14 Tagen schüttet man die Brühe ab, gießt wieder kaltes Was- ser darauf und so wiederholt man dies von Zeit zu Zeit etwa alle 14 Tage.
Die Bohnen, auf diese Weise eingemacht, haben eine vor- züglich schöne Farbe, bedürfen zum Weichwerden nur eine kurze Zeit, haben keinen unangenehmen Geruch und sind im Ge- schmack fast den frischen Bohnen gleich.
5. Salatbohnen mit Essig einzumachen.
Die Salatbohnen, welche man nach Belieben von jeder Größe nehmen kann, werden gut abgefäsert, in einem kupfernen Kes- sel theilweise in brausend kochendes Wasser geworfen, worin sie aber nur 5 Minuten bleiben dürfen, wenn das Wasser auch nicht wieder kocht, weil sie sonst im Fasse zu weich würden und leicht verderben könnten. Dann legt man sie zum Kalt- werden auseinander; doch darf dies nicht an der Luft gesche- hen, die Luft benimmt den Bohnen ihre grüne Farbe. Als- dann drückt man sie mit etwas Salz, Lorberblättern, ganzem Pfeffer und Nelkenpfeffer in ein Faß. Zugleich kocht man Was- ser und echten Bieressig, oder Weinessig, und wenn beides ganz kalt geworden ist, nimmt man von ersterem zwei Theile, von letzterem einen Theil, bedeckt damit die Bohnen und beschwert sie nur ganz leicht.
Anmerk. Zu einem halben Eimer kann man 1/2 Pfund Salz nehmen. Diese Bohnen werden beim Gebrauch, ohne sie vorher gewässert zu haben, in kochendem Wasser etwa 5--10 Mi- nuten gekocht, wo sie ganz weich sein werden, abgeschüttet, mit einer Sahnen-Sauce oder nach Belieben durchgestovt, auch mit Oel und Essig als Salat gegeben.
6. Eingemachtes Stielmus.
Dasselbe wird gereinigt, gewaschen, ganz fein geschnitten und wieder gut gespült, damit nichts Sandiges zurückbleibe. Dar- auf wird es wie Schneidbohnen No. 3 oder 4 eingemacht.
7. Weißer Kohl (Kappus).
Derselbe wird, wo möglich gleich, oder doch bald nach dem Abnehmen fein und lang geschabt, in einem Gefäß mit sehr wenigem Salz so lange lose und behutsam durchgemengt, bis
Vom Einmachen und Trocknen
14 Tagen ſchüttet man die Brühe ab, gießt wieder kaltes Waſ- ſer darauf und ſo wiederholt man dies von Zeit zu Zeit etwa alle 14 Tage.
Die Bohnen, auf dieſe Weiſe eingemacht, haben eine vor- züglich ſchöne Farbe, bedürfen zum Weichwerden nur eine kurze Zeit, haben keinen unangenehmen Geruch und ſind im Ge- ſchmack faſt den friſchen Bohnen gleich.
5. Salatbohnen mit Eſſig einzumachen.
Die Salatbohnen, welche man nach Belieben von jeder Größe nehmen kann, werden gut abgefäſert, in einem kupfernen Keſ- ſel theilweiſe in brauſend kochendes Waſſer geworfen, worin ſie aber nur 5 Minuten bleiben dürfen, wenn das Waſſer auch nicht wieder kocht, weil ſie ſonſt im Faſſe zu weich würden und leicht verderben könnten. Dann legt man ſie zum Kalt- werden auseinander; doch darf dies nicht an der Luft geſche- hen, die Luft benimmt den Bohnen ihre grüne Farbe. Als- dann drückt man ſie mit etwas Salz, Lorberblättern, ganzem Pfeffer und Nelkenpfeffer in ein Faß. Zugleich kocht man Waſ- ſer und echten Biereſſig, oder Weineſſig, und wenn beides ganz kalt geworden iſt, nimmt man von erſterem zwei Theile, von letzterem einen Theil, bedeckt damit die Bohnen und beſchwert ſie nur ganz leicht.
