Man schneidet von den reifen Mispeln das rauhe, reibt sie mit einem Tuch ab und kocht sie in Wasser, bis sie sich durch- stechen lassen. Dann auf einem Durchschlag abgetröpfelt, rech- net man auf 1 Pfund derselben 3/4 Pfund Zucker, den man mit 2 Obertassen voll Franzbranntwein zu einem klaren Sy- rup kocht. Unterdeß sticht man Stückchen Zitronenschale und Zimmet in die Mispeln und gießt den Zucker heiß auf die- selben. Am nächsten Tage kocht man den Saft wieder auf, gießt ihn ebenfalls heiß auf die Früchte und kocht solche am dritten Tage im Saft vollends weich, füllt sie in Gläser, läßt die Brühe nachkochen und gibt sie über die Früchte. Dann nach S. No. 1 aufbewahrt.
52. Gelbe Möhren (Wurzeln).
Nachdem die Möhren gereinigt, nimmt man das Herz her- aus, schneidet sie in feine Streifchen, kocht sie in Wasser ganz weich und legt sie zum Abtröpfeln auf ein Tuch. Dann nimmt man zu 1 Pfund derselben 3/4 Pfund Zucker, läutert ihn, gibt den durchgesiebten Saft von 2--3 Zitronen hinein, nebst den Möhren und der Schale dieser Zitronen, die man aber vorher in Wasser weich gekocht und gleich den Möhren geschnitten ha- ben muß und läßt es so lange kochen, bis man noch Saft genug hat, sie zu bedecken. Dann wie gewöhnlich aufbewahrt.
53. Heidelbeeren ohne Zucker in Flaschen einzukochen. (Sehr zu empfehlen.)
Recht reife Heidelbeeren werden an einem sonnigen Tage gepflückt, in gut gereinigte, ganz ausgetrocknete, am besten ge- schwefelte Flaschen (siehe No. 2), die eine weite Oeffnung ha- ben, gefüllt und solche unverkorkt in einem Kessel mit kaltem Wasser auf ein rasches Feuer gestellt, doch muß der Boden mit Heu bedeckt und auch Heu zwischen die Flaschen gelegt sein, damit sie sich nicht berühren. Man läßt sie, vom Kochen an, 1/4 Stunde kochen und im Kessel kalt werden. Alsdann nimmt man eine der Flaschen und füllt damit die andere bis auf zwei Finger breit voll, weil die Beeren durch's Kochen zusammenfallen, schüttet einen Theelöffel voll Arrac oder Rum
verſchiedener Früchte und Gewächſe.
51. Mispeln.
Man ſchneidet von den reifen Mispeln das rauhe, reibt ſie mit einem Tuch ab und kocht ſie in Waſſer, bis ſie ſich durch- ſtechen laſſen. Dann auf einem Durchſchlag abgetröpfelt, rech- net man auf 1 Pfund derſelben ¾ Pfund Zucker, den man mit 2 Obertaſſen voll Franzbranntwein zu einem klaren Sy- rup kocht. Unterdeß ſticht man Stückchen Zitronenſchale und Zimmet in die Mispeln und gießt den Zucker heiß auf die- ſelben. Am nächſten Tage kocht man den Saft wieder auf, gießt ihn ebenfalls heiß auf die Früchte und kocht ſolche am dritten Tage im Saft vollends weich, füllt ſie in Gläſer, läßt die Brühe nachkochen und gibt ſie über die Früchte. Dann nach S. No. 1 aufbewahrt.
52. Gelbe Möhren (Wurzeln).
Nachdem die Möhren gereinigt, nimmt man das Herz her- aus, ſchneidet ſie in feine Streifchen, kocht ſie in Waſſer ganz weich und legt ſie zum Abtröpfeln auf ein Tuch. Dann nimmt man zu 1 Pfund derſelben ¾ Pfund Zucker, läutert ihn, gibt den durchgeſiebten Saft von 2—3 Zitronen hinein, nebſt den Möhren und der Schale dieſer Zitronen, die man aber vorher in Waſſer weich gekocht und gleich den Möhren geſchnitten ha- ben muß und läßt es ſo lange kochen, bis man noch Saft genug hat, ſie zu bedecken. Dann wie gewöhnlich aufbewahrt.
