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Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

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verschiedener Früchte und Gewächse.
erhalten haben, und nachdem jede Portion eine Nacht in
Salz gelegen hat und abgetrocknet ist, fügt man sie zu den
früher gepflückten in rohen Essig, schütte aber jedes Mal
etwas zu, damit sie bedeckt sind, koche zuletzt den Essig auf,
gebe ihn kochend über die Gurken und mache solche nach
4 Tagen ein, wie schon gesagt worden ist.
81. Senfgurken.

Man nehme große Schlangengurken, schäle und schneide sie
der Länge nach durch, mache mit einem silbernen Löffel die
Kerne heraus, wasche und bestreue sie mit Salz und lasse sie
eine Nacht stehen. Gut abgetrocknet schneide man sie in zwei
Finger breite, lange Streifen, lege sie in einen Topf und gieße
kochenden Weinessig darüber. Nach 4 Tagen koche man den-
selben Essig wieder auf, lege die Gurken lagenweise mit gan-
zen Nelken, Pfefferkörnern, Charlotten, in Scheiben geschnit-
tenem Meerrettig, Lorberblättern, Dragon, Ingwer und vielem
gelben Senfsamen in einen Steintopf, gieße so viel kalt ge-
wordenen Essig darüber, daß die Gurken damit bedeckt sind,
und binde den Topf gut zu.

82. Salzgurken in großen Quantitäten einzumachen.

Große ausgewachsene Gurken, die jedoch noch nicht viele
Kerne haben dürfen, setze man 24 Stunden in frisches Brun-
nenwasser, bürste und wasche sie ganz rein und lege sie zum
Ablaufen auf einen Durchschlag. Darauf schichte man sie mit
Dragon, Fenchel oder Dill, Blättern von sauren Kirschen,
Weinranken und kleinen Trauben, Basilikum, Pfeffer und Nel-
ken lagenweise in ein reines Faß, koche auf 1/2 Anker 8 bis
9 Maß Wasser, 1/2 Maß Essig, und auf jede 2 Maß eine
Theetasse voll Salz, gieße dies kalt darüber, lasse das Faß
zuspunden und stelle es in den Keller und setze solches alle
acht Tage ein Mal herum.

Anmerk. Will man die Gurken bald gebrauchen, so stelle man das
Faß offen an einen warmen Ort, und erst, wenn es aus-
gegohren hat, lasse man es zuspunden und bewahre es im
Keller auf. Beim Herausnehmen der Gurken muß eine
Schieferscheibe darauf gelegt und solche mit einem Stein be-
schwert werden.

verſchiedener Früchte und Gewächſe.
erhalten haben, und nachdem jede Portion eine Nacht in
Salz gelegen hat und abgetrocknet iſt, fügt man ſie zu den
früher gepflückten in rohen Eſſig, ſchütte aber jedes Mal
etwas zu, damit ſie bedeckt ſind, koche zuletzt den Eſſig auf,
gebe ihn kochend über die Gurken und mache ſolche nach
4 Tagen ein, wie ſchon geſagt worden iſt.
81. Senfgurken.

Man nehme große Schlangengurken, ſchäle und ſchneide ſie
der Länge nach durch, mache mit einem ſilbernen Löffel die
Kerne heraus, waſche und beſtreue ſie mit Salz und laſſe ſie
eine Nacht ſtehen. Gut abgetrocknet ſchneide man ſie in zwei
Finger breite, lange Streifen, lege ſie in einen Topf und gieße
kochenden Weineſſig darüber. Nach 4 Tagen koche man den-
ſelben Eſſig wieder auf, lege die Gurken lagenweiſe mit gan-
zen Nelken, Pfefferkörnern, Charlotten, in Scheiben geſchnit-
tenem Meerrettig, Lorberblättern, Dragon, Ingwer und vielem
gelben Senfſamen in einen Steintopf, gieße ſo viel kalt ge-
wordenen Eſſig darüber, daß die Gurken damit bedeckt ſind,
und binde den Topf gut zu.