Anmerk. Zu einem halben Eimer kann man ½ Pfund Salz nehmen. Dieſe Bohnen werden beim Gebrauch, ohne ſie vorher gewäſſert zu haben, in kochendem Waſſer etwa 5—10 Mi- nuten gekocht, wo ſie ganz weich ſein werden, abgeſchüttet, mit einer Sahnen-Sauce oder nach Belieben durchgeſtovt, auch mit Oel und Eſſig als Salat gegeben.
6. Eingemachtes Stielmus.
Daſſelbe wird gereinigt, gewaſchen, ganz fein geſchnitten und wieder gut geſpült, damit nichts Sandiges zurückbleibe. Dar- auf wird es wie Schneidbohnen No. 3 oder 4 eingemacht.
7. Weißer Kohl (Kappus).
Derſelbe wird, wo möglich gleich, oder doch bald nach dem Abnehmen fein und lang geſchabt, in einem Gefäß mit ſehr wenigem Salz ſo lange loſe und behutſam durchgemengt, bis
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Vom Einmachen und Trocknen
14 Tagen ſchüttet man die Brühe ab, gießt wieder kaltes Waſ-
ſer darauf und ſo wiederholt man dies von Zeit zu Zeit etwa
alle 14 Tage.
Die Bohnen, auf dieſe Weiſe eingemacht, haben eine vor-
züglich ſchöne Farbe, bedürfen zum Weichwerden nur eine kurze
Zeit, haben keinen unangenehmen Geruch und ſind im Ge-
ſchmack faſt den friſchen Bohnen gleich.
5. Salatbohnen mit Eſſig einzumachen.
Die Salatbohnen, welche man nach Belieben von jeder Größe
nehmen kann, werden gut abgefäſert, in einem kupfernen Keſ-
ſel theilweiſe in brauſend kochendes Waſſer geworfen, worin
ſie aber nur 5 Minuten bleiben dürfen, wenn das Waſſer auch
nicht wieder kocht, weil ſie ſonſt im Faſſe zu weich würden
und leicht verderben könnten. Dann legt man ſie zum Kalt-
werden auseinander; doch darf dies nicht an der Luft geſche-
hen, die Luft benimmt den Bohnen ihre grüne Farbe. Als-
dann drückt man ſie mit etwas Salz, Lorberblättern, ganzem
Pfeffer und Nelkenpfeffer in ein Faß. Zugleich kocht man Waſ-
ſer und echten Biereſſig, oder Weineſſig, und wenn beides ganz
kalt geworden iſt, nimmt man von erſterem zwei Theile, von
letzterem einen Theil, bedeckt damit die Bohnen und beſchwert
ſie nur ganz leicht.
Anmerk. Zu einem halben Eimer kann man ½ Pfund Salz nehmen.
Dieſe Bohnen werden beim Gebrauch, ohne ſie vorher
gewäſſert zu haben, in kochendem Waſſer etwa 5—10 Mi-
nuten gekocht, wo ſie ganz weich ſein werden, abgeſchüttet,
mit einer Sahnen-Sauce oder nach Belieben durchgeſtovt,
auch mit Oel und Eſſig als Salat gegeben.
6. Eingemachtes Stielmus.
Daſſelbe wird gereinigt, gewaſchen, ganz fein geſchnitten und
wieder gut geſpült, damit nichts Sandiges zurückbleibe. Dar-
auf wird es wie Schneidbohnen No. 3 oder 4 eingemacht.
7. Weißer Kohl (Kappus).
Derſelbe wird, wo möglich gleich, oder doch bald nach dem
Abnehmen fein und lang geſchabt, in einem Gefäß mit ſehr
wenigem Salz ſo lange loſe und behutſam durchgemengt, bis
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/420>, abgerufen am 01.03.2025.
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