Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879.Cacao mit Milch zehnmal besser. Zum Nachtessen eignen sich die Eiermehlspeisen. Ueber die Verwendung der Speisezusätze zu den Speisen für Wöchnerinnen bleibt zu bemerken, daß mit allen Würzen sparsam zu verfahren ist, da diese der Muttermilch Eigenschaften verleihen, welche dem kindlichen Magen übel bekommen. Das beste Getränk für stillende Frauen ist ein gut gegohrenes, malzreiches Bier, z. B. das Milwaukeer Exportbier, aber wohlverstanden, nicht in großen Quantitäten! Gewisse Vorkommnisse gebieten gewisse Abänderungen von diesem allgemeinen Speisezettel für Wöchnerinnen. So erheischt z. B. die Stuhlverstopfung, mit welcher die meisten Neuentbundenen in den ersten Tagen des Wochenbettes geplagt sind, nach Umfluß des 3. Tages eine gelind eröffnende Diät. Wenigstens einmal im Tage, am besten zum Mittagessen, gebe man gutgekochte, zarte Gemüse oder süße Obstmuse zu mildem Saucenfleische. Diese Diät fördert auch die Entleerung des Urins, welche Neuentbundenen in den ersten Tagen bekanntlich ebenfalls ziemlich schwer von Statten geht. Da beides, die Trägheit im Stuhl und die Beschwerden beim Uriniren, von der beim Geburtsacte vorgekommenen Quetschung der betreffenden Organe herrührt, so dürfen natürlich nur milde Reizmittel in Anwendung kommen. Demnach ist die sonst allgemein gebräuchliche Verordnung von Sennathee für's Eine und von Wachholderthee für's Andere verwerflich! Dagegen sind einfache Wasserklystiere für beide Fälle sehr empfehlenswerthe Unterstützungsmittel, und die Hebammen könnten da viel Gutes stiften, wenn sie das, was man ihnen hierüber in der Schule so vielmal gesagt hat, mit mehr Energie durchsetzen wollten. Allein es gibt eben, namentlich auf dem Lande, noch immer Hebammen genug, welchen das Einschmuggeln einer Laxiermixtur den Kamm höher treibt, als die Anwendung eines Klystiers, die in Folge dessen ihre Klystierspritze nur noch als nutzlosen Ballast des Requisitenkästchens betrachten. 14. Speisezettel für Neugeborene. Die Sterblichkeit der Kinder im ersten Lebensjahre ist in vielen Gegenden, namentlich auf dem Lande, außerordentlich groß. Bei weitem in den meisten Fällen und fehlerhafte Gebräuche in Betreff der Ernährung daran schuld. Es haben sich deßhalb viele Kinderfreunde die Aufgabe gestellt, bessere Anschauungen über diesen Punkt zu verbreiten. Auch dieses Buch möchte hiemit das Seinige hiezu beitragen: Die beste Nahrung für ein neugeborenes Kind ist und bleibt die Milch der eignen Mutter, und auch für diese hat das Stillen soviel Gutes, daß man jede Hebamme absetzen sollte, welche noch gegen dasselbe wirkt. Statistische Notizen haben gezeigt, daß von 100 Kindern, welche von der eigenen Mutter gestillt werden, 8 Procent, von den anderen dagegen 30 Procent sterben! Für das Stillen gelten folgende Regeln: 1) das Kind wird 6 Stunden nach der Geburt erstmals an die Brust gelegt. 2) In den ersten zwei Monaten wird dasselbe angelegt, so oft und so lang es will, später alle 3 Stunden. 3) Die Mutter darf nie unmittelbar auf eine gehabte Gemüthsbewegung oder gleich nach einer Mahlzeit stillen. 4) Wenn eine Brust nicht ausreicht, wird auch die zweite gegeben und überhaupt mit beiden gleichmäßig gestillt. 