausgang auf, nur weil es unbequem ist, mehrere Stamm-<lb/> formen zugleich zu nennen. Dass wirklich jas der ursprüngliche Aus-<lb/> gang sei, behaupte ich hiermit nicht.<lb/></note> schneller, <hi rendition="#i">ǵjā́jas</hi><lb/> mächtiger, <hi rendition="#i">tárījas</hi> leicht durchdringend, <hi rendition="#i">távjas távījas</hi> stärker,<lb/><hi rendition="#i">tvákshījas</hi> sehr kräftig, <hi rendition="#i">dhávījas</hi> schnell dahineilend, <hi rendition="#i">nédījas<lb/> ganz nahe, pánjas pánījas</hi> wunderbar, sehr wunderbar, <hi rendition="#i">máṅ</hi>-<lb/> hījas reichlicher gebend, <hi rendition="#i">jáǵījas</hi> besser, aufs beste opfernd,<lb/> jód<hi rendition="#i">hījas</hi> streitbarer, <hi rendition="#i">rábhjas</hi> sehr ungestüm, <hi rendition="#i">vánījas</hi> mehr er-<lb/> langend, <hi rendition="#i">várshījas</hi> höher, <hi rendition="#i">váhījas</hi> trefflich fahrend, <hi rendition="#i">védījas</hi><lb/> mehr erlangend, <hi rendition="#i">çáçījas</hi> häufiger, <hi rendition="#i">çréjas</hi> schöner, <hi rendition="#i">sáhjas sáh-<lb/> ījas</hi> stärker, sehr stark, <hi rendition="#i">skábhījas</hi> sehr befestigend. In zwei<lb/> Fällen tritt die Endung <hi rendition="#i">ījas</hi> an eine mit einer Präposition<lb/> zusammengesetzte Wurzel, nämlich <hi rendition="#i">údjamījas</hi> mehr ausein-<lb/> ander sperrend, <hi rendition="#i">prátikjavījas</hi> mehr sich herandrängend. An<lb/> Comparativen dagegen, welche neben sich eine Form haben,<lb/> die man (theilweise allerdings nur bei wohlwollendem Ur-<lb/> theil) als den Positiv auffassen kann, sind 12 vorhanden: <hi rendition="#i">ṛ́ǵījas</hi><lb/> richtiger (<hi rendition="#i">ṛǵú</hi>) <hi rendition="#i">óǵījas</hi> stärker, sehr stark (<hi rendition="#i">ugrá</hi>),<hi rendition="#i"> teǵījas</hi> schärfer,<lb/> eifriger (<hi rendition="#i">tigmá</hi>), <hi rendition="#i">dávījas</hi> weiter hinweg (<hi rendition="#i">dūrá</hi>), <hi rendition="#i">drā́ghījas</hi> länger<lb/> (<hi rendition="#i">dīrghá</hi>), <hi rendition="#i">návjas návījas</hi> neu, ganz neu (<hi rendition="#i">náva</hi>), <hi rendition="#i">préjas</hi> lieber<lb/> (<hi rendition="#i">prijá</hi>), <hi rendition="#i">bhū́jas bhávījas</hi> mehr, sehr viel (<hi rendition="#i">bhū́ri</hi>), <hi rendition="#i">várījas</hi> weiter,<lb/> sehr weit (<hi rendition="#i">urú</hi>), <hi rendition="#i">vásjas</hi> besser, höchstes Gut (<hi rendition="#i">vásu</hi>), <hi rendition="#i">svā́dījas</hi><lb/> süsser (<hi rendition="#i">svādú</hi>). Vielleicht ist auch <hi rendition="#i">kánījas</hi> jünger, hierher-<lb/> zustellen, woneben ein erschlossenes Adjectiv <hi rendition="#i">kaná</hi> jung<lb/> (s. Grassmann s. v.). Aus diesem Material folgt, dass die<lb/> Comparative auf <hi rendition="#i">ījas</hi> allerdings etwas mit der Wurzel zu<lb/> thun haben. Wie könnte sonst <hi rendition="#i">údjamījas</hi> und <hi rendition="#i">prátikjavījas</hi><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [28/0033]
Ich führe hier die entsprechenden Formen aus dem Rigveda
an, beschränke mich aber der Kürze wegen auf die Com-
parative. Es giebt im Rigveda 22 Comparative, neben welchen
kein Positiv vorkommt, nämlich: ǵávījas 1) schneller, ǵjā́jas
mächtiger, tárījas leicht durchdringend, távjas távījas stärker,
tvákshījas sehr kräftig, dhávījas schnell dahineilend, nédījas
ganz nahe, pánjas pánījas wunderbar, sehr wunderbar, máṅ-
hījas reichlicher gebend, jáǵījas besser, aufs beste opfernd,
jódhījas streitbarer, rábhjas sehr ungestüm, vánījas mehr er-
langend, várshījas höher, váhījas trefflich fahrend, védījas
mehr erlangend, çáçījas häufiger, çréjas schöner, sáhjas sáh-
ījas stärker, sehr stark, skábhījas sehr befestigend. In zwei
Fällen tritt die Endung ījas an eine mit einer Präposition
zusammengesetzte Wurzel, nämlich údjamījas mehr ausein-
ander sperrend, prátikjavījas mehr sich herandrängend. An
Comparativen dagegen, welche neben sich eine Form haben,
die man (theilweise allerdings nur bei wohlwollendem Ur-
theil) als den Positiv auffassen kann, sind 12 vorhanden: ṛ́ǵījas
richtiger (ṛǵú) óǵījas stärker, sehr stark (ugrá), teǵījas schärfer,
eifriger (tigmá), dávījas weiter hinweg (dūrá), drā́ghījas länger
(dīrghá), návjas návījas neu, ganz neu (náva), préjas lieber
(prijá), bhū́jas bhávījas mehr, sehr viel (bhū́ri), várījas weiter,
sehr weit (urú), vásjas besser, höchstes Gut (vásu), svā́dījas
süsser (svādú). Vielleicht ist auch kánījas jünger, hierher-
zustellen, woneben ein erschlossenes Adjectiv kaná jung
(s. Grassmann s. v.). Aus diesem Material folgt, dass die
Comparative auf ījas allerdings etwas mit der Wurzel zu
thun haben. Wie könnte sonst údjamījas und prátikjavījas
1) Der Nom. Sing, lautet bekanntlich ǵávījān. Ich stelle im An-
schluss an Grassmann, dessen Index ich die Formen entnehme, -jas
(-ījas) als Ausgang auf, nur weil es unbequem ist, mehrere Stamm-
formen zugleich zu nennen. Dass wirklich jas der ursprüngliche Aus-
gang sei, behaupte ich hiermit nicht.
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