Decker, Paul: Fürstlicher Baumeister, Oder Architectura Civilis. Augsburg, 1711.[Beginn Spaltensatz]
Hoch-Edelgebohrne/ Hochwolgebohrner/ Wol-Edel- gebohrn-Wol-Edl-Gestreng- und Hochweise Gnädig-Hochgeneigt- und Großg. gebietende Herren/ INdeme Euer Gnad. Hochadl. Herrl. Gestr. und Großg. gegen- Si duri puer ingenii videtur, Praeconem facias vel Ar- Allein/ gleichwie eines theils davor gehalten und angemerckt wird/ daß Martialis Euer Gnad. Hochadl. Herrl. Gestr. und Grosg. Unterthänig-tre[u]-gehorsamer Burger: Jeremias Wolff/ Kunsthändler allhier in Augspurg. Erklä-
[Beginn Spaltensatz]
Hoch-Edelgebohrne/ Hochwolgebohrner/ Wol-Edel- gebohrn-Wol-Edl-Geſtreng- und Hochweiſe Gnaͤdig-Hochgeneigt- und Großg. gebietende Herren/ INdeme Euer Gnad. Hochadl. Herrl. Geſtr. und Großg. gegen- Si duri puer ingenii videtur, Præconem facias vel Ar- Allein/ gleichwie eines theils davor gehalten und angemerckt wird/ daß Martialis Euer Gnad. Hochadl. Herrl. Geſtr. und Grosg. Unterthaͤnig-tre[u]-gehorſamer Burger: Jeremias Wolff/ Kunſthaͤndler allhier in Augſpurg. Erklaͤ-
<TEI> <text> <front> <pb facs="#f0004"/> <cb type="start"/> <div n="1"> <head><hi rendition="#in">H</hi>och-Edelgebohrne/ <hi rendition="#in">H</hi>ochwolgebohrner/ <hi rendition="#in">W</hi>ol-Edel-<lb/> gebohrn-<hi rendition="#in">W</hi>ol-<hi rendition="#in">E</hi>dl-<hi rendition="#in">G</hi>eſtreng- und <hi rendition="#in">H</hi>ochweiſe<lb/><hi rendition="#in">G</hi>naͤdig-<hi rendition="#in">H</hi>ochgeneigt- und <hi rendition="#in">G</hi>roßg. gebietende <hi rendition="#in">H</hi>erren/</head><lb/> <p><hi rendition="#in">I</hi>Ndeme <hi rendition="#in">E</hi>uer <hi rendition="#in">G</hi>nad. <hi rendition="#in">H</hi>ochadl. <hi rendition="#in">H</hi>errl. <hi rendition="#in">G</hi>eſtr. und <hi rendition="#in">G</hi>roßg. gegen-<lb/> waͤrtiges <hi rendition="#aq">Architectur</hi>-Werck zu <hi rendition="#aq">dedicir</hi>en Vorhabens bin; moͤch-<lb/> ten mich hieran faſt irr und abwendig machen/ jene veraͤchtliche Wor-<lb/> te des <hi rendition="#aq">Martialis</hi>:</p><lb/> <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Si duri puer ingenii videtur, Præconem facias vel <hi rendition="#i">Ar-<lb/> chitectum</hi>.</hi> </hi> </p><lb/> <p>Allein/ gleichwie eines theils davor gehalten und angemerckt wird/ daß <hi rendition="#aq">Martialis</hi><lb/> an bemeldtem Orth entweder <hi rendition="#aq">comparativè ad artes ſublimiores,</hi> oder ſonſt<lb/><hi rendition="#aq">abuſivè</hi> rede/ und die rechte und echte Bau-Kunſt allda von ihme nicht ver-<lb/> ſtanden werde; alſo/ und andern theils/ es mag auch <hi rendition="#aq">Martialis</hi> damit gemeint<lb/> haben/ was er wolle/ ſo iſt dieſe <hi rendition="#aq">noble</hi> Kunſt und Wiſſenſchafft ſchon laͤngſt ſo<lb/> belobt und hoch geachtet/ daß da ich dieſelbe jetzo mit vielen Worten zu ruͤhmen/<lb/> mich unternehmen und bemuͤhen wuͤrde/ mir nicht unbillich/ wie jenem/ der zu<lb/><hi rendition="#aq">Thebe</hi> den <hi rendition="#aq">Herculem Thebanum,</hi> in einer offentlichen Verſammlung und<lb/> Rede zu loben/ auffgeſtanden und angefangen/ zugeruffen werden moͤchte: <hi rendition="#aq">Her-<lb/> culem, (Architecturam) laudaturus es, quem (quam) nemo vituperat.</hi><lb/> Auf dieſes hin nun die wahre <hi rendition="#aq">Motiv</hi> und Abſicht dieſer unterthaͤnig-gehorſa-<lb/> men <hi rendition="#aq">Dedication,</hi> zu eroͤffnen und vorſtellig zu machen/ ſo iſt ſelbige keine andere/<lb/> als dieſe: daß nehmlich/ da aus dieſer meiner werthen Vatter-Stadt ſo viel<lb/> und mancherley Kunſt-Stuͤcke und Schrifften hervor und in die Welt kommen;<lb/> ja eben dieſelbe ſelbſt verſchiedne Kunſt-Gebaͤu zur Bewunder- und Ergoͤtzung<lb/><hi rendition="#aq">præſenti</hi>ert und darſtellet; ich auch meines wenigen Orths/ in meiner <hi rendition="#aq">Pro-<lb/> feſſion,</hi> kein faul- und muͤſſiges Mit-Glied der Buͤrgerlichen Geſellſchafft zu<lb/> ſeyn/ durch <hi rendition="#aq">Edier</hi>- und Verlegung dieſes Wercks <hi rendition="#aq">temoigni</hi>ren und zeigen;<lb/> mittelſt gegenwaͤrtiger Zuſchrifft aber/ meinen <hi rendition="#in">H</hi>ochgebiethend- und <hi rendition="#in">W</hi>erthiſten<lb/><hi rendition="#in">H</hi>erren und <hi rendition="#in">O</hi>bern/ ſo vornehmlich die <hi rendition="#aq">Diſpoſition, Direction</hi> und Obſicht<lb/><cb/> der Gebaͤuen haben und tragen/ meine unterthaͤnig-auffrichtige <hi rendition="#aq">Devotion,</hi><lb/> Hochachtung und Ergebenheit offentlich beglauben wollen. 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Hoch-Edelgebohrne/ Hochwolgebohrner/ Wol-Edel-
gebohrn-Wol-Edl-Geſtreng- und Hochweiſe
Gnaͤdig-Hochgeneigt- und Großg. gebietende Herren/
INdeme Euer Gnad. Hochadl. Herrl. Geſtr. und Großg. gegen-
waͤrtiges Architectur-Werck zu dediciren Vorhabens bin; moͤch-
ten mich hieran faſt irr und abwendig machen/ jene veraͤchtliche Wor-
te des Martialis:
Si duri puer ingenii videtur, Præconem facias vel Ar-
chitectum.