5) Die Brüste sind vor Stoß, Druck und Verkältung zu schützen. 6) Nach jedem Stillen sind die Brustwarzen mit frischem Wasser zu reinigen. 7) Selbst bei vollkommener Gesundheit soll eine Mutter nicht länger als zehn Monate stillen. Schwächliche Mütter dürfen gar nicht stillen, weil es dem Kinde und der Mutter zugleich schadet, noch viel weniger solche, welche an Lungenschwindsucht, Skropheln, Syphilis leiden. Es können auch Fälle eintreten, welche die Fortsetzung des Stillens verbieten. Ist die Muttermilch außergewöhnlich fett, dann ist eine Erkrankung des Säuglings (Diarrhoe) die gewöhnliche Folge. Mit der Zeit wird die Frauenmilch reicher an Käse und ärmer an Zucker. Es kann dies in einem so hohen Grade kommen, daß das Kind die Milch nicht mehr erträgt; so oft es getrunken hat, muß es sich erbrechen und bekommt außerdem noch Diarrhoe. Die Milch säugender Frauen kann ferner in Folge von Mißhandlungen, Gemüthsaffecten, Zorn, eine solche Veränderung erleiden, daß der Säugling davon krank wird. Die Gelegenheit, dies zu beobachten, ist durchaus nicht selten; es sollen Cacao mit Milch zehnmal besser. Zum Nachtessen eignen sich die Eiermehlspeisen. Ueber die Verwendung der Speisezusätze zu den Speisen für Wöchnerinnen bleibt zu bemerken, daß mit allen Würzen sparsam zu verfahren ist, da diese der Muttermilch Eigenschaften verleihen, welche dem kindlichen Magen übel bekommen. Das beste Getränk für stillende Frauen ist ein gut gegohrenes, malzreiches Bier, z. B. das Milwaukeer Exportbier, aber wohlverstanden, nicht in großen Quantitäten! Gewisse Vorkommnisse gebieten gewisse Abänderungen von diesem allgemeinen Speisezettel für Wöchnerinnen. So erheischt z. B. die Stuhlverstopfung, mit welcher die meisten Neuentbundenen in den ersten Tagen des Wochenbettes geplagt sind, nach Umfluß des 3. Tages eine gelind eröffnende Diät. Wenigstens einmal im Tage, am besten zum Mittagessen, gebe man gutgekochte, zarte Gemüse oder süße Obstmuse zu mildem Saucenfleische. Diese Diät fördert auch die Entleerung des Urins, welche Neuentbundenen in den ersten Tagen bekanntlich ebenfalls ziemlich schwer von Statten geht. Da beides, die Trägheit im Stuhl und die Beschwerden beim Uriniren, von der beim Geburtsacte vorgekommenen Quetschung der betreffenden Organe herrührt, so dürfen natürlich nur milde Reizmittel in Anwendung kommen. Demnach ist die sonst allgemein gebräuchliche Verordnung von Sennathee für’s Eine und von Wachholderthee für’s Andere verwerflich! Dagegen sind einfache Wasserklystiere für beide Fälle sehr empfehlenswerthe Unterstützungsmittel, und die Hebammen könnten da viel Gutes stiften, wenn sie das, was man ihnen hierüber in der Schule so vielmal gesagt hat, mit mehr Energie durchsetzen wollten. Allein es gibt eben, namentlich auf dem Lande, noch immer Hebammen genug, welchen das Einschmuggeln einer Laxiermixtur den Kamm höher treibt, als die Anwendung eines Klystiers, die in Folge dessen ihre Klystierspritze nur noch als nutzlosen Ballast des Requisitenkästchens betrachten. 14. Speisezettel für Neugeborene. Die Sterblichkeit der Kinder im ersten Lebensjahre ist in vielen Gegenden, namentlich auf dem Lande, außerordentlich groß. Bei weitem in den meisten Fällen und fehlerhafte Gebräuche in Betreff der Ernährung daran schuld. Es haben sich deßhalb viele Kinderfreunde die Aufgabe gestellt, bessere Anschauungen über diesen Punkt zu verbreiten. Auch dieses Buch möchte hiemit das Seinige hiezu beitragen: Die beste Nahrung für ein neugeborenes Kind ist und bleibt die Milch der eignen Mutter, und auch für diese hat das Stillen soviel Gutes, daß man jede Hebamme absetzen sollte, welche noch gegen dasselbe wirkt. Statistische Notizen haben gezeigt, daß von 100 Kindern, welche von der eigenen Mutter gestillt werden, 8 Procent, von den anderen dagegen 30 Procent sterben! Für das Stillen gelten folgende Regeln: 1) das Kind wird 6 Stunden nach der Geburt erstmals an die Brust gelegt. 2) In den ersten zwei Monaten wird dasselbe angelegt, so oft und so lang es will, später alle 3 Stunden. 3) Die Mutter darf nie unmittelbar auf eine gehabte Gemüthsbewegung oder gleich nach einer Mahlzeit stillen. 4) Wenn eine Brust nicht ausreicht, wird auch die zweite gegeben und überhaupt mit beiden gleichmäßig gestillt. 5) Die Brüste sind vor Stoß, Druck und Verkältung zu schützen. 6) Nach jedem Stillen sind die Brustwarzen mit frischem Wasser zu reinigen. 7) Selbst bei vollkommener Gesundheit soll eine Mutter nicht länger als zehn Monate stillen. Schwächliche Mütter dürfen gar nicht stillen, weil es dem Kinde und der Mutter zugleich schadet, noch viel weniger solche, welche an Lungenschwindsucht, Skropheln, Syphilis leiden. Es können auch Fälle eintreten, welche die Fortsetzung des Stillens verbieten. Ist die Muttermilch außergewöhnlich fett, dann ist eine Erkrankung des Säuglings (Diarrhoe) die gewöhnliche Folge. Mit der Zeit wird die Frauenmilch reicher an Käse und ärmer an Zucker. Es kann dies in einem so hohen Grade kommen, daß das Kind die Milch nicht mehr erträgt; so oft es getrunken hat, muß es sich erbrechen und bekommt außerdem noch Diarrhoe. Die Milch säugender Frauen kann ferner in Folge von Mißhandlungen, Gemüthsaffecten, Zorn, eine solche Veränderung erleiden, daß der Säugling davon krank wird. Die Gelegenheit, dies zu beobachten, ist durchaus nicht selten; es sollen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0388" n="380"/> Cacao mit Milch zehnmal besser. Zum Nachtessen eignen sich die Eiermehlspeisen.</p> <p>Ueber die Verwendung der Speisezusätze zu den Speisen für Wöchnerinnen bleibt zu bemerken, daß mit allen Würzen sparsam zu verfahren ist, da diese der Muttermilch Eigenschaften verleihen, welche dem kindlichen Magen übel bekommen.</p> <p>Das beste Getränk für stillende Frauen ist ein gut gegohrenes, malzreiches Bier, z. B. das Milwaukeer Exportbier, aber wohlverstanden, nicht in großen Quantitäten!</p> <p>Gewisse Vorkommnisse gebieten gewisse Abänderungen von diesem allgemeinen Speisezettel für Wöchnerinnen. So erheischt z. B. die Stuhlverstopfung, mit welcher die meisten Neuentbundenen in den ersten Tagen des Wochenbettes geplagt sind, nach Umfluß des 3. Tages eine gelind eröffnende Diät. Wenigstens einmal im Tage, am besten zum Mittagessen, gebe man gutgekochte, zarte Gemüse oder süße Obstmuse zu mildem Saucenfleische. Diese Diät fördert auch die Entleerung des Urins, welche Neuentbundenen in den ersten Tagen bekanntlich ebenfalls ziemlich schwer von Statten geht. Da beides, die Trägheit im Stuhl und die Beschwerden beim Uriniren, von der beim Geburtsacte vorgekommenen Quetschung der betreffenden Organe herrührt, so dürfen natürlich nur milde Reizmittel in Anwendung kommen. Demnach ist die sonst allgemein gebräuchliche Verordnung von Sennathee für’s Eine und von Wachholderthee für’s Andere verwerflich! Dagegen sind einfache Wasserklystiere für beide Fälle sehr empfehlenswerthe Unterstützungsmittel, und die Hebammen könnten da viel Gutes stiften, wenn sie das, was man ihnen hierüber in der Schule so vielmal gesagt hat, mit mehr Energie durchsetzen wollten. Allein es gibt eben, namentlich auf dem Lande, noch immer Hebammen genug, welchen das Einschmuggeln einer Laxiermixtur den Kamm höher treibt, als die Anwendung eines Klystiers, die in Folge dessen ihre Klystierspritze nur noch als nutzlosen Ballast des Requisitenkästchens betrachten.</p> </div> <div n="2"> <p><hi rendition="#b">14. Speisezettel für Neugeborene.</hi> Die Sterblichkeit der Kinder im ersten Lebensjahre ist in vielen Gegenden, namentlich auf dem Lande, außerordentlich groß. Bei weitem in den meisten Fällen und fehlerhafte Gebräuche in Betreff der Ernährung daran schuld. Es haben sich deßhalb viele Kinderfreunde die Aufgabe gestellt, bessere Anschauungen über diesen Punkt zu verbreiten. Auch dieses Buch möchte hiemit das Seinige hiezu beitragen:</p> <p>Die beste Nahrung für ein neugeborenes Kind ist und bleibt die <hi rendition="#g">Milch der eignen Mutter</hi>, und auch für diese hat das Stillen soviel Gutes, daß man jede Hebamme absetzen sollte, welche noch gegen dasselbe wirkt. Statistische Notizen haben gezeigt, daß von 100 Kindern, welche von der eigenen Mutter gestillt werden, 8 Procent, von den anderen dagegen 30 Procent sterben!</p> <p>Für das Stillen gelten folgende Regeln: 1) das Kind wird 6 Stunden nach der Geburt erstmals an die Brust gelegt. 2) In den ersten zwei Monaten wird dasselbe angelegt, so oft und so lang es will, später alle 3 Stunden. 3) Die Mutter darf nie unmittelbar auf eine gehabte Gemüthsbewegung oder gleich nach einer Mahlzeit stillen. 4) Wenn eine Brust nicht ausreicht, wird auch die zweite gegeben und überhaupt mit beiden gleichmäßig gestillt. 5) Die Brüste sind vor Stoß, Druck und Verkältung zu schützen. 6) Nach jedem Stillen sind die Brustwarzen mit frischem Wasser zu reinigen. 7) Selbst bei vollkommener Gesundheit soll eine Mutter nicht länger als zehn Monate stillen.</p> </div> <div n="2"> <p><hi rendition="#g">Schwächliche</hi> Mütter <hi rendition="#g">dürfen gar nicht stillen</hi>, weil es dem Kinde und der Mutter zugleich schadet, noch viel weniger solche, welche an Lungenschwindsucht, Skropheln, Syphilis leiden. 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Cacao mit Milch zehnmal besser. Zum Nachtessen eignen sich die Eiermehlspeisen.
Ueber die Verwendung der Speisezusätze zu den Speisen für Wöchnerinnen bleibt zu bemerken, daß mit allen Würzen sparsam zu verfahren ist, da diese der Muttermilch Eigenschaften verleihen, welche dem kindlichen Magen übel bekommen.
Das beste Getränk für stillende Frauen ist ein gut gegohrenes, malzreiches Bier, z. B. das Milwaukeer Exportbier, aber wohlverstanden, nicht in großen Quantitäten!
