Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.Vom Einmachen und Trocknen was abgekühlt auf die Früchte, und sollte nach einigen Tagenderselbe wieder dünn werden, muß man das Aufkochen noch ein Mal wiederholen. Dann nach S. No. 1 aufbewahrt. 28. Hagebutten einzumachen. Die Hagebutten sind Ende Juli oder Anfangs August zum Anmerk. Man kann auch statt Essig den Saft einer Zitrone mit dem Zucker kochen, wodurch die Hagebutten nur einen Ge- schmack von Säure erhalten. Dann aber muß man so viel Zucker als Hagebutten nehmen, weil man sonst nicht Saft genug erhält, das Eingemachte zu bedecken. Der Zucker wird dann in Wasser getunkt, klar gekocht, die Hagebutten in Wasser beinahe weich gekocht und dann in dem Zucker mit dem Zitronensaft eine Weile gekocht. 29. Melonen einzumachen. Die Melonen werden geschält, das Inwendige herausgemacht, Vom Einmachen und Trocknen was abgekühlt auf die Früchte, und ſollte nach einigen Tagenderſelbe wieder dünn werden, muß man das Aufkochen noch ein Mal wiederholen. Dann nach S. No. 1 aufbewahrt. 28. Hagebutten einzumachen. Die Hagebutten ſind Ende Juli oder Anfangs Auguſt zum Anmerk. Man kann auch ſtatt Eſſig den Saft einer Zitrone mit dem Zucker kochen, wodurch die Hagebutten nur einen Ge- ſchmack von Säure erhalten. Dann aber muß man ſo viel Zucker als Hagebutten nehmen, weil man ſonſt nicht Saft genug erhält, das Eingemachte zu bedecken. Der Zucker wird dann in Waſſer getunkt, klar gekocht, die Hagebutten in Waſſer beinahe weich gekocht und dann in dem Zucker mit dem Zitronenſaft eine Weile gekocht. 29. Melonen einzumachen. Die Melonen werden geſchält, das Inwendige herausgemacht, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0394" n="356"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Vom Einmachen und Trocknen</hi></fw><lb/> was abgekühlt auf die Früchte, und ſollte nach einigen Tagen<lb/> derſelbe wieder dünn werden, muß man das Aufkochen noch<lb/> ein Mal wiederholen. Dann nach <hi rendition="#aq">S.</hi> No. 1 aufbewahrt.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>28. Hagebutten einzumachen.</head><lb/> <p>Die Hagebutten ſind Ende Juli oder Anfangs Auguſt zum<lb/> Einmachen gut; es hängt dies jedoch viel von der Jahreszeit<lb/> ab, man nehme ſie daher völlig roth, laſſe ſie aber nicht bis<lb/> zum Weichwerden hangen. Die größten und ſchönſten eignen<lb/> ſich vorzüglich zum Einmachen, die kleinern ſind zum Trocknen<lb/> gut. Man thue ſie in ein reines, grobes Tuch, reibe ſie ſo<lb/> lange, daß ſie von den Stacheln gereinigt ſind, ſchneide die<lb/> Krone glatt und mache die Kerne mit einem Federmeſſer oder<lb/> Theelöffelſtiel rein heraus; die Stiele bleiben daran. Dann nehme<lb/> man zu 2 Pfund Hagebutten 1 Pfund Zucker und ⅜ Maß<lb/> Eſſig, werfe die Hagebutten in kochendes Waſſer und ſchütte<lb/> ſie gleich zum Ablaufen auf ein Sieb, wodurch ſie eine ſchö-<lb/> nere Farbe bekommen. Unterdeß koche und ſchäume man den<lb/> Eſſig und Zucker aus, gebe Stückchen geſchnittenen Zimmet,<lb/> etwas Nelken und ſo viel Hagebutten hinein, als neben ein-<lb/> ander liegen können, koche ſie mürbe, ungefähr 10—15 Mi-<lb/> nuten, nehme ſie heraus, verfahre nachher mit den übrigen<lb/> eben ſo und laſſe den Saft noch etwas einkochen. Erkaltet<lb/> rühre man die Früchte behutſam durch denſelben und richte<lb/> ſich nach <hi rendition="#aq">S.</hi> No. 1.</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#g">Anmerk</hi>. Man kann auch ſtatt Eſſig den Saft einer Zitrone mit<lb/> dem Zucker kochen, wodurch die Hagebutten nur einen Ge-<lb/> ſchmack von Säure erhalten. Dann aber muß man ſo viel<lb/> Zucker als Hagebutten nehmen, weil man ſonſt nicht Saft<lb/> genug erhält, das Eingemachte zu bedecken. Der Zucker<lb/> wird dann in Waſſer getunkt, klar gekocht, die Hagebutten<lb/> in Waſſer beinahe weich gekocht und dann in dem Zucker<lb/> mit dem Zitronenſaft eine Weile gekocht.</item> </list> </div><lb/> <div n="2"> <head>29. Melonen einzumachen.</head><lb/> <p>Die Melonen werden geſchält, das Inwendige herausgemacht,<lb/> in Finger lange und breite Stücke geſchnitten und 10 bis<lb/> 12 Stunden in guten Eſſig gelegt. Dann nimmt man ſie<lb/> heraus, legt ſie eben ſo lange in geriebenen Zucker, zu 1 Pfund<lb/> Melonen ¾ Pfund Zucker gerechnet. Darauf ſetzt man den<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [356/0394]
Vom Einmachen und Trocknen
was abgekühlt auf die Früchte, und ſollte nach einigen Tagen
derſelbe wieder dünn werden, muß man das Aufkochen noch
ein Mal wiederholen. Dann nach S. No. 1 aufbewahrt.
28. Hagebutten einzumachen.
Die Hagebutten ſind Ende Juli oder Anfangs Auguſt zum
Einmachen gut; es hängt dies jedoch viel von der Jahreszeit
ab, man nehme ſie daher völlig roth, laſſe ſie aber nicht bis
zum Weichwerden hangen. Die größten und ſchönſten eignen
ſich vorzüglich zum Einmachen, die kleinern ſind zum Trocknen
gut. Man thue ſie in ein reines, grobes Tuch, reibe ſie ſo
lange, daß ſie von den Stacheln gereinigt ſind, ſchneide die
Krone glatt und mache die Kerne mit einem Federmeſſer oder
Theelöffelſtiel rein heraus; die Stiele bleiben daran. Dann nehme
man zu 2 Pfund Hagebutten 1 Pfund Zucker und ⅜ Maß
Eſſig, werfe die Hagebutten in kochendes Waſſer und ſchütte
ſie gleich zum Ablaufen auf ein Sieb, wodurch ſie eine ſchö-
nere Farbe bekommen. Unterdeß koche und ſchäume man den
Eſſig und Zucker aus, gebe Stückchen geſchnittenen Zimmet,
etwas Nelken und ſo viel Hagebutten hinein, als neben ein-
ander liegen können, koche ſie mürbe, ungefähr 10—15 Mi-
nuten, nehme ſie heraus, verfahre nachher mit den übrigen
eben ſo und laſſe den Saft noch etwas einkochen. Erkaltet
rühre man die Früchte behutſam durch denſelben und richte
ſich nach S. No. 1.
Anmerk. Man kann auch ſtatt Eſſig den Saft einer Zitrone mit
dem Zucker kochen, wodurch die Hagebutten nur einen Ge-
ſchmack von Säure erhalten. Dann aber muß man ſo viel
Zucker als Hagebutten nehmen, weil man ſonſt nicht Saft
genug erhält, das Eingemachte zu bedecken. Der Zucker
wird dann in Waſſer getunkt, klar gekocht, die Hagebutten
in Waſſer beinahe weich gekocht und dann in dem Zucker
mit dem Zitronenſaft eine Weile gekocht.
29. Melonen einzumachen.
Die Melonen werden geſchält, das Inwendige herausgemacht,
in Finger lange und breite Stücke geſchnitten und 10 bis
12 Stunden in guten Eſſig gelegt. Dann nimmt man ſie
heraus, legt ſie eben ſo lange in geriebenen Zucker, zu 1 Pfund
Melonen ¾ Pfund Zucker gerechnet. Darauf ſetzt man den
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |