Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Vom Einmachen und Trocknen
wieder in demselben Topfe hin bis zum folgenden Tage und
wiederholt das Aufkochen noch ein Mal, ohne sie zu rühren.
Nachdem sie erkaltet sind, füllt man sie in Gläser. Siehe
S. No. 1.

47. Erdbeeren mit Johannisbeersaft einzumachen.

Zu 1 Pfund Erdbeeren nehme man 1 Pfund geriebenen
Zucker, streue die Hälfte desselben in eine Schüssel lagenweise
durch die Erdbeeren und lasse sie über Nacht stehen. Am an-
dern Tage koche man die Hälfte des Zuckers mit 1/4 Maß ro-
them Johannisbeersaft zu einem Syrup, gebe die Erdbeeren mit
ihrem Saft hinein, und koche sie, bis sich eine Gallerte bildet.

Anmerk. Man kann dies Compot auch zu trocknem Kuchen, wie
z. B. Sandkuchen, auch allein mit junger Sahne geben.
48. Erdbeermus.

Man gibt zu 3/4 Pfund geläutertem Zucker 1 Pfund Erd-
beeren und kocht sie so lange, bis sie sich aufgelös't haben und
der Saft dicklich wird. Nach S. No. 1 aufbewahrt.

49. Erdbeeren-Extract.

Ein und ein halbes Pfund Zucker wird in einem flachen,
irdenen Geschirr zu einem dicken, jedoch nicht verhärteten Sy-
rup gekocht; dann ein gehäufter Teller voll Walderdbeeren auf
den Zucker geschüttet, den man, ohne zu rühren, unter den
Erdbeeren kochen läßt, bis er sich über dieselben hebt. Nach-
dem schüttet man dies auf ein, in einem irdenen Durchschlag
gelegtes, leinenes Tuch. Der durchgelaufene Zucker wird kalt
in kleine, saubere, geschwefelte Flaschen gefüllt, an einem sehr
dunkeln, kühlen Ort, aufrecht stehend, aufbewahrt.

Da die Erdbeeren nicht ausgedrückt werden dürfen, so sind
sie kalt ein wohlschmeckendes Compot.

50. Maulbeeren und Weintrauben einzumachen.

Die Behandlung ist dieselbe wie bei den Erdbeeren. Die
große blaue Maulbeere eignet sich zum Einmachen am besten.


Vom Einmachen und Trocknen
wieder in demſelben Topfe hin bis zum folgenden Tage und
wiederholt das Aufkochen noch ein Mal, ohne ſie zu rühren.
Nachdem ſie erkaltet ſind, füllt man ſie in Gläſer. Siehe
S. No. 1.

47. Erdbeeren mit Johannisbeerſaft einzumachen.

Zu 1 Pfund Erdbeeren nehme man 1 Pfund geriebenen
Zucker, ſtreue die Hälfte deſſelben in eine Schüſſel lagenweiſe
durch die Erdbeeren und laſſe ſie über Nacht ſtehen. Am an-
dern Tage koche man die Hälfte des Zuckers mit ¼ Maß ro-
them Johannisbeerſaft zu einem Syrup, gebe die Erdbeeren mit
ihrem Saft hinein, und koche ſie, bis ſich eine Gallerte bildet.

Anmerk. Man kann dies Compot auch zu trocknem Kuchen, wie
z. B. Sandkuchen, auch allein mit junger Sahne geben.
48. Erdbeermus.

Man gibt zu ¾ Pfund geläutertem Zucker 1 Pfund Erd-
beeren und kocht ſie ſo lange, bis ſie ſich aufgelöſ’t haben und
der Saft dicklich wird. Nach S. No. 1 aufbewahrt.

49. Erdbeeren-Extract.

Ein und ein halbes Pfund Zucker wird in einem flachen,
irdenen Geſchirr zu einem dicken, jedoch nicht verhärteten Sy-
rup gekocht; dann ein gehäufter Teller voll Walderdbeeren auf
den Zucker geſchüttet, den man, ohne zu rühren, unter den
Erdbeeren kochen läßt, bis er ſich über dieſelben hebt. Nach-
dem ſchüttet man dies auf ein, in einem irdenen Durchſchlag
gelegtes, leinenes Tuch. Der durchgelaufene Zucker wird kalt
in kleine, ſaubere, geſchwefelte Flaſchen gefüllt, an einem ſehr
dunkeln, kühlen Ort, aufrecht ſtehend, aufbewahrt.

Da die Erdbeeren nicht ausgedrückt werden dürfen, ſo ſind
ſie kalt ein wohlſchmeckendes Compot.

50. Maulbeeren und Weintrauben einzumachen.

Die Behandlung iſt dieſelbe wie bei den Erdbeeren. Die
große blaue Maulbeere eignet ſich zum Einmachen am beſten.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0400" n="362"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Vom Einmachen und Trocknen</hi></fw><lb/>
wieder in dem&#x017F;elben Topfe hin bis zum folgenden Tage und<lb/>
wiederholt das Aufkochen noch ein Mal, ohne &#x017F;ie zu rühren.<lb/>
Nachdem &#x017F;ie erkaltet &#x017F;ind, füllt man &#x017F;ie in Glä&#x017F;er. Siehe<lb/><hi rendition="#aq">S.</hi> No. 1.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>47. Erdbeeren mit Johannisbeer&#x017F;aft einzumachen.</head><lb/>
          <p>Zu 1 Pfund Erdbeeren nehme man 1 Pfund geriebenen<lb/>
Zucker, &#x017F;treue die Hälfte de&#x017F;&#x017F;elben in eine Schü&#x017F;&#x017F;el lagenwei&#x017F;e<lb/>
durch die Erdbeeren und la&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ie über Nacht &#x017F;tehen. Am an-<lb/>
dern Tage koche man die Hälfte des Zuckers mit ¼ Maß ro-<lb/>
them Johannisbeer&#x017F;aft zu einem Syrup, gebe die Erdbeeren mit<lb/>
ihrem Saft hinein, und koche &#x017F;ie, bis &#x017F;ich eine Gallerte bildet.</p><lb/>
          <list>
            <item><hi rendition="#g">Anmerk</hi>. Man kann dies Compot auch zu trocknem Kuchen, wie<lb/>
z. B. Sandkuchen, auch allein mit junger Sahne geben.</item>
          </list>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>48. Erdbeermus.</head><lb/>
          <p>Man gibt zu ¾ Pfund geläutertem Zucker 1 Pfund Erd-<lb/>
beeren und kocht &#x017F;ie &#x017F;o lange, bis &#x017F;ie &#x017F;ich aufgelö&#x017F;&#x2019;t haben und<lb/>
der Saft dicklich wird. Nach <hi rendition="#aq">S.</hi> No. 1 aufbewahrt.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>49. Erdbeeren-Extract.</head><lb/>
          <p>Ein und ein halbes Pfund Zucker wird in einem flachen,<lb/>
irdenen Ge&#x017F;chirr zu einem dicken, jedoch nicht verhärteten Sy-<lb/>
rup gekocht; dann ein gehäufter Teller voll Walderdbeeren auf<lb/>
den Zucker ge&#x017F;chüttet, den man, ohne zu rühren, unter den<lb/>
Erdbeeren kochen läßt, bis er &#x017F;ich über die&#x017F;elben hebt. Nach-<lb/>
dem &#x017F;chüttet man dies auf ein, in einem irdenen Durch&#x017F;chlag<lb/>
gelegtes, leinenes Tuch. Der durchgelaufene Zucker wird kalt<lb/>
in kleine, &#x017F;aubere, ge&#x017F;chwefelte Fla&#x017F;chen gefüllt, an einem &#x017F;ehr<lb/>
dunkeln, kühlen Ort, aufrecht &#x017F;tehend, aufbewahrt.</p><lb/>
          <p>Da die Erdbeeren nicht ausgedrückt werden dürfen, &#x017F;o &#x017F;ind<lb/>
&#x017F;ie kalt ein wohl&#x017F;chmeckendes Compot.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>50. Maulbeeren und Weintrauben einzumachen.</head><lb/>
          <p>Die Behandlung i&#x017F;t die&#x017F;elbe wie bei den Erdbeeren. Die<lb/>
große blaue Maulbeere eignet &#x017F;ich zum Einmachen am be&#x017F;ten.</p>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[362/0400] Vom Einmachen und Trocknen wieder in demſelben Topfe hin bis zum folgenden Tage und wiederholt das Aufkochen noch ein Mal, ohne ſie zu rühren. Nachdem ſie erkaltet ſind, füllt man ſie in Gläſer. Siehe S. No. 1. 47. Erdbeeren mit Johannisbeerſaft einzumachen. Zu 1 Pfund Erdbeeren nehme man 1 Pfund geriebenen Zucker, ſtreue die Hälfte deſſelben in eine Schüſſel lagenweiſe durch die Erdbeeren und laſſe ſie über Nacht ſtehen. Am an- dern Tage koche man die Hälfte des Zuckers mit ¼ Maß ro- them Johannisbeerſaft zu einem Syrup, gebe die Erdbeeren mit ihrem Saft hinein, und koche ſie, bis ſich eine Gallerte bildet. Anmerk. Man kann dies Compot auch zu trocknem Kuchen, wie z. B. Sandkuchen, auch allein mit junger Sahne geben. 48. Erdbeermus. Man gibt zu ¾ Pfund geläutertem Zucker 1 Pfund Erd- beeren und kocht ſie ſo lange, bis ſie ſich aufgelöſ’t haben und der Saft dicklich wird. Nach S. No. 1 aufbewahrt. 49. Erdbeeren-Extract. Ein und ein halbes Pfund Zucker wird in einem flachen, irdenen Geſchirr zu einem dicken, jedoch nicht verhärteten Sy- rup gekocht; dann ein gehäufter Teller voll Walderdbeeren auf den Zucker geſchüttet, den man, ohne zu rühren, unter den Erdbeeren kochen läßt, bis er ſich über dieſelben hebt. Nach- dem ſchüttet man dies auf ein, in einem irdenen Durchſchlag gelegtes, leinenes Tuch. Der durchgelaufene Zucker wird kalt in kleine, ſaubere, geſchwefelte Flaſchen gefüllt, an einem ſehr dunkeln, kühlen Ort, aufrecht ſtehend, aufbewahrt. Da die Erdbeeren nicht ausgedrückt werden dürfen, ſo ſind ſie kalt ein wohlſchmeckendes Compot. 50. Maulbeeren und Weintrauben einzumachen. Die Behandlung iſt dieſelbe wie bei den Erdbeeren. Die große blaue Maulbeere eignet ſich zum Einmachen am beſten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/400
Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/400>, abgerufen am 03.12.2024.