Allein/ gleichwie eines theils davor gehalten und angemerckt wird/ daß Martialis
an bemeldtem Orth entweder comparativè ad artes ſublimiores, oder ſonſt
abuſivè rede/ und die rechte und echte Bau-Kunſt allda von ihme nicht ver-
ſtanden werde; alſo/ und andern theils/ es mag auch Martialis damit gemeint
haben/ was er wolle/ ſo iſt dieſe noble Kunſt und Wiſſenſchafft ſchon laͤngſt ſo
belobt und hoch geachtet/ daß da ich dieſelbe jetzo mit vielen Worten zu ruͤhmen/
mich unternehmen und bemuͤhen wuͤrde/ mir nicht unbillich/ wie jenem/ der zu
Thebe den Herculem Thebanum, in einer offentlichen Verſammlung und
Rede zu loben/ auffgeſtanden und angefangen/ zugeruffen werden moͤchte: Her-
culem, (Architecturam) laudaturus es, quem (quam) nemo vituperat.
Auf dieſes hin nun die wahre Motiv und Abſicht dieſer unterthaͤnig-gehorſa-
men Dedication, zu eroͤffnen und vorſtellig zu machen/ ſo iſt ſelbige keine andere/
als dieſe: daß nehmlich/ da aus dieſer meiner werthen Vatter-Stadt ſo viel
und mancherley Kunſt-Stuͤcke und Schrifften hervor und in die Welt kommen;
ja eben dieſelbe ſelbſt verſchiedne Kunſt-Gebaͤu zur Bewunder- und Ergoͤtzung
præſentiert und darſtellet; ich auch meines wenigen Orths/ in meiner Pro-
feſſion, kein faul- und muͤſſiges Mit-Glied der Buͤrgerlichen Geſellſchafft zu
ſeyn/ durch Edier- und Verlegung dieſes Wercks temoigniren und zeigen;
mittelſt gegenwaͤrtiger Zuſchrifft aber/ meinen Hochgebiethend- und Werthiſten
Herren und Obern/ ſo vornehmlich die Diſpoſition, Direction und Obſicht
der Gebaͤuen haben und tragen/ meine unterthaͤnig-auffrichtige Devotion,
Hochachtung und Ergebenheit offentlich beglauben wollen. Und gleichwie ich
demnach nicht zweiffle/ Euer Gnad. Hochadl. Herrl. Geſtr. und Großg.
werden dieſe patriotiſch gemeinte Zuſchrifft und uͤberreichende Exemplarien/
mit Stadt-vaͤtterlichen Hulden und Handen auff- und annehmen; alſo empfehle
mich auch ſonſten zu Dero ſtaͤtswuͤhrig-hohen Ober-Herrlichen Propenſion
und Patrocinanz: unter Hertz-eyffrigſten Anwunſch/ daß der Allgewaltige
GOtt/ und HErr Himmels und der Erden/ nicht nur Dieſelbe und Ihre
Hochwerthe Angehoͤrde mit unverrucktem hohen Wolweſen allermildiſt ſegnen;
ſondern auch das gantze Gebaͤu hieſigen Regiments- und Burgerlichen Stadt-
Weſens/ wiederum in begluͤckt- und florisſanten Stand zu ſetzen/ auch darinnen
biß ans Ende der Welt/ unzerruͤttet zu erhalten/ allergnaͤdigſt geruhen wolle:
mit ſchuldigſter Submiſſion unausgeſetzt verharrend
Euer Gnad. Hochadl. Herrl. Geſtr.
und Grosg.
Unterthaͤnig-treu-gehorſamer
Burger:
Jeremias Wolff/ Kunſthaͤndler allhier
in Augſpurg.
Erklaͤ-
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Zitationshilfe: | Decker, Paul: Fürstlicher Baumeister, Oder Architectura Civilis. Augsburg, 1711, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/decker_baumeister01_1711/4>, abgerufen am 16.02.2025. |