82. Salzgurken in großen Quantitäten einzumachen.

Große ausgewachſene Gurken, die jedoch noch nicht viele
Kerne haben dürfen, ſetze man 24 Stunden in friſches Brun-
nenwaſſer, bürſte und waſche ſie ganz rein und lege ſie zum
Ablaufen auf einen Durchſchlag. Darauf ſchichte man ſie mit
Dragon, Fenchel oder Dill, Blättern von ſauren Kirſchen,
Weinranken und kleinen Trauben, Baſilikum, Pfeffer und Nel-
ken lagenweiſe in ein reines Faß, koche auf ½ Anker 8 bis
9 Maß Waſſer, ½ Maß Eſſig, und auf jede 2 Maß eine
Theetaſſe voll Salz, gieße dies kalt darüber, laſſe das Faß
zuſpunden und ſtelle es in den Keller und ſetze ſolches alle
acht Tage ein Mal herum.

Anmerk. Will man die Gurken bald gebrauchen, ſo ſtelle man das
Faß offen an einen warmen Ort, und erſt, wenn es aus-
gegohren hat, laſſe man es zuſpunden und bewahre es im
Keller auf. Beim Herausnehmen der Gurken muß eine
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ſchwert werden.

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[373/0411] verſchiedener Früchte und Gewächſe. erhalten haben, und nachdem jede Portion eine Nacht in Salz gelegen hat und abgetrocknet iſt, fügt man ſie zu den früher gepflückten in rohen Eſſig, ſchütte aber jedes Mal etwas zu, damit ſie bedeckt ſind, koche zuletzt den Eſſig auf, gebe ihn kochend über die Gurken und mache ſolche nach 4 Tagen ein, wie ſchon geſagt worden iſt. 81. Senfgurken. Man nehme große Schlangengurken, ſchäle und ſchneide ſie der Länge nach durch, mache mit einem ſilbernen Löffel die Kerne heraus, waſche und beſtreue ſie mit Salz und laſſe ſie eine Nacht ſtehen. Gut abgetrocknet ſchneide man ſie in zwei Finger breite, lange Streifen, lege ſie in einen Topf und gieße kochenden Weineſſig darüber. Nach 4 Tagen koche man den- ſelben Eſſig wieder auf, lege die Gurken lagenweiſe mit gan- zen Nelken, Pfefferkörnern, Charlotten, in Scheiben geſchnit- tenem Meerrettig, Lorberblättern, Dragon, Ingwer und vielem gelben Senfſamen in einen Steintopf, gieße ſo viel kalt ge- wordenen Eſſig darüber, daß die Gurken damit bedeckt ſind, und binde den Topf gut zu. 82. Salzgurken in großen Quantitäten einzumachen. Große ausgewachſene Gurken, die jedoch noch nicht viele Kerne haben dürfen, ſetze man 24 Stunden in friſches Brun- nenwaſſer, bürſte und waſche ſie ganz rein und lege ſie zum Ablaufen auf einen Durchſchlag. Darauf ſchichte man ſie mit Dragon, Fenchel oder Dill, Blättern von ſauren Kirſchen, Weinranken und kleinen Trauben, Baſilikum, Pfeffer und Nel- ken lagenweiſe in ein reines Faß, koche auf ½ Anker 8 bis 9 Maß Waſſer, ½ Maß Eſſig, und auf jede 2 Maß eine Theetaſſe voll Salz, gieße dies kalt darüber, laſſe das Faß zuſpunden und ſtelle es in den Keller und ſetze ſolches alle acht Tage ein Mal herum. Anmerk. Will man die Gurken bald gebrauchen, ſo ſtelle man das Faß offen an einen warmen Ort, und erſt, wenn es aus- gegohren hat, laſſe man es zuſpunden und bewahre es im Keller auf. Beim Herausnehmen der Gurken muß eine Schieferſcheibe darauf gelegt und ſolche mit einem Stein be- ſchwert werden.

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Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/411>, abgerufen am 23.11.2024.