Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Getränke und Liqueure.
41. Getränk von Fruchtsäften für Kranke.

Himbeer-, Johannisbeer- oder Kirschsaft mit Wasser ver-
mischt, ist besonders in Fieberkrankheiten ein angenehmes, dem
Kranken sehr zuträgliches Getränk.

42. Himbeer-Essig. Ein angenehmes Getränk in heißen
Tagen.

Es werden einige Eßlöffel voll in ein Glas Wasser geschüttet.

II. Liqueure.
43. Im Allgemeinen.

Zur Bereitung derselben nimmt man eine große Flasche mit
einem weiten Hals, füllt das Bestimmte nebst dem Brannt-
wein, wozu man nach Belieben Franz-, Kirsch- oder auch
Kornbranntwein wählt, korkt die Flasche gut zu und stellt sie
3--4 Wochen an die Sonne oder an einen warmen Ort, wäh-
rend man sie oft schüttelt. Dann tunkt man den in kleine
Stücke geschnittenen Zucker in Wasser, kocht und schäumt ihn,
läßt ihn etwas abkühlen, rührt den Branntwein dazu, und
läßt ihn durch Fließpapier laufen. Alsdann füllt man den
bereiteten Liqueur in reine, trockene Flaschen und verkorkt sie
gut. Auf die Kräuter kann man wieder etwas Branntwein
gießen. Zu Franz- und Kirschbranntwein von 85 Grad Tral-
les kommt zu 3/4 Maß 1/4 gekochtes Wasser, welches man zu
dem Zucker gibt. Diese Mischung wird in den folgenden Re-
cepten als ein Maß Branntwein angenommen.

44. Nägelchen-Liqueur.

Ein Maß Branntwein, 1/4 Pfund Zucker, 1/2 Loth Nelken,
1 Loth Coriander, beides gröblich gestoßen und 20 Stück ge-
trocknete, schwarze Kirschen.

45. Zimmet-Liqueur.

Ein Maß Branntwein, 1/4 Pfund Zucker, 1/2 Loth bester,
gestoßener Zimmet.


Getränke und Liqueure.
41. Getränk von Fruchtſäften für Kranke.

Himbeer-, Johannisbeer- oder Kirſchſaft mit Waſſer ver-
miſcht, iſt beſonders in Fieberkrankheiten ein angenehmes, dem
Kranken ſehr zuträgliches Getränk.

42. Himbeer-Eſſig. Ein angenehmes Getränk in heißen
Tagen.

Es werden einige Eßlöffel voll in ein Glas Waſſer geſchüttet.

II. Liqueure.
43. Im Allgemeinen.

Zur Bereitung derſelben nimmt man eine große Flaſche mit
einem weiten Hals, füllt das Beſtimmte nebſt dem Brannt-
wein, wozu man nach Belieben Franz-, Kirſch- oder auch
Kornbranntwein wählt, korkt die Flaſche gut zu und ſtellt ſie
3—4 Wochen an die Sonne oder an einen warmen Ort, wäh-
rend man ſie oft ſchüttelt. Dann tunkt man den in kleine
Stücke geſchnittenen Zucker in Waſſer, kocht und ſchäumt ihn,
läßt ihn etwas abkühlen, rührt den Branntwein dazu, und
läßt ihn durch Fließpapier laufen. Alsdann füllt man den
bereiteten Liqueur in reine, trockene Flaſchen und verkorkt ſie
gut. Auf die Kräuter kann man wieder etwas Branntwein
gießen. Zu Franz- und Kirſchbranntwein von 85 Grad Tral-
les kommt zu ¾ Maß ¼ gekochtes Waſſer, welches man zu
dem Zucker gibt. Dieſe Miſchung wird in den folgenden Re-
cepten als ein Maß Branntwein angenommen.

44. Nägelchen-Liqueur.

Ein Maß Branntwein, ¼ Pfund Zucker, ½ Loth Nelken,
1 Loth Coriander, beides gröblich geſtoßen und 20 Stück ge-
trocknete, ſchwarze Kirſchen.