53. Heidelbeeren ohne Zucker in Flaſchen einzukochen. (Sehr zu empfehlen.)
Recht reife Heidelbeeren werden an einem ſonnigen Tage gepflückt, in gut gereinigte, ganz ausgetrocknete, am beſten ge- ſchwefelte Flaſchen (ſiehe No. 2), die eine weite Oeffnung ha- ben, gefüllt und ſolche unverkorkt in einem Keſſel mit kaltem Waſſer auf ein raſches Feuer geſtellt, doch muß der Boden mit Heu bedeckt und auch Heu zwiſchen die Flaſchen gelegt ſein, damit ſie ſich nicht berühren. Man läßt ſie, vom Kochen an, ¼ Stunde kochen und im Keſſel kalt werden. Alsdann nimmt man eine der Flaſchen und füllt damit die andere bis auf zwei Finger breit voll, weil die Beeren durch’s Kochen zuſammenfallen, ſchüttet einen Theelöffel voll Arrac oder Rum
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verſchiedener Früchte und Gewächſe.
51. Mispeln.
Man ſchneidet von den reifen Mispeln das rauhe, reibt ſie
mit einem Tuch ab und kocht ſie in Waſſer, bis ſie ſich durch-
ſtechen laſſen. Dann auf einem Durchſchlag abgetröpfelt, rech-
net man auf 1 Pfund derſelben ¾ Pfund Zucker, den man
mit 2 Obertaſſen voll Franzbranntwein zu einem klaren Sy-
rup kocht. Unterdeß ſticht man Stückchen Zitronenſchale und
Zimmet in die Mispeln und gießt den Zucker heiß auf die-
ſelben. Am nächſten Tage kocht man den Saft wieder auf,
gießt ihn ebenfalls heiß auf die Früchte und kocht ſolche am
dritten Tage im Saft vollends weich, füllt ſie in Gläſer, läßt
die Brühe nachkochen und gibt ſie über die Früchte. Dann
nach S. No. 1 aufbewahrt.
52. Gelbe Möhren (Wurzeln).
Nachdem die Möhren gereinigt, nimmt man das Herz her-
aus, ſchneidet ſie in feine Streifchen, kocht ſie in Waſſer ganz
weich und legt ſie zum Abtröpfeln auf ein Tuch. Dann nimmt
man zu 1 Pfund derſelben ¾ Pfund Zucker, läutert ihn, gibt
den durchgeſiebten Saft von 2—3 Zitronen hinein, nebſt den
Möhren und der Schale dieſer Zitronen, die man aber vorher
in Waſſer weich gekocht und gleich den Möhren geſchnitten ha-
ben muß und läßt es ſo lange kochen, bis man noch Saft
genug hat, ſie zu bedecken. Dann wie gewöhnlich aufbewahrt.
53. Heidelbeeren ohne Zucker in Flaſchen einzukochen.
(Sehr zu empfehlen.)
Recht reife Heidelbeeren werden an einem ſonnigen Tage
gepflückt, in gut gereinigte, ganz ausgetrocknete, am beſten ge-
ſchwefelte Flaſchen (ſiehe No. 2), die eine weite Oeffnung ha-
ben, gefüllt und ſolche unverkorkt in einem Keſſel mit kaltem
Waſſer auf ein raſches Feuer geſtellt, doch muß der Boden
mit Heu bedeckt und auch Heu zwiſchen die Flaſchen gelegt
ſein, damit ſie ſich nicht berühren. Man läßt ſie, vom Kochen
an, ¼ Stunde kochen und im Keſſel kalt werden. Alsdann
nimmt man eine der Flaſchen und füllt damit die andere bis
auf zwei Finger breit voll, weil die Beeren durch’s Kochen
zuſammenfallen, ſchüttet einen Theelöffel voll Arrac oder Rum
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/401>, abgerufen am 22.11.2024.
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