Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.Räuchern des Fleisches. 22. Ragout von Schweinefleisch beim Einschlachten anzuwenden. Man haut die Kniestücke, Schnauze und einige Rückenstücke, Zur Zeit macht man einen Theil von diesem Ragout heiß Es ist ein wohlschmeckendes Essen und hält sich einige Wo- 23. Sauerbraten beim Einschlachten. Hat man Sauerbraten zum Aufbewahren ausschneiden las- Die Fettdecke erhält das Fleisch lange frisch und läßt auch Zu Sauerbraten ziehe ich scharfen Bieressig jedem andern 24. Sauerbraten beim Einschlachten, ein halbes Jahr lang aufzubewahren. Hierzu werden diejenigen Stücke genommen, die sich zu Bra- Räuchern des Fleiſches. 22. Ragout von Schweinefleiſch beim Einſchlachten anzuwenden. Man haut die Knieſtücke, Schnauze und einige Rückenſtücke, Zur Zeit macht man einen Theil von dieſem Ragout heiß Es iſt ein wohlſchmeckendes Eſſen und hält ſich einige Wo- 23. Sauerbraten beim Einſchlachten. Hat man Sauerbraten zum Aufbewahren ausſchneiden laſ- Die Fettdecke erhält das Fleiſch lange friſch und läßt auch Zu Sauerbraten ziehe ich ſcharfen Biereſſig jedem andern 24. Sauerbraten beim Einſchlachten, ein halbes Jahr lang aufzubewahren. Hierzu werden diejenigen Stücke genommen, die ſich zu Bra- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0449" n="411"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Räuchern des Fleiſches</hi>.</fw><lb/> <div n="2"> <head>22. Ragout von Schweinefleiſch beim Einſchlachten<lb/> anzuwenden.</head><lb/> <p>Man haut die Knieſtücke, Schnauze und einige Rückenſtücke,<lb/> von denen man die größte Hälfte des Specks abgeſchnitten hat,<lb/> in kleine paſſende Stücke, ſchäumt ſie mit 2 Theilen Waſſer,<lb/> einem Theil Eſſig und Salz aus, gibt viel ganzes Gewürz,<lb/> als: Nelken, Pfeffer, Nelkenpfeffer, Zwiebeln, Lorberblätter<lb/> hinzu und läßt das Fleiſch gahr, aber nicht zu weich kochen.<lb/> Dann nimmt man ſolches heraus, ſchüttet die Brühe durch<lb/> ein Sieb, macht in einem eiſernen Topf Mehl braun, rührt<lb/> es mit der Brühe zu einer recht ſämigen, reichlich langen<lb/> Sauce, gibt ein wenig Kraut oder Syrup dazu, doch nur ſo<lb/> viel, daß der Eſſig gemildert wird, läßt das Fleiſch noch gut<lb/> darin durchkochen und füllt es in einen ſteinernen Topf.</p><lb/> <p>Zur Zeit macht man einen Theil von dieſem Ragout heiß<lb/> und gibt es zu Kartoffeln.</p><lb/> <p>Es iſt ein wohlſchmeckendes Eſſen und hält ſich einige Wo-<lb/> chen ganz friſch.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>23. Sauerbraten beim Einſchlachten.</head><lb/> <p>Hat man Sauerbraten zum Aufbewahren ausſchneiden laſ-<lb/> ſen, ſo erhalten ſich dieſe beſonders gut, wenn man ſie einige<lb/> Minuten lang in das kochende Nierenfett legt, dann auf einer<lb/> Schüſſel kalt werden läßt und darauf ſolche in einem paſſen-<lb/> den Topfe mit Eſſig bedeckt.</p><lb/> <p>Die Fettdecke erhält das Fleiſch lange friſch und läßt auch<lb/> nicht ſo viel Säure eindringen.</p><lb/> <p>Zu Sauerbraten ziehe ich ſcharfen Biereſſig jedem andern<lb/> Eſſig vor.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>24. Sauerbraten beim Einſchlachten, ein halbes Jahr<lb/> lang aufzubewahren.</head><lb/> <p>Hierzu werden diejenigen Stücke genommen, die ſich zu Bra-<lb/> ten eignen und ſolche wie anderes Fléiſch geſalzen. Nach Ver-<lb/> lauf von 2—3 Tagen ſetzt man ſie in einen großen Topf mit<lb/> halb Weineſſig, halb Rollenbrühe reichlich bedeckt zu Feuer,<lb/> ſchäumt ſie gut und gibt einige Lorberblätter, grob geſtoßene<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [411/0449]
Räuchern des Fleiſches.
22. Ragout von Schweinefleiſch beim Einſchlachten
anzuwenden.
Man haut die Knieſtücke, Schnauze und einige Rückenſtücke,
von denen man die größte Hälfte des Specks abgeſchnitten hat,
in kleine paſſende Stücke, ſchäumt ſie mit 2 Theilen Waſſer,
einem Theil Eſſig und Salz aus, gibt viel ganzes Gewürz,
als: Nelken, Pfeffer, Nelkenpfeffer, Zwiebeln, Lorberblätter
hinzu und läßt das Fleiſch gahr, aber nicht zu weich kochen.
Dann nimmt man ſolches heraus, ſchüttet die Brühe durch
ein Sieb, macht in einem eiſernen Topf Mehl braun, rührt
es mit der Brühe zu einer recht ſämigen, reichlich langen
Sauce, gibt ein wenig Kraut oder Syrup dazu, doch nur ſo
viel, daß der Eſſig gemildert wird, läßt das Fleiſch noch gut
darin durchkochen und füllt es in einen ſteinernen Topf.
Zur Zeit macht man einen Theil von dieſem Ragout heiß
und gibt es zu Kartoffeln.
Es iſt ein wohlſchmeckendes Eſſen und hält ſich einige Wo-
chen ganz friſch.
23. Sauerbraten beim Einſchlachten.
Hat man Sauerbraten zum Aufbewahren ausſchneiden laſ-
ſen, ſo erhalten ſich dieſe beſonders gut, wenn man ſie einige
Minuten lang in das kochende Nierenfett legt, dann auf einer
Schüſſel kalt werden läßt und darauf ſolche in einem paſſen-
den Topfe mit Eſſig bedeckt.
Die Fettdecke erhält das Fleiſch lange friſch und läßt auch
nicht ſo viel Säure eindringen.
Zu Sauerbraten ziehe ich ſcharfen Biereſſig jedem andern
Eſſig vor.
24. Sauerbraten beim Einſchlachten, ein halbes Jahr
lang aufzubewahren.
Hierzu werden diejenigen Stücke genommen, die ſich zu Bra-
ten eignen und ſolche wie anderes Fléiſch geſalzen. Nach Ver-
lauf von 2—3 Tagen ſetzt man ſie in einen großen Topf mit
halb Weineſſig, halb Rollenbrühe reichlich bedeckt zu Feuer,
ſchäumt ſie gut und gibt einige Lorberblätter, grob geſtoßene
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