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Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

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verschiedener Früchte und Gewächse.
junge Salatbohnen, ausgeschotete junge Erbsen, kleine Gurken,
den Samen von Nasturz, Schoten von Radies, Perlzwiebeln
oder Charlotten, und einige der Länge nach in 8 Theile ge-
schnittene Zitronen. Die 5 ersten Bestandtheile werden nach
ihrer Art gereinigt, Blumenkohl und Wirsing in ein Ei dick
große Stücke geschnitten, Möhren ein Mal getheilt, die Sa-
latböhnchen, wenn sie klein sind, ganz gelassen, Alles dies mit
Salz in vollem Wasser beinah gahr, aber nicht weich gekocht,
und zum Ablaufen auf ein Sieb geschüttet. Die Gurken wer-
den den Abend vorher gewaschen, mit Salz bestreut, am an-
dern Tage abgetrocknet und mit allem Genannten unter ein-
ander gemischt, in einen Topf gelegt, lagenweise mit in Schei-
ben geschnittenem Meerrettig, Pfeffer, Dragon, Fenchel und
Lorberblättern durchstreut und mit kochendem Weinessig über-
schüttet. Nachdem dies völlig kalt geworden, bindet man den
Topf mit einer Blase zu. Hat man indeß keinen Weinessig,
muß man, wie bei den Gurken, erst kochenden Essig übergie-
ßen, solchen nach 4 Tagen abschütten und erst alsdann Alles
mit den Gewürzen einlegen, und so viel gekochten, kalt ge-
wordenen Essig überfüllen, daß derselbe Alles bedeckt.

Anmerk. Dieses schöne, besonders bei Herren so beliebte Einge-
machte, wird sowohl bei Suppenfleisch, als bei Braten ge-
geben. In England werden halbe Kürbisse mit ihrer Schale
ohne Kerne in Essig wie Gurken eingemacht, diese Pickels
beim Anrichten zierlich geordnet hineingelegt und solche in
Assietten aufgetragen.
86. Nasturz (Capuziner-Kresse) einzumachen.

Der grüne Samen, so lange er noch zart ist, wird gepflückt,
gewaschen, mit Salz bestreut; am andern Tage zum Abtrock-
nen auf ein Tuch ausgebreitet, mit Pfeffer, Nelken, vielem
Dragon und Meerrettig in einen Topf gelegt und mit kochen-
dem Essig übergossen

Man benutzt diese Körner an verschiedenen Speisen und
Saucen statt Capern.

87. Perlzwiebeln.

Diese werden gewaschen und mit einem hölzernen Pfriem
oder einem silbernen Theelöffel von ihrer Schale befreit, (nimmt

verſchiedener Früchte und Gewächſe.
junge Salatbohnen, ausgeſchotete junge Erbſen, kleine Gurken,
den Samen von Naſturz, Schoten von Radies, Perlzwiebeln
oder Charlotten, und einige der Länge nach in 8 Theile ge-
ſchnittene Zitronen. Die 5 erſten Beſtandtheile werden nach
ihrer Art gereinigt, Blumenkohl und Wirſing in ein Ei dick
große Stücke geſchnitten, Möhren ein Mal getheilt, die Sa-
latböhnchen, wenn ſie klein ſind, ganz gelaſſen, Alles dies mit
Salz in vollem Waſſer beinah gahr, aber nicht weich gekocht,
und zum Ablaufen auf ein Sieb geſchüttet. Die Gurken wer-
den den Abend vorher gewaſchen, mit Salz beſtreut, am an-
dern Tage abgetrocknet und mit allem Genannten unter ein-
ander gemiſcht, in einen Topf gelegt, lagenweiſe mit in Schei-
ben geſchnittenem Meerrettig, Pfeffer, Dragon, Fenchel und
Lorberblättern durchſtreut und mit kochendem Weineſſig über-
ſchüttet. Nachdem dies völlig kalt geworden, bindet man den
Topf mit einer Blaſe zu. Hat man indeß keinen Weineſſig,
muß man, wie bei den Gurken, erſt kochenden Eſſig übergie-
ßen, ſolchen nach 4 Tagen abſchütten und erſt alsdann Alles
mit den Gewürzen einlegen, und ſo viel gekochten, kalt ge-
wordenen Eſſig überfüllen, daß derſelbe Alles bedeckt.