45. Zimmet-Liqueur.

Ein Maß Branntwein, ¼ Pfund Zucker, ½ Loth beſter,
geſtoßener Zimmet.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0438" n="400"/>
          <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Getränke und Liqueure</hi>.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>41. Getränk von Frucht&#x017F;äften für Kranke.</head><lb/>
            <p>Himbeer-, Johannisbeer- oder Kir&#x017F;ch&#x017F;aft mit Wa&#x017F;&#x017F;er ver-<lb/>
mi&#x017F;cht, i&#x017F;t be&#x017F;onders in Fieberkrankheiten ein angenehmes, dem<lb/>
Kranken &#x017F;ehr zuträgliches Getränk.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>42. Himbeer-E&#x017F;&#x017F;ig. Ein angenehmes Getränk in heißen<lb/>
Tagen.</head><lb/>
            <p>Es werden einige Eßlöffel voll in ein Glas Wa&#x017F;&#x017F;er ge&#x017F;chüttet.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Liqueure.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>43. Im Allgemeinen.</head><lb/>
            <p>Zur Bereitung der&#x017F;elben nimmt man eine große Fla&#x017F;che mit<lb/>
einem weiten Hals, füllt das Be&#x017F;timmte neb&#x017F;t dem Brannt-<lb/>
wein, wozu man nach Belieben Franz-, Kir&#x017F;ch- oder auch<lb/>
Kornbranntwein wählt, korkt die Fla&#x017F;che gut zu und &#x017F;tellt &#x017F;ie<lb/>
3&#x2014;4 Wochen an die Sonne oder an einen warmen Ort, wäh-<lb/>
rend man &#x017F;ie oft &#x017F;chüttelt. Dann tunkt man den in kleine<lb/>
Stücke ge&#x017F;chnittenen Zucker in Wa&#x017F;&#x017F;er, kocht und &#x017F;chäumt ihn,<lb/>
läßt ihn etwas abkühlen, rührt den Branntwein dazu, und<lb/>
läßt ihn durch Fließpapier laufen. Alsdann füllt man den<lb/>
bereiteten Liqueur in reine, trockene Fla&#x017F;chen und verkorkt &#x017F;ie<lb/>
gut. Auf die Kräuter kann man wieder etwas Branntwein<lb/>
gießen. Zu Franz- und Kir&#x017F;chbranntwein von 85 Grad Tral-<lb/>
les kommt zu ¾ Maß ¼ gekochtes Wa&#x017F;&#x017F;er, welches man zu<lb/>
dem Zucker gibt. Die&#x017F;e Mi&#x017F;chung wird in den folgenden Re-<lb/>
cepten als ein Maß Branntwein angenommen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>44. Nägelchen-Liqueur.</head><lb/>
            <p>Ein Maß Branntwein, ¼ Pfund Zucker, ½ Loth Nelken,<lb/>
1 Loth Coriander, beides gröblich ge&#x017F;toßen und 20 Stück ge-<lb/>
trocknete, &#x017F;chwarze Kir&#x017F;chen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>45. Zimmet-Liqueur.</head><lb/>
            <p>Ein Maß Branntwein, ¼ Pfund Zucker, ½ Loth be&#x017F;ter,<lb/>
ge&#x017F;toßener Zimmet.</p>
          </div><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[400/0438] Getränke und Liqueure. 41. Getränk von Fruchtſäften für Kranke. Himbeer-, Johannisbeer- oder Kirſchſaft mit Waſſer ver- miſcht, iſt beſonders in Fieberkrankheiten ein angenehmes, dem Kranken ſehr zuträgliches Getränk. 42. Himbeer-Eſſig. Ein angenehmes Getränk in heißen Tagen. Es werden einige Eßlöffel voll in ein Glas Waſſer geſchüttet. II. Liqueure. 43. Im Allgemeinen. Zur Bereitung derſelben nimmt man eine große Flaſche mit einem weiten Hals, füllt das Beſtimmte nebſt dem Brannt- wein, wozu man nach Belieben Franz-, Kirſch- oder auch Kornbranntwein wählt, korkt die Flaſche gut zu und ſtellt ſie 3—4 Wochen an die Sonne oder an einen warmen Ort, wäh- rend man ſie oft ſchüttelt. Dann tunkt man den in kleine Stücke geſchnittenen Zucker in Waſſer, kocht und ſchäumt ihn, läßt ihn etwas abkühlen, rührt den Branntwein dazu, und läßt ihn durch Fließpapier laufen. Alsdann füllt man den bereiteten Liqueur in reine, trockene Flaſchen und verkorkt ſie gut. Auf die Kräuter kann man wieder etwas Branntwein gießen. Zu Franz- und Kirſchbranntwein von 85 Grad Tral- les kommt zu ¾ Maß ¼ gekochtes Waſſer, welches man zu dem Zucker gibt. Dieſe Miſchung wird in den folgenden Re- cepten als ein Maß Branntwein angenommen. 44. Nägelchen-Liqueur. Ein Maß Branntwein, ¼ Pfund Zucker, ½ Loth Nelken, 1 Loth Coriander, beides gröblich geſtoßen und 20 Stück ge- trocknete, ſchwarze Kirſchen. 45. Zimmet-Liqueur. Ein Maß Branntwein, ¼ Pfund Zucker, ½ Loth beſter, geſtoßener Zimmet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/438
Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/438>, abgerufen am 22.12.2024.