Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879.

Bild:
<< vorherige Seite

sind, einen sehr reichhaltigen Speisezettel vorzulegen. Folgende Speisen und Getränke haben wenig oder gar keine Fettbildner:

Suppen. Fleischbrühsuppen a) mit Einlagen aus dem Thierreiche: Fleischextract, Fleischhäcksel von Wild und magerem Geflügel, feiner die Froschschenkel und die Austernsuppe; b) mit Einlagen aus dem Pflanzenreiche: Kräutersuppen - Daß zu all diesen Suppen nur eine gründlich entfettete Fleischbrühe genommen werden darf, ist ohne Weiteres klar.

Fleischspeisen. Vom Rind: Beefsteaks, Rost- und Spießbraten, - die Saucen gründlich entfettet und, wo thunlich angesäuert; alle Kalbsbraten, mit Ausnahme des Nierenstücks; vom Haarwild: Hase, Reh, Edelhirsch; vom Federwild: Feld-, Hasel-, Schneehuhn, Birkhahn, Wildtaube, Waldschnepfe, Beckasine, Riesenschnepfe. Was das zahme Geflügel anbelangt, merke man sich wohl, daß ausgewachsenes und gemästetes hier weniger am Platze ist als junges, leimstoffreiches. Sehr geeignet sind die jungen Frühlingshühner. Die Wasservögel sind ausgeschlossen. Vom niederen Gethier sind erlaubt: Fluß- und Seekrebse, Schnecken, Austern, Muscheln und Froschschenkel; von den Eingeweiden: Kalbsbries, Nieren, Kutteln, Herz (nicht geröstet, sondern in saurer Bratensauce).

Als Beigabe zum Fleisch eignen sich Salate besser als Gemüse, weil diese meistens in ziemlich viel Butter verdämpft werden. Geeignete Salate sind: Endivien, Gurken, Kopfsalat, Gartenkresse, Tomato.

Von gewissen Früchten und Obst soll ein umfassender Gebrauch gemacht werden: Die Kürbisfrüchte, alle säuerlichen Arten vom Kern-, Stein- und Beerenobst sind sehr geeignet; dagegen ist das Schalenobst verboten.

Im gewöhnlichen Leben hält man die Eier nicht für ein fettes Nahrungsmittel. Die nähere Untersuchung ergibt aber, daß sie nicht weit hinter dem Mastochsenfleische stehen! Wenn also Eierspeisen für solche Curgäste gekocht werden, darf man nur das Weiße verwenden, den fettreichen Dotter nicht.

Von den Käsen sind zuträglich (d. h. wenn's der Magen erlaubt): der Kräuterkäse, der Parmesan; schon weniger geeignet, obwohl leichter zu verdauen, sind: der Chester, Eidamer u. dgl.; verboten sind fette Käse. Sehr zuträglich ist dagegen der hausgemachte s. g. Kuhkäse.

Kaffee und Thee sind zuträglich, aber ohne Milch und nur wenig oder gar nicht versüßt. An den schwarzen Kaffee ohne Zucker gewöhnt man sich bald; dagegen ist Thee ohne Zucker keine Delikatesse. Chocolade verboten.

Von den conservirten Nahrungsmitteln sind mehrere sehr zu empfehlen, so z. B. die mit Salz oder Essig eingemachten Pflanzenstoffe und mageres Pökelfleisch.

Am schärfsten verboten sind: Milch, Butter, Eigelb, fette Fische, die stärkemehlreichen Cerealien (Reis, Sago, Tapioca), die Kartoffeln, - Bier.

Als Getränk eignen sich nur leichte Weine mittleren Schlags, welche meistens so wenig Alkohol haben, daß keine Fettbildung zu fürchten ist, dagegen so viel Säure, daß der Mann davon eher zusammengezogen, als ausgedehnt wird!

Nach dem Gesagten wird nunmehr folgendes Tischreglement aufgestellt:

8 Uhr Frühstück: Beefsteak mit 1 Tasse Pecco-Thee ohne Milch.

12 Uhr Lunch: Magere Käse, mageres Pökelfleisch, Austern. Ein Glas Wein No. 0, oder Wasser.

4 Uhr Diner: Einen Teller voll von einer der genannten Suppen; Fleischbraten mit einem Salat. Eine halbe Stunde darauf 1 Glas Wein.

8 Uhr Nachtessen: Kalter Fleischbraten, dazu Pecco ohne Milch.

Als Gesellschafts-Getränk: Ein Schoppen leichter Wein.

Diese Diät wird Dir um so bälder nutzen, wenn Du nicht immer auf der faulen Haut liegst. Mache öfters Spaziergänge, aber nicht blos von der Stube in die Kirche oder in's Wirthshaus, sondern stundenweit! Ein großes Verdienst hat sich Jener erworben, der das Holzsägen als Heilmittel erdacht hat.

3. Speisezettel für Magere. Die Magerkeit kann sehr verschiedene Ursachen haben. Es sei deßhalb ausdrücklich bemerkt, daß bei der Aufstellung dieses Speisezettels nur an jene Magerkeit gedacht wurde, welche einzig und allein von einer fehlerhaften Auswahl der Speisen und Getränke herrührt.

sind, einen sehr reichhaltigen Speisezettel vorzulegen. Folgende Speisen und Getränke haben wenig oder gar keine Fettbildner:

Suppen. Fleischbrühsuppen a) mit Einlagen aus dem Thierreiche: Fleischextract, Fleischhäcksel von Wild und magerem Geflügel, feiner die Froschschenkel und die Austernsuppe; b) mit Einlagen aus dem Pflanzenreiche: Kräutersuppen – Daß zu all diesen Suppen nur eine gründlich entfettete Fleischbrühe genommen werden darf, ist ohne Weiteres klar.

Fleischspeisen. Vom Rind: Beefsteaks, Rost- und Spießbraten, – die Saucen gründlich entfettet und, wo thunlich angesäuert; alle Kalbsbraten, mit Ausnahme des Nierenstücks; vom Haarwild: Hase, Reh, Edelhirsch; vom Federwild: Feld-, Hasel-, Schneehuhn, Birkhahn, Wildtaube, Waldschnepfe, Beckasine, Riesenschnepfe. Was das zahme Geflügel anbelangt, merke man sich wohl, daß ausgewachsenes und gemästetes hier weniger am Platze ist als junges, leimstoffreiches. Sehr geeignet sind die jungen Frühlingshühner. Die Wasservögel sind ausgeschlossen. Vom niederen Gethier sind erlaubt: Fluß- und Seekrebse, Schnecken, Austern, Muscheln und Froschschenkel; von den Eingeweiden: Kalbsbries, Nieren, Kutteln, Herz (nicht geröstet, sondern in saurer Bratensauce).

Als Beigabe zum Fleisch eignen sich Salate besser als Gemüse, weil diese meistens in ziemlich viel Butter verdämpft werden. Geeignete Salate sind: Endivien, Gurken, Kopfsalat, Gartenkresse, Tomato.

Von gewissen Früchten und Obst soll ein umfassender Gebrauch gemacht werden: Die Kürbisfrüchte, alle säuerlichen Arten vom Kern-, Stein- und Beerenobst sind sehr geeignet; dagegen ist das Schalenobst verboten.

Im gewöhnlichen Leben hält man die Eier nicht für ein fettes Nahrungsmittel. Die nähere Untersuchung ergibt aber, daß sie nicht weit hinter dem Mastochsenfleische stehen! Wenn also Eierspeisen für solche Curgäste gekocht werden, darf man nur das Weiße verwenden, den fettreichen Dotter nicht.

Von den Käsen sind zuträglich (d. h. wenn’s der Magen erlaubt): der Kräuterkäse, der Parmesan; schon weniger geeignet, obwohl leichter zu verdauen, sind: der Chester, Eidamer u. dgl.; verboten sind fette Käse. Sehr zuträglich ist dagegen der hausgemachte s. g. Kuhkäse.

Kaffee und Thee sind zuträglich, aber ohne Milch und nur wenig oder gar nicht versüßt. An den schwarzen Kaffee ohne Zucker gewöhnt man sich bald; dagegen ist Thee ohne Zucker keine Delikatesse. Chocolade verboten.

Von den conservirten Nahrungsmitteln sind mehrere sehr zu empfehlen, so z. B. die mit Salz oder Essig eingemachten Pflanzenstoffe und mageres Pökelfleisch.

Am schärfsten verboten sind: Milch, Butter, Eigelb, fette Fische, die stärkemehlreichen Cerealien (Reis, Sago, Tapioca), die Kartoffeln, – Bier.

Als Getränk eignen sich nur leichte Weine mittleren Schlags, welche meistens so wenig Alkohol haben, daß keine Fettbildung zu fürchten ist, dagegen so viel Säure, daß der Mann davon eher zusammengezogen, als ausgedehnt wird!

Nach dem Gesagten wird nunmehr folgendes Tischreglement aufgestellt:

8 Uhr Frühstück: Beefsteak mit 1 Tasse Pecco-Thee ohne Milch.

12 Uhr Lunch: Magere Käse, mageres Pökelfleisch, Austern. Ein Glas Wein No. 0, oder Wasser.

4 Uhr Diner: Einen Teller voll von einer der genannten Suppen; Fleischbraten mit einem Salat. Eine halbe Stunde darauf 1 Glas Wein.

8 Uhr Nachtessen: Kalter Fleischbraten, dazu Pecco ohne Milch.

Als Gesellschafts-Getränk: Ein Schoppen leichter Wein.

Diese Diät wird Dir um so bälder nutzen, wenn Du nicht immer auf der faulen Haut liegst. Mache öfters Spaziergänge, aber nicht blos von der Stube in die Kirche oder in’s Wirthshaus, sondern stundenweit! Ein großes Verdienst hat sich Jener erworben, der das Holzsägen als Heilmittel erdacht hat.

3. Speisezettel für Magere. Die Magerkeit kann sehr verschiedene Ursachen haben. Es sei deßhalb ausdrücklich bemerkt, daß bei der Aufstellung dieses Speisezettels nur an jene Magerkeit gedacht wurde, welche einzig und allein von einer fehlerhaften Auswahl der Speisen und Getränke herrührt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0378" n="370"/>
sind, einen sehr reichhaltigen Speisezettel vorzulegen. Folgende Speisen und Getränke haben wenig oder gar keine Fettbildner:</p>
          <p><hi rendition="#g">Suppen.</hi> Fleischbrühsuppen a) mit Einlagen aus dem Thierreiche: Fleischextract, Fleischhäcksel von Wild und magerem Geflügel, feiner die Froschschenkel und die Austernsuppe; b) mit Einlagen aus dem Pflanzenreiche: Kräutersuppen &#x2013; Daß zu all diesen Suppen nur eine gründlich entfettete Fleischbrühe genommen werden darf, ist ohne Weiteres klar.</p>
          <p><hi rendition="#g">Fleischspeisen.</hi> Vom Rind: Beefsteaks, Rost- und Spießbraten, &#x2013; die Saucen gründlich entfettet und, wo thunlich angesäuert; alle Kalbsbraten, mit Ausnahme des Nierenstücks; vom Haarwild: Hase, Reh, Edelhirsch; vom Federwild: Feld-, Hasel-, Schneehuhn, Birkhahn, Wildtaube, Waldschnepfe, Beckasine, Riesenschnepfe. Was das zahme Geflügel anbelangt, merke man sich wohl, daß ausgewachsenes und gemästetes hier weniger am Platze ist als junges, leimstoffreiches. Sehr geeignet sind die jungen Frühlingshühner. Die Wasservögel sind ausgeschlossen. Vom niederen Gethier sind erlaubt: Fluß- und Seekrebse, Schnecken, Austern, Muscheln und Froschschenkel; von den Eingeweiden: Kalbsbries, Nieren, Kutteln, Herz (nicht geröstet, sondern in saurer Bratensauce).</p>
          <p>Als Beigabe zum Fleisch eignen sich Salate besser als Gemüse, weil diese meistens in ziemlich viel Butter verdämpft werden. Geeignete Salate sind: Endivien, Gurken, Kopfsalat, Gartenkresse, Tomato.</p>
          <p>Von gewissen Früchten und Obst soll ein umfassender Gebrauch gemacht werden: Die Kürbisfrüchte, alle säuerlichen Arten vom Kern-, Stein- und Beerenobst sind sehr geeignet; dagegen ist das Schalenobst verboten.</p>
          <p>Im gewöhnlichen Leben hält man die Eier nicht für ein fettes Nahrungsmittel. Die nähere Untersuchung ergibt aber, daß sie nicht weit hinter dem Mastochsenfleische stehen! Wenn also Eierspeisen für solche Curgäste gekocht werden, darf man nur das Weiße verwenden, den fettreichen Dotter nicht.</p>
          <p>Von den Käsen sind zuträglich (d. h. wenn&#x2019;s der Magen erlaubt): der Kräuterkäse, der Parmesan; schon weniger geeignet, obwohl leichter zu verdauen, sind: der Chester, Eidamer u. dgl.; verboten sind fette Käse. Sehr zuträglich ist dagegen der hausgemachte s. g. Kuhkäse.</p>
          <p>Kaffee und Thee sind zuträglich, aber ohne Milch und nur wenig oder gar nicht versüßt. An den schwarzen Kaffee ohne Zucker gewöhnt man sich bald; dagegen ist Thee ohne Zucker keine Delikatesse. Chocolade verboten.</p>
          <p>Von den conservirten Nahrungsmitteln sind mehrere sehr zu empfehlen, so z. B. die mit Salz oder Essig eingemachten Pflanzenstoffe und mageres Pökelfleisch.</p>
          <p>Am schärfsten verboten sind: Milch, Butter, Eigelb, fette Fische, die stärkemehlreichen Cerealien (Reis, Sago, Tapioca), die Kartoffeln, &#x2013; Bier.</p>
          <p>Als Getränk eignen sich nur leichte Weine mittleren Schlags, welche meistens so wenig Alkohol haben, daß keine Fettbildung zu fürchten ist, dagegen so viel Säure, daß der Mann davon eher zusammengezogen, als ausgedehnt wird!</p>
          <p>Nach dem Gesagten wird nunmehr folgendes Tischreglement aufgestellt:</p>
          <p>8 Uhr Frühstück: Beefsteak mit 1 Tasse Pecco-Thee ohne Milch.</p>
          <p>12 Uhr Lunch: Magere Käse, mageres Pökelfleisch, Austern. Ein Glas Wein No. 0, oder Wasser.</p>
          <p>4 Uhr Diner: Einen Teller voll von einer der genannten Suppen; Fleischbraten mit einem Salat. Eine halbe Stunde darauf 1 Glas Wein.</p>
          <p>8 Uhr Nachtessen: Kalter Fleischbraten, dazu Pecco ohne Milch.</p>
          <p>Als Gesellschafts-Getränk: Ein Schoppen leichter Wein.</p>
          <p>Diese Diät wird Dir um so bälder nutzen, wenn Du nicht immer auf der faulen Haut liegst. Mache öfters Spaziergänge, aber nicht blos von der Stube in die Kirche oder in&#x2019;s Wirthshaus, sondern stundenweit! Ein großes Verdienst hat sich Jener erworben, der das Holzsägen als Heilmittel erdacht hat.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <p><hi rendition="#b">3. Speisezettel für Magere.</hi> Die Magerkeit kann sehr verschiedene Ursachen haben. Es sei deßhalb ausdrücklich bemerkt, daß bei der Aufstellung dieses Speisezettels nur an jene Magerkeit gedacht wurde, welche einzig und allein von einer fehlerhaften Auswahl der Speisen und Getränke herrührt.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[370/0378] sind, einen sehr reichhaltigen Speisezettel vorzulegen. Folgende Speisen und Getränke haben wenig oder gar keine Fettbildner: Suppen. Fleischbrühsuppen a) mit Einlagen aus dem Thierreiche: Fleischextract, Fleischhäcksel von Wild und magerem Geflügel, feiner die Froschschenkel und die Austernsuppe; b) mit Einlagen aus dem Pflanzenreiche: Kräutersuppen – Daß zu all diesen Suppen nur eine gründlich entfettete Fleischbrühe genommen werden darf, ist ohne Weiteres klar. Fleischspeisen. Vom Rind: Beefsteaks, Rost- und Spießbraten, – die Saucen gründlich entfettet und, wo thunlich angesäuert; alle Kalbsbraten, mit Ausnahme des Nierenstücks; vom Haarwild: Hase, Reh, Edelhirsch; vom Federwild: Feld-, Hasel-, Schneehuhn, Birkhahn, Wildtaube, Waldschnepfe, Beckasine, Riesenschnepfe. Was das zahme Geflügel anbelangt, merke man sich wohl, daß ausgewachsenes und gemästetes hier weniger am Platze ist als junges, leimstoffreiches. Sehr geeignet sind die jungen Frühlingshühner. Die Wasservögel sind ausgeschlossen. Vom niederen Gethier sind erlaubt: Fluß- und Seekrebse, Schnecken, Austern, Muscheln und Froschschenkel; von den Eingeweiden: Kalbsbries, Nieren, Kutteln, Herz (nicht geröstet, sondern in saurer Bratensauce). Als Beigabe zum Fleisch eignen sich Salate besser als Gemüse, weil diese meistens in ziemlich viel Butter verdämpft werden. Geeignete Salate sind: Endivien, Gurken, Kopfsalat, Gartenkresse, Tomato. Von gewissen Früchten und Obst soll ein umfassender Gebrauch gemacht werden: Die Kürbisfrüchte, alle säuerlichen Arten vom Kern-, Stein- und Beerenobst sind sehr geeignet; dagegen ist das Schalenobst verboten. Im gewöhnlichen Leben hält man die Eier nicht für ein fettes Nahrungsmittel. Die nähere Untersuchung ergibt aber, daß sie nicht weit hinter dem Mastochsenfleische stehen! Wenn also Eierspeisen für solche Curgäste gekocht werden, darf man nur das Weiße verwenden, den fettreichen Dotter nicht. Von den Käsen sind zuträglich (d. h. wenn’s der Magen erlaubt): der Kräuterkäse, der Parmesan; schon weniger geeignet, obwohl leichter zu verdauen, sind: der Chester, Eidamer u. dgl.; verboten sind fette Käse. Sehr zuträglich ist dagegen der hausgemachte s. g. Kuhkäse. Kaffee und Thee sind zuträglich, aber ohne Milch und nur wenig oder gar nicht versüßt. An den schwarzen Kaffee ohne Zucker gewöhnt man sich bald; dagegen ist Thee ohne Zucker keine Delikatesse. Chocolade verboten. Von den conservirten Nahrungsmitteln sind mehrere sehr zu empfehlen, so z. B. die mit Salz oder Essig eingemachten Pflanzenstoffe und mageres Pökelfleisch. Am schärfsten verboten sind: Milch, Butter, Eigelb, fette Fische, die stärkemehlreichen Cerealien (Reis, Sago, Tapioca), die Kartoffeln, – Bier. Als Getränk eignen sich nur leichte Weine mittleren Schlags, welche meistens so wenig Alkohol haben, daß keine Fettbildung zu fürchten ist, dagegen so viel Säure, daß der Mann davon eher zusammengezogen, als ausgedehnt wird! Nach dem Gesagten wird nunmehr folgendes Tischreglement aufgestellt: 8 Uhr Frühstück: Beefsteak mit 1 Tasse Pecco-Thee ohne Milch. 12 Uhr Lunch: Magere Käse, mageres Pökelfleisch, Austern. Ein Glas Wein No. 0, oder Wasser. 4 Uhr Diner: Einen Teller voll von einer der genannten Suppen; Fleischbraten mit einem Salat. Eine halbe Stunde darauf 1 Glas Wein. 8 Uhr Nachtessen: Kalter Fleischbraten, dazu Pecco ohne Milch. Als Gesellschafts-Getränk: Ein Schoppen leichter Wein. Diese Diät wird Dir um so bälder nutzen, wenn Du nicht immer auf der faulen Haut liegst. Mache öfters Spaziergänge, aber nicht blos von der Stube in die Kirche oder in’s Wirthshaus, sondern stundenweit! Ein großes Verdienst hat sich Jener erworben, der das Holzsägen als Heilmittel erdacht hat. 3. Speisezettel für Magere. Die Magerkeit kann sehr verschiedene Ursachen haben. Es sei deßhalb ausdrücklich bemerkt, daß bei der Aufstellung dieses Speisezettels nur an jene Magerkeit gedacht wurde, welche einzig und allein von einer fehlerhaften Auswahl der Speisen und Getränke herrührt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-11-06T17:17:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-11-06T17:17:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-11-06T17:17:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1879
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1879/378
Zitationshilfe: Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1879/378>, abgerufen am 22.11.2024.