Gewisse Vorkommnisse gebieten gewisse Abänderungen von diesem allgemeinen Speisezettel für Wöchnerinnen. So erheischt z. B. die Stuhlverstopfung, mit welcher die meisten Neuentbundenen in den ersten Tagen des Wochenbettes geplagt sind, nach Umfluß des 3. Tages eine gelind eröffnende Diät. Wenigstens einmal im Tage, am besten zum Mittagessen, gebe man gutgekochte, zarte Gemüse oder süße Obstmuse zu mildem Saucenfleische. Diese Diät fördert auch die Entleerung des Urins, welche Neuentbundenen in den ersten Tagen bekanntlich ebenfalls ziemlich schwer von Statten geht. Da beides, die Trägheit im Stuhl und die Beschwerden beim Uriniren, von der beim Geburtsacte vorgekommenen Quetschung der betreffenden Organe herrührt, so dürfen natürlich nur milde Reizmittel in Anwendung kommen. Demnach ist die sonst allgemein gebräuchliche Verordnung von Sennathee für’s Eine und von Wachholderthee für’s Andere verwerflich! Dagegen sind einfache Wasserklystiere für beide Fälle sehr empfehlenswerthe Unterstützungsmittel, und die Hebammen könnten da viel Gutes stiften, wenn sie das, was man ihnen hierüber in der Schule so vielmal gesagt hat, mit mehr Energie durchsetzen wollten. Allein es gibt eben, namentlich auf dem Lande, noch immer Hebammen genug, welchen das Einschmuggeln einer Laxiermixtur den Kamm höher treibt, als die Anwendung eines Klystiers, die in Folge dessen ihre Klystierspritze nur noch als nutzlosen Ballast des Requisitenkästchens betrachten.
14. Speisezettel für Neugeborene. Die Sterblichkeit der Kinder im ersten Lebensjahre ist in vielen Gegenden, namentlich auf dem Lande, außerordentlich groß. Bei weitem in den meisten Fällen und fehlerhafte Gebräuche in Betreff der Ernährung daran schuld. Es haben sich deßhalb viele Kinderfreunde die Aufgabe gestellt, bessere Anschauungen über diesen Punkt zu verbreiten. Auch dieses Buch möchte hiemit das Seinige hiezu beitragen:
Die beste Nahrung für ein neugeborenes Kind ist und bleibt die Milch der eignen Mutter, und auch für diese hat das Stillen soviel Gutes, daß man jede Hebamme absetzen sollte, welche noch gegen dasselbe wirkt. Statistische Notizen haben gezeigt, daß von 100 Kindern, welche von der eigenen Mutter gestillt werden, 8 Procent, von den anderen dagegen 30 Procent sterben!
Für das Stillen gelten folgende Regeln: 1) das Kind wird 6 Stunden nach der Geburt erstmals an die Brust gelegt. 2) In den ersten zwei Monaten wird dasselbe angelegt, so oft und so lang es will, später alle 3 Stunden. 3) Die Mutter darf nie unmittelbar auf eine gehabte Gemüthsbewegung oder gleich nach einer Mahlzeit stillen. 4) Wenn eine Brust nicht ausreicht, wird auch die zweite gegeben und überhaupt mit beiden gleichmäßig gestillt. 5) Die Brüste sind vor Stoß, Druck und Verkältung zu schützen. 6) Nach jedem Stillen sind die Brustwarzen mit frischem Wasser zu reinigen. 7) Selbst bei vollkommener Gesundheit soll eine Mutter nicht länger als zehn Monate stillen.
Schwächliche Mütter dürfen gar nicht stillen, weil es dem Kinde und der Mutter zugleich schadet, noch viel weniger solche, welche an Lungenschwindsucht, Skropheln, Syphilis leiden. Es können auch Fälle eintreten, welche die Fortsetzung des Stillens verbieten. Ist die Muttermilch außergewöhnlich fett, dann ist eine Erkrankung des Säuglings (Diarrhoe) die gewöhnliche Folge. Mit der Zeit wird die Frauenmilch reicher an Käse und ärmer an Zucker. Es kann dies in einem so hohen Grade kommen, daß das Kind die Milch nicht mehr erträgt; so oft es getrunken hat, muß es sich erbrechen und bekommt außerdem noch Diarrhoe. Die Milch säugender Frauen kann ferner in Folge von Mißhandlungen, Gemüthsaffecten, Zorn, eine solche Veränderung erleiden, daß der Säugling davon krank wird. Die Gelegenheit, dies zu beobachten, ist durchaus nicht selten; es sollen
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