Anmerk. Dieſes ſchöne, beſonders bei Herren ſo beliebte Einge-
machte, wird ſowohl bei Suppenfleiſch, als bei Braten ge-
geben. In England werden halbe Kürbiſſe mit ihrer Schale
ohne Kerne in Eſſig wie Gurken eingemacht, dieſe Pickels
beim Anrichten zierlich geordnet hineingelegt und ſolche in
Aſſietten aufgetragen.
86. Naſturz (Capuziner-Kreſſe) einzumachen.

Der grüne Samen, ſo lange er noch zart iſt, wird gepflückt,
gewaſchen, mit Salz beſtreut; am andern Tage zum Abtrock-
nen auf ein Tuch ausgebreitet, mit Pfeffer, Nelken, vielem
Dragon und Meerrettig in einen Topf gelegt und mit kochen-
dem Eſſig übergoſſen

Man benutzt dieſe Körner an verſchiedenen Speiſen und
Saucen ſtatt Capern.

87. Perlzwiebeln.

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oder einem ſilbernen Theelöffel von ihrer Schale befreit, (nimmt

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[375/0413] verſchiedener Früchte und Gewächſe. junge Salatbohnen, ausgeſchotete junge Erbſen, kleine Gurken, den Samen von Naſturz, Schoten von Radies, Perlzwiebeln oder Charlotten, und einige der Länge nach in 8 Theile ge- ſchnittene Zitronen. Die 5 erſten Beſtandtheile werden nach ihrer Art gereinigt, Blumenkohl und Wirſing in ein Ei dick große Stücke geſchnitten, Möhren ein Mal getheilt, die Sa- latböhnchen, wenn ſie klein ſind, ganz gelaſſen, Alles dies mit Salz in vollem Waſſer beinah gahr, aber nicht weich gekocht, und zum Ablaufen auf ein Sieb geſchüttet. Die Gurken wer- den den Abend vorher gewaſchen, mit Salz beſtreut, am an- dern Tage abgetrocknet und mit allem Genannten unter ein- ander gemiſcht, in einen Topf gelegt, lagenweiſe mit in Schei- ben geſchnittenem Meerrettig, Pfeffer, Dragon, Fenchel und Lorberblättern durchſtreut und mit kochendem Weineſſig über- ſchüttet. Nachdem dies völlig kalt geworden, bindet man den Topf mit einer Blaſe zu. Hat man indeß keinen Weineſſig, muß man, wie bei den Gurken, erſt kochenden Eſſig übergie- ßen, ſolchen nach 4 Tagen abſchütten und erſt alsdann Alles mit den Gewürzen einlegen, und ſo viel gekochten, kalt ge- wordenen Eſſig überfüllen, daß derſelbe Alles bedeckt. Anmerk. Dieſes ſchöne, beſonders bei Herren ſo beliebte Einge- machte, wird ſowohl bei Suppenfleiſch, als bei Braten ge- geben. In England werden halbe Kürbiſſe mit ihrer Schale ohne Kerne in Eſſig wie Gurken eingemacht, dieſe Pickels beim Anrichten zierlich geordnet hineingelegt und ſolche in Aſſietten aufgetragen. 86. Naſturz (Capuziner-Kreſſe) einzumachen. Der grüne Samen, ſo lange er noch zart iſt, wird gepflückt, gewaſchen, mit Salz beſtreut; am andern Tage zum Abtrock- nen auf ein Tuch ausgebreitet, mit Pfeffer, Nelken, vielem Dragon und Meerrettig in einen Topf gelegt und mit kochen- dem Eſſig übergoſſen Man benutzt dieſe Körner an verſchiedenen Speiſen und Saucen ſtatt Capern. 87. Perlzwiebeln. Dieſe werden gewaſchen und mit einem hölzernen Pfriem oder einem ſilbernen Theelöffel von ihrer Schale befreit, (nimmt

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Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/413>, abgerufen am 22.12.2024.