gerieben und so fest in halbe Ankerfässer ( 1/8 Ohm) gepackt, daß bis oben hin keine Zwischenräume zu sehen sind. Dann werden die Fässer zugeküfert, in den Keller gestellt und alle 8 Tage herumgesetzt. Nachdem ein Faß angebrochen ist, muß immer das oberste Fleisch genommen, das Faß mit einer Schie- ferscheibe belegt und mit Gewicht beschwert werden.
Anmerk. Das Fleisch erhält sich auf diese Weise von einem Jahr in's andere.
29. Eine gute Fleischpöckel.
Zu 100 Pfund Fleisch, es sei Rindfleisch oder Schweine- fleisch, wird 7 Pfund Salz, 3/4 Pfund Candiszucker, 6 Loth Salpeter und 14 Maß Wasser zusammen gekocht und, ganz kalt geworden, auf's Fleisch geschüttet.
30. Ein einzelnes Pöckelstück zu machen.
Am besten eignet sich dazu ein gutes Schwanzstück. Man nehme zu 7 Pfund Fleisch 1 3/4 Maß Wasser, 1/2 Pfund Salz, 2 Loth Sandzucker, 1/2 Loth Salpeter und 2 Eßlöffel Syrup. Dies Alles wird zusammen ausgeschäumt und kalt über das Fleisch geschüttet, welches ungefähr 8--9 Tage darin liegen muß.
Beim Kochen wird das Fleisch, damit der Saft nicht her- auslaufe, mit kochendem Wasser zu Feuer gebracht.
Anmerk. Diese Pöckel hält sich sehr lange und man kann sie daher wieder von neuem ausschäumen und ein anderes Stück hin- ein legen.
31. Pöckelfleisch durch Holzkohlen zu conserviren.
Zu einem Stück Fleisch von 12 Pfund wirft man 2 Hand voll Salz in einen Kessel kochendes Wasser, läßt es schmelzen und das Fleisch eben darin aufkremmeln (kochen darf es nicht), und dann kalt werden. Nachdem reibt man es mit 12 Loth Salz und 2 Loth gestoßenen Salpeter ein, bestreut es überall mit gestoßenen Holzkohlen und hängt es an einen kalten Ort, wo Luft dazu kommt, auf.
Anmerk. Das Fleisch hält sich gut und ist von angenehmem Ge- schmack.
Wurſtmachen, Einpöckeln ꝛc.
gerieben und ſo feſt in halbe Ankerfäſſer (⅛ Ohm) gepackt, daß bis oben hin keine Zwiſchenräume zu ſehen ſind. Dann werden die Fäſſer zugeküfert, in den Keller geſtellt und alle 8 Tage herumgeſetzt. Nachdem ein Faß angebrochen iſt, muß immer das oberſte Fleiſch genommen, das Faß mit einer Schie- ferſcheibe belegt und mit Gewicht beſchwert werden.
Anmerk. Das Fleiſch erhält ſich auf dieſe Weiſe von einem Jahr in’s andere.
29. Eine gute Fleiſchpöckel.
Zu 100 Pfund Fleiſch, es ſei Rindfleiſch oder Schweine- fleiſch, wird 7 Pfund Salz, ¾ Pfund Candiszucker, 6 Loth Salpeter und 14 Maß Waſſer zuſammen gekocht und, ganz kalt geworden, auf’s Fleiſch geſchüttet.
30. Ein einzelnes Pöckelſtück zu machen.
Am beſten eignet ſich dazu ein gutes Schwanzſtück. Man nehme zu 7 Pfund Fleiſch 1 ¾ Maß Waſſer, ½ Pfund Salz, 2 Loth Sandzucker, ½ Loth Salpeter und 2 Eßlöffel Syrup. Dies Alles wird zuſammen ausgeſchäumt und kalt über das Fleiſch geſchüttet, welches ungefähr 8—9 Tage darin liegen muß.
Beim Kochen wird das Fleiſch, damit der Saft nicht her- auslaufe, mit kochendem Waſſer zu Feuer gebracht.
Anmerk. Dieſe Pöckel hält ſich ſehr lange und man kann ſie daher wieder von neuem ausſchäumen und ein anderes Stück hin- ein legen.
31. Pöckelfleiſch durch Holzkohlen zu conſerviren.
Zu einem Stück Fleiſch von 12 Pfund wirft man 2 Hand voll Salz in einen Keſſel kochendes Waſſer, läßt es ſchmelzen und das Fleiſch eben darin aufkremmeln (kochen darf es nicht), und dann kalt werden. Nachdem reibt man es mit 12 Loth Salz und 2 Loth geſtoßenen Salpeter ein, beſtreut es überall mit geſtoßenen Holzkohlen und hängt es an einen kalten Ort, wo Luft dazu kommt, auf.
Anmerk. Das Fleiſch hält ſich gut und iſt von angenehmem Ge- ſchmack.
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Wurſtmachen, Einpöckeln ꝛc.
gerieben und ſo feſt in halbe Ankerfäſſer (⅛ Ohm) gepackt,
daß bis oben hin keine Zwiſchenräume zu ſehen ſind. Dann
werden die Fäſſer zugeküfert, in den Keller geſtellt und alle
8 Tage herumgeſetzt. Nachdem ein Faß angebrochen iſt, muß
immer das oberſte Fleiſch genommen, das Faß mit einer Schie-
ferſcheibe belegt und mit Gewicht beſchwert werden.
Anmerk. Das Fleiſch erhält ſich auf dieſe Weiſe von einem Jahr
in’s andere.
29. Eine gute Fleiſchpöckel.
Zu 100 Pfund Fleiſch, es ſei Rindfleiſch oder Schweine-
fleiſch, wird 7 Pfund Salz, ¾ Pfund Candiszucker, 6 Loth
Salpeter und 14 Maß Waſſer zuſammen gekocht und, ganz
kalt geworden, auf’s Fleiſch geſchüttet.
30. Ein einzelnes Pöckelſtück zu machen.
Am beſten eignet ſich dazu ein gutes Schwanzſtück. Man
nehme zu 7 Pfund Fleiſch 1 ¾ Maß Waſſer, ½ Pfund Salz,
2 Loth Sandzucker, ½ Loth Salpeter und 2 Eßlöffel Syrup.
Dies Alles wird zuſammen ausgeſchäumt und kalt über das
Fleiſch geſchüttet, welches ungefähr 8—9 Tage darin liegen
muß.
Beim Kochen wird das Fleiſch, damit der Saft nicht her-
auslaufe, mit kochendem Waſſer zu Feuer gebracht.
Anmerk. Dieſe Pöckel hält ſich ſehr lange und man kann ſie daher
wieder von neuem ausſchäumen und ein anderes Stück hin-
ein legen.
31. Pöckelfleiſch durch Holzkohlen zu conſerviren.
Zu einem Stück Fleiſch von 12 Pfund wirft man 2 Hand
voll Salz in einen Keſſel kochendes Waſſer, läßt es ſchmelzen
und das Fleiſch eben darin aufkremmeln (kochen darf es nicht),
und dann kalt werden. Nachdem reibt man es mit 12 Loth
Salz und 2 Loth geſtoßenen Salpeter ein, beſtreut es überall
mit geſtoßenen Holzkohlen und hängt es an einen kalten Ort,
wo Luft dazu kommt, auf.
Anmerk. Das Fleiſch hält ſich gut und iſt von angenehmem Ge-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/452>, abgerufen am 01.03.2025.
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