Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.Fische. er nach dem Fangen hingestorben ist. Man erprobt seine Frischeunter den Kiemendeckeln, wo er ganz frisch und roth aussehen und auf dieser Stelle einen frischen Fischgeruch haben muß. Sind die Kiemen hingegen bleich, so ist er nicht mehr zu gebrauchen. Man bewahre die Fische am kältesten Ort, ziehe zugleich die Kie- men aus und schlage ein nasses Tuch darum: lege sie aber ja nicht in's Wasser, was denselben, so wie dem Fleische die besten Theile entzieht. -- In folgenden Monaten sind die Fische am besten: der Karpfen vom September bis April; die Forelle vom Mai bis August; der Hecht vom Februar bis April. Die Quappe im Januar und Februar. Die Schleie vom Mai bis Juli. Die Stinze vom Januar bis März. Der Aal und Lachs vom Juni bis August. Krebse vom Mai bis August. 2. Frischen Lachs zu kochen. Der Lachs wird geschuppt, in zwei Finger dicke Scheiben ge- 3. Lachs in gelber Sauce. Wird gekocht wie in No. 2, angerichtet und mit folgender Sauce 3 a. Lachs mit Kräutern. Der Lachs wird gehörig gereinigt und in passende Stücke ge- Fiſche. er nach dem Fangen hingeſtorben iſt. Man erprobt ſeine Friſcheunter den Kiemendeckeln, wo er ganz friſch und roth ausſehen und auf dieſer Stelle einen friſchen Fiſchgeruch haben muß. Sind die Kiemen hingegen bleich, ſo iſt er nicht mehr zu gebrauchen. Man bewahre die Fiſche am kälteſten Ort, ziehe zugleich die Kie- men aus und ſchlage ein naſſes Tuch darum: lege ſie aber ja nicht in’s Waſſer, was denſelben, ſo wie dem Fleiſche die beſten Theile entzieht. — In folgenden Monaten ſind die Fiſche am beſten: der Karpfen vom September bis April; die Forelle vom Mai bis Auguſt; der Hecht vom Februar bis April. Die Quappe im Januar und Februar. Die Schleie vom Mai bis Juli. Die Stinze vom Januar bis März. Der Aal und Lachs vom Juni bis Auguſt. Krebſe vom Mai bis Auguſt. 2. Friſchen Lachs zu kochen. Der Lachs wird geſchuppt, in zwei Finger dicke Scheiben ge- 3. Lachs in gelber Sauce. Wird gekocht wie in No. 2, angerichtet und mit folgender Sauce 3 a. Lachs mit Kräutern. Der Lachs wird gehörig gereinigt und in paſſende Stücke ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0093" n="55"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Fiſche</hi>.</fw><lb/> er nach dem Fangen hingeſtorben iſt. Man erprobt ſeine Friſche<lb/> unter den Kiemendeckeln, wo er ganz friſch und roth ausſehen<lb/> und auf dieſer Stelle einen friſchen Fiſchgeruch haben muß. Sind<lb/> die Kiemen hingegen bleich, ſo iſt er nicht mehr zu gebrauchen.<lb/> Man bewahre die Fiſche am kälteſten Ort, ziehe zugleich die Kie-<lb/> men aus und ſchlage ein naſſes Tuch darum: lege ſie aber ja nicht<lb/> in’s Waſſer, was denſelben, ſo wie dem Fleiſche die beſten Theile<lb/> entzieht. — In folgenden Monaten ſind die Fiſche am beſten: der<lb/> Karpfen vom September bis April; die Forelle vom Mai bis<lb/> Auguſt; der Hecht vom Februar bis April. Die Quappe im<lb/> Januar und Februar. Die Schleie vom Mai bis Juli. Die<lb/> Stinze vom Januar bis März. Der Aal und Lachs vom Juni<lb/> bis Auguſt. Krebſe vom Mai bis Auguſt.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>2. Friſchen Lachs zu kochen.</head><lb/> <p>Der Lachs wird geſchuppt, in zwei Finger dicke Scheiben ge-<lb/> ſchnitten und in Waſſer geworfen, daß er krimpt. Dann mit<lb/> 3 Theilen Waſſer, 1 Theil Eſſig, ganzem Pfeffer, Nelken und<lb/> Nelkenpfeffer, etwas Rosmarin, Lorberblättern, Zitronenſchale und<lb/> Salz zu Feuer geſetzt, geſchäumt und 5 Minuten gekocht. Darauf<lb/> läßt man ihn langſam nachweichen, bis zu einer Viertelſtunde.<lb/> Man gibt ihn mit Kartoffeln und geſchmolzener Butter, welche<lb/> aber nicht kochen, ſondern nur heiß werden darf, und fein gehack-<lb/> ter Peterſilie, oder man läßt denſelben in der Brühe liegen bis<lb/> zum Gebrauch. Kalt wird er mit Eſſig und Oel gegeſſen. Es<lb/> gehört zum Kochen dieſes Fiſches wenig Salz.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>3. Lachs in gelber Sauce.</head><lb/> <p>Wird gekocht wie in No. 2, angerichtet und mit folgender Sauce<lb/> übergoſſen: ¼ Maß Wein, halb ſo viel Waſſer, ein reichliches<lb/> Stück friſcher Butter, 2 Zitronenſcheiben, Muskatblüthe, ein Thee-<lb/> löffel voll Kartoffelmehl zuſammen gekocht, mit einigen Eidottern<lb/> abgerührt, Capern in die Sauce gegeben.</p><lb/> <div n="4"> <head>3 <hi rendition="#aq">a.</hi> Lachs mit Kräutern.</head><lb/> <p>Der Lachs wird gehörig gereinigt und in paſſende Stücke ge-<lb/> ſchnitten; folgende Kräuter, als: Peterſilie, Charlotten, ausge-<lb/> wäſſerte und entgrätete Sardellen, Capern, Dragon, Alles fein<lb/> gehackt, mit etwas geſtoßenem Pfeffer durchmiſcht. Dann wird<lb/> ein gut Theil friſche Butter geſchmolzen, die gehackten Kräuter<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [55/0093]
Fiſche.
er nach dem Fangen hingeſtorben iſt. Man erprobt ſeine Friſche
unter den Kiemendeckeln, wo er ganz friſch und roth ausſehen
und auf dieſer Stelle einen friſchen Fiſchgeruch haben muß. Sind
die Kiemen hingegen bleich, ſo iſt er nicht mehr zu gebrauchen.
Man bewahre die Fiſche am kälteſten Ort, ziehe zugleich die Kie-
men aus und ſchlage ein naſſes Tuch darum: lege ſie aber ja nicht
in’s Waſſer, was denſelben, ſo wie dem Fleiſche die beſten Theile
entzieht. — In folgenden Monaten ſind die Fiſche am beſten: der
Karpfen vom September bis April; die Forelle vom Mai bis
Auguſt; der Hecht vom Februar bis April. Die Quappe im
Januar und Februar. Die Schleie vom Mai bis Juli. Die
Stinze vom Januar bis März. Der Aal und Lachs vom Juni
bis Auguſt. Krebſe vom Mai bis Auguſt.
2. Friſchen Lachs zu kochen.
Der Lachs wird geſchuppt, in zwei Finger dicke Scheiben ge-
ſchnitten und in Waſſer geworfen, daß er krimpt. Dann mit
3 Theilen Waſſer, 1 Theil Eſſig, ganzem Pfeffer, Nelken und
Nelkenpfeffer, etwas Rosmarin, Lorberblättern, Zitronenſchale und
Salz zu Feuer geſetzt, geſchäumt und 5 Minuten gekocht. Darauf
läßt man ihn langſam nachweichen, bis zu einer Viertelſtunde.
Man gibt ihn mit Kartoffeln und geſchmolzener Butter, welche
aber nicht kochen, ſondern nur heiß werden darf, und fein gehack-
ter Peterſilie, oder man läßt denſelben in der Brühe liegen bis
zum Gebrauch. Kalt wird er mit Eſſig und Oel gegeſſen. Es
gehört zum Kochen dieſes Fiſches wenig Salz.
3. Lachs in gelber Sauce.
Wird gekocht wie in No. 2, angerichtet und mit folgender Sauce
übergoſſen: ¼ Maß Wein, halb ſo viel Waſſer, ein reichliches
Stück friſcher Butter, 2 Zitronenſcheiben, Muskatblüthe, ein Thee-
löffel voll Kartoffelmehl zuſammen gekocht, mit einigen Eidottern
abgerührt, Capern in die Sauce gegeben.
3 a. Lachs mit Kräutern.
Der Lachs wird gehörig gereinigt und in paſſende Stücke ge-
ſchnitten; folgende Kräuter, als: Peterſilie, Charlotten, ausge-
wäſſerte und entgrätete Sardellen, Capern, Dragon, Alles fein
gehackt, mit etwas geſtoßenem Pfeffer durchmiſcht. Dann wird
ein gut Theil friſche Butter geſchmolzen, die gehackten Kräuter
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |