Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.Allgemeine Vorbereitungsregeln. und bis zum nächsten Tage hingestellt werden, wo sie wiedergut durchgeknetet und in einen ganz reinen, am besten in einen steinernen Topf, welcher mit etwas naßgemachtem Salz ausgerieben ist (weil dadurch die Butter nicht am Topfe klebt), fest eingemacht wird. Dann lege man ein leinenes, in star- kem Salzwasser naßgemachtes Tuch darauf und stelle ihn in den Keller. 60. Vom Verbessern stark gewordener Butter. Sollte die Milch nicht gehörig ausgewaschen sein, welches Nach Verlauf von einigen Wochen werden diese den star- 61. Rohen Schinken zu schneiden. Man schneidet ihn wohl am profitlichsten mit einem schar- 62. Vom Schneiden und Entgräten der Häringe. Die ersten Häringe sollen zwar weder ausgenommen, noch Allgemeine Vorbereitungsregeln. und bis zum nächſten Tage hingeſtellt werden, wo ſie wiedergut durchgeknetet und in einen ganz reinen, am beſten in einen ſteinernen Topf, welcher mit etwas naßgemachtem Salz ausgerieben iſt (weil dadurch die Butter nicht am Topfe klebt), feſt eingemacht wird. Dann lege man ein leinenes, in ſtar- kem Salzwaſſer naßgemachtes Tuch darauf und ſtelle ihn in den Keller. 60. Vom Verbeſſern ſtark gewordener Butter. Sollte die Milch nicht gehörig ausgewaſchen ſein, welches Nach Verlauf von einigen Wochen werden dieſe den ſtar- 61. Rohen Schinken zu ſchneiden. Man ſchneidet ihn wohl am profitlichſten mit einem ſchar- 62. Vom Schneiden und Entgräten der Häringe. Die erſten Häringe ſollen zwar weder ausgenommen, noch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0060" n="22"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Allgemeine Vorbereitungsregeln</hi>.</fw><lb/> und bis zum nächſten Tage hingeſtellt werden, wo ſie wieder<lb/> gut durchgeknetet und in einen ganz reinen, am beſten in<lb/> einen ſteinernen Topf, welcher mit etwas naßgemachtem Salz<lb/> ausgerieben iſt (weil dadurch die Butter nicht am Topfe klebt),<lb/> feſt eingemacht wird. Dann lege man ein leinenes, in ſtar-<lb/> kem Salzwaſſer naßgemachtes Tuch darauf und ſtelle ihn in<lb/> den Keller.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>60. Vom Verbeſſern ſtark gewordener Butter.</head><lb/> <p>Sollte die Milch nicht gehörig ausgewaſchen ſein, welches<lb/> die häufigſte Urſache ſchlechter Butter iſt, ſo thut man wohl,<lb/> die Butter nochmals gut durchzukneten und zwar mit etwas<lb/> ſcharfem, weißem Eſſig, der aber wieder gut heraus gear-<lb/> beitet werden muß. Darauf macht man ſie in gut gereinigte<lb/> Töpfe ein und ſticht in jeden Topf 4—6 Süßholzſtangen bis<lb/> auf den Grund hinein.</p><lb/> <p>Nach Verlauf von einigen Wochen werden dieſe den ſtar-<lb/> ken Geſchmack aufgenommen und die Butter ſich ganz bedeu-<lb/> tend verbeſſert haben.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>61. Rohen Schinken zu ſchneiden.</head><lb/> <p>Man ſchneidet ihn wohl am profitlichſten mit einem ſchar-<lb/> fen Meſſer an der dicken Seite bis zum Knochen durch, nimmt<lb/> erſt eine etwas dickere Scheibe heraus, die Schwarte ein wenig<lb/> weg, und nun ganz glatte, <hi rendition="#g">feine</hi> Scheiben davor her, doch<lb/> muß man immer darauf achten, daß das Stück ordentlich<lb/> bleibt. Die Scheibchen legt man auf ein Brett, ſchneidet alles<lb/> Unanſehnliche davon, auch ſo viel Fett, daß nur ein Finger<lb/> breites Rändchen daran bleibt, legt ſie zierlich auf einen Teller<lb/> und verziert ſie mit einigen Peterſilienblättchen. Es wird<lb/> grob geſtoßener Pfeffer, auch wohl Senf dazu gegeben. Soll<lb/> der Schinken zum Butterbrod gegeben werden, ſo ſchneidet man<lb/> zuvor die aufeinander gelegten Scheibchen in feine Streifchen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>62. Vom Schneiden und Entgräten der Häringe.</head><lb/> <p>Die erſten Häringe ſollen zwar weder ausgenommen, noch<lb/> abgeſpült werden; ich ſtimme indeß nicht mit ein, abgezogen<lb/> werden ſie jedoch nicht.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [22/0060]
Allgemeine Vorbereitungsregeln.
und bis zum nächſten Tage hingeſtellt werden, wo ſie wieder
gut durchgeknetet und in einen ganz reinen, am beſten in
einen ſteinernen Topf, welcher mit etwas naßgemachtem Salz
ausgerieben iſt (weil dadurch die Butter nicht am Topfe klebt),
feſt eingemacht wird. Dann lege man ein leinenes, in ſtar-
kem Salzwaſſer naßgemachtes Tuch darauf und ſtelle ihn in
den Keller.
60. Vom Verbeſſern ſtark gewordener Butter.
Sollte die Milch nicht gehörig ausgewaſchen ſein, welches
die häufigſte Urſache ſchlechter Butter iſt, ſo thut man wohl,
die Butter nochmals gut durchzukneten und zwar mit etwas
ſcharfem, weißem Eſſig, der aber wieder gut heraus gear-
beitet werden muß. Darauf macht man ſie in gut gereinigte
Töpfe ein und ſticht in jeden Topf 4—6 Süßholzſtangen bis
auf den Grund hinein.
Nach Verlauf von einigen Wochen werden dieſe den ſtar-
ken Geſchmack aufgenommen und die Butter ſich ganz bedeu-
tend verbeſſert haben.
61. Rohen Schinken zu ſchneiden.
Man ſchneidet ihn wohl am profitlichſten mit einem ſchar-
fen Meſſer an der dicken Seite bis zum Knochen durch, nimmt
erſt eine etwas dickere Scheibe heraus, die Schwarte ein wenig
weg, und nun ganz glatte, feine Scheiben davor her, doch
muß man immer darauf achten, daß das Stück ordentlich
bleibt. Die Scheibchen legt man auf ein Brett, ſchneidet alles
Unanſehnliche davon, auch ſo viel Fett, daß nur ein Finger
breites Rändchen daran bleibt, legt ſie zierlich auf einen Teller
und verziert ſie mit einigen Peterſilienblättchen. Es wird
grob geſtoßener Pfeffer, auch wohl Senf dazu gegeben. Soll
der Schinken zum Butterbrod gegeben werden, ſo ſchneidet man
zuvor die aufeinander gelegten Scheibchen in feine Streifchen.
62. Vom Schneiden und Entgräten der Häringe.
Die erſten Häringe ſollen zwar weder ausgenommen, noch
abgeſpült werden; ich ſtimme indeß nicht mit ein, abgezogen
werden ſie jedoch nicht.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |