Es ist zwar bekannt genug, daß man bei kupfernen Kochge- schirren die größte Vorsicht anwenden muß, damit die darin gekochten Speisen der Gesundheit nicht nachtheilig werden; dennoch scheint es mir keineswegs überflüssig, meinen jungen Anfängerinnen Einiges darüber mitzutheilen:
Kochgeschirre von Kupfer und Messing müssen gleich nach jedem Gebrauch gereinigt und getrocknet werden; man koche jedoch keine Speisen oder Bestandtheile zu denselben darin, welche Säuren enthalten, weil diese den giftigen Grünspan leicht entwickeln, vorzüglich dann, wenn die Speisen darin stehen bleiben. Eigentlich sollten solche nur dann gebraucht werden, wenn man sie gut hat verzinnen lassen. Sicherer ist es jeden- falls, Kochgeschirre von Eisen zu benutzen; doch darf man auch in diesen nichts über Nacht stehen lassen, am wenigsten solche Speisen, die Säure enthalten. Eisenglasirte und irdene Töpfe sind allen andern vorzuziehen, weil die Speisen darin den rein- sten Geschmack behalten. Zur Aufbewahrung derselben nehme man Gefäße von Stein, Porzellan oder Glas.
2. Erkennungszeichen des alten Geflügels.
Beim Ankauf des Geflügels ist es nöthig, mit den Merkmalen bekannt zu sein, an welchen man junges von altem Geflügel unterscheidet. Alte Hühner und Tauben, die zwar den Suppen und Saucen mehr Kraft als junge geben, als Fleischspeise aber ungenießbar sind, erkennt man an einem gedrungenern,
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A. Allgemeine Vorbereitungsregeln.
1. Etwas über die Kochgeſchirre.
Es iſt zwar bekannt genug, daß man bei kupfernen Kochge- ſchirren die größte Vorſicht anwenden muß, damit die darin gekochten Speiſen der Geſundheit nicht nachtheilig werden; dennoch ſcheint es mir keineswegs überflüſſig, meinen jungen Anfängerinnen Einiges darüber mitzutheilen:
Kochgeſchirre von Kupfer und Meſſing müſſen gleich nach jedem Gebrauch gereinigt und getrocknet werden; man koche jedoch keine Speiſen oder Beſtandtheile zu denſelben darin, welche Säuren enthalten, weil dieſe den giftigen Grünſpan leicht entwickeln, vorzüglich dann, wenn die Speiſen darin ſtehen bleiben. Eigentlich ſollten ſolche nur dann gebraucht werden, wenn man ſie gut hat verzinnen laſſen. Sicherer iſt es jeden- falls, Kochgeſchirre von Eiſen zu benutzen; doch darf man auch in dieſen nichts über Nacht ſtehen laſſen, am wenigſten ſolche Speiſen, die Säure enthalten. Eiſenglaſirte und irdene Töpfe ſind allen andern vorzuziehen, weil die Speiſen darin den rein- ſten Geſchmack behalten. Zur Aufbewahrung derſelben nehme man Gefäße von Stein, Porzellan oder Glas.
2. Erkennungszeichen des alten Geflügels.
Beim Ankauf des Geflügels iſt es nöthig, mit den Merkmalen bekannt zu ſein, an welchen man junges von altem Geflügel unterſcheidet. Alte Hühner und Tauben, die zwar den Suppen und Saucen mehr Kraft als junge geben, als Fleiſchſpeiſe aber ungenießbar ſind, erkennt man an einem gedrungenern,
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[[1]/0039]
A.
Allgemeine Vorbereitungsregeln.
1. Etwas über die Kochgeſchirre.
Es iſt zwar bekannt genug, daß man bei kupfernen Kochge-
ſchirren die größte Vorſicht anwenden muß, damit die darin
gekochten Speiſen der Geſundheit nicht nachtheilig werden;
dennoch ſcheint es mir keineswegs überflüſſig, meinen jungen
Anfängerinnen Einiges darüber mitzutheilen:
Kochgeſchirre von Kupfer und Meſſing müſſen gleich nach
jedem Gebrauch gereinigt und getrocknet werden; man koche
jedoch keine Speiſen oder Beſtandtheile zu denſelben darin,
welche Säuren enthalten, weil dieſe den giftigen Grünſpan leicht
entwickeln, vorzüglich dann, wenn die Speiſen darin ſtehen
bleiben. Eigentlich ſollten ſolche nur dann gebraucht werden,
wenn man ſie gut hat verzinnen laſſen. Sicherer iſt es jeden-
falls, Kochgeſchirre von Eiſen zu benutzen; doch darf man auch
in dieſen nichts über Nacht ſtehen laſſen, am wenigſten ſolche
Speiſen, die Säure enthalten. Eiſenglaſirte und irdene Töpfe
ſind allen andern vorzuziehen, weil die Speiſen darin den rein-
ſten Geſchmack behalten. Zur Aufbewahrung derſelben nehme
man Gefäße von Stein, Porzellan oder Glas.
2. Erkennungszeichen des alten Geflügels.
Beim Ankauf des Geflügels iſt es nöthig, mit den Merkmalen
bekannt zu ſein, an welchen man junges von altem Geflügel
unterſcheidet. Alte Hühner und Tauben, die zwar den Suppen
und Saucen mehr Kraft als junge geben, als Fleiſchſpeiſe
aber ungenießbar ſind, erkennt man an einem gedrungenern,
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/39>, abgerufen am 21.11.2024.
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