schnittene Mandeln, 1/4 Pfund ausgewaschene Butter, 1 Pfund brauner Syrup, 1/4 Loth Zimmet, 1/4 Loth Nelken, 1/8 Loth Cardemum, 2 Loth in kleine Würfel geschnittene Succade, zwei Loth verzuckerte Pomeranzenschale, die abgeriebene Schale einer Zitrone, 2 Loth gereinigte, in einem Weinglas voll Rosen- wasser, Bier oder Milch aufgelös'te Pottasche.
Den Syrup läßt man auf dem Feuer dünn werden, thut dann 2/3 des Zuckers, Butter, Mandeln und Gewürze hinein, setzt den Topf vom Feuer, rührt das Mehl allgemach dazu und wenn es abgekühlt ist, auch die Pottasche. Die Masse wird besser, wenn sie 8 Tage an einem warmen Ort steht. Man knetet sie dann mit dem zurückgelassenen Zucker durch und macht sie 1/2 Finger dick auf eine mit weißem Wachs bestrichene und wieder abgewischte (in Ermangelung mit Butter bestrichene) Platte, und setzt sie bei etwas mehr als 2 Grad Hitze in den Ofen. Die Kuchen sind, sobald sie inwendig trocken sind, gahr, und werden dann sogleich mit einem scharfen Messer auf der Platte in Form eines Kartenblatts geschnitten. Will man sie glaciren, so schlägt man Eiweiß etwas schäumig, rührt Zucker damit zu einer flüssigen Masse, bestreicht damit die Kuchen ganz dünn und läßt es eben trocknen. Auch kann man auf der Platte, ehe sie in den Ofen kommt, in dieser Form
[Abbildung]
halbe Mandeln auf den Teig drücken.
166. Louisens braune Lebkuchen.
Zwei Pfund guter Syrup, 1/4 Pfund ausgewaschene But- ter, 1/4 Pfund grob gestoßene Mandeln, die Schale einer Zi- trone, 1/4 Loth Zimmet, 1/4 Loth Nelken, 1/4 Loth Cardemum, 21/4 Pfund feines Mehl, 2 Loth gereinigte, in etwas Bier auf- gelös'te Pottasche. Nach 8 Tagen wird vor dem Ausrollen, welches im Kalten geschehen muß, weil der Teig sonst zu weich wird, 1/4 Pfund Zucker schnell durch die Masse gearbeitet; beim Einrühren und Backen richte man sich ganz nach dem Vorhergehenden.
167. Weiße Nürnberger Lebkuchen.
Ein Pfund feines Mehl, 1 Pfund durchgesiebter Zucker, ein Pfund geschnittene, im Ofen weiß geröstete Mandeln, 8 Eier,
Backwerk.
ſchnittene Mandeln, ¼ Pfund ausgewaſchene Butter, 1 Pfund brauner Syrup, ¼ Loth Zimmet, ¼ Loth Nelken, ⅛ Loth Cardemum, 2 Loth in kleine Würfel geſchnittene Succade, zwei Loth verzuckerte Pomeranzenſchale, die abgeriebene Schale einer Zitrone, 2 Loth gereinigte, in einem Weinglas voll Roſen- waſſer, Bier oder Milch aufgelöſ’te Pottaſche.
Den Syrup läßt man auf dem Feuer dünn werden, thut dann ⅔ des Zuckers, Butter, Mandeln und Gewürze hinein, ſetzt den Topf vom Feuer, rührt das Mehl allgemach dazu und wenn es abgekühlt iſt, auch die Pottaſche. Die Maſſe wird beſſer, wenn ſie 8 Tage an einem warmen Ort ſteht. Man knetet ſie dann mit dem zurückgelaſſenen Zucker durch und macht ſie ½ Finger dick auf eine mit weißem Wachs beſtrichene und wieder abgewiſchte (in Ermangelung mit Butter beſtrichene) Platte, und ſetzt ſie bei etwas mehr als 2 Grad Hitze in den Ofen. Die Kuchen ſind, ſobald ſie inwendig trocken ſind, gahr, und werden dann ſogleich mit einem ſcharfen Meſſer auf der Platte in Form eines Kartenblatts geſchnitten. Will man ſie glaciren, ſo ſchlägt man Eiweiß etwas ſchäumig, rührt Zucker damit zu einer flüſſigen Maſſe, beſtreicht damit die Kuchen ganz dünn und läßt es eben trocknen. Auch kann man auf der Platte, ehe ſie in den Ofen kommt, in dieſer Form
[Abbildung]
halbe Mandeln auf den Teig drücken.
166. Louiſens braune Lebkuchen.
Zwei Pfund guter Syrup, ¼ Pfund ausgewaſchene But- ter, ¼ Pfund grob geſtoßene Mandeln, die Schale einer Zi- trone, ¼ Loth Zimmet, ¼ Loth Nelken, ¼ Loth Cardemum, 2¼ Pfund feines Mehl, 2 Loth gereinigte, in etwas Bier auf- gelöſ’te Pottaſche. Nach 8 Tagen wird vor dem Ausrollen, welches im Kalten geſchehen muß, weil der Teig ſonſt zu weich wird, ¼ Pfund Zucker ſchnell durch die Maſſe gearbeitet; beim Einrühren und Backen richte man ſich ganz nach dem Vorhergehenden.
167. Weiße Nürnberger Lebkuchen.
Ein Pfund feines Mehl, 1 Pfund durchgeſiebter Zucker, ein Pfund geſchnittene, im Ofen weiß geröſtete Mandeln, 8 Eier,
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Backwerk.
ſchnittene Mandeln, ¼ Pfund ausgewaſchene Butter, 1 Pfund
brauner Syrup, ¼ Loth Zimmet, ¼ Loth Nelken, ⅛ Loth
Cardemum, 2 Loth in kleine Würfel geſchnittene Succade, zwei
Loth verzuckerte Pomeranzenſchale, die abgeriebene Schale einer
Zitrone, 2 Loth gereinigte, in einem Weinglas voll Roſen-
waſſer, Bier oder Milch aufgelöſ’te Pottaſche.
Den Syrup läßt man auf dem Feuer dünn werden, thut
dann ⅔ des Zuckers, Butter, Mandeln und Gewürze hinein,
ſetzt den Topf vom Feuer, rührt das Mehl allgemach dazu und
wenn es abgekühlt iſt, auch die Pottaſche. Die Maſſe wird
beſſer, wenn ſie 8 Tage an einem warmen Ort ſteht. Man
knetet ſie dann mit dem zurückgelaſſenen Zucker durch und macht
ſie ½ Finger dick auf eine mit weißem Wachs beſtrichene und
wieder abgewiſchte (in Ermangelung mit Butter beſtrichene)
Platte, und ſetzt ſie bei etwas mehr als 2 Grad Hitze in den
Ofen. Die Kuchen ſind, ſobald ſie inwendig trocken ſind, gahr,
und werden dann ſogleich mit einem ſcharfen Meſſer auf der
Platte in Form eines Kartenblatts geſchnitten. Will man ſie
glaciren, ſo ſchlägt man Eiweiß etwas ſchäumig, rührt Zucker
damit zu einer flüſſigen Maſſe, beſtreicht damit die Kuchen ganz
dünn und läßt es eben trocknen. Auch kann man auf der
Platte, ehe ſie in den Ofen kommt, in dieſer Form
[Abbildung]
halbe
Mandeln auf den Teig drücken.
166. Louiſens braune Lebkuchen.
Zwei Pfund guter Syrup, ¼ Pfund ausgewaſchene But-
ter, ¼ Pfund grob geſtoßene Mandeln, die Schale einer Zi-
trone, ¼ Loth Zimmet, ¼ Loth Nelken, ¼ Loth Cardemum,
2¼ Pfund feines Mehl, 2 Loth gereinigte, in etwas Bier auf-
gelöſ’te Pottaſche. Nach 8 Tagen wird vor dem Ausrollen,
welches im Kalten geſchehen muß, weil der Teig ſonſt zu weich
wird, ¼ Pfund Zucker ſchnell durch die Maſſe gearbeitet;
beim Einrühren und Backen richte man ſich ganz nach dem
Vorhergehenden.
167. Weiße Nürnberger Lebkuchen.
Ein Pfund feines Mehl, 1 Pfund durchgeſiebter Zucker, ein
Pfund geſchnittene, im Ofen weiß geröſtete Mandeln, 8 Eier,
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/371>, abgerufen am 22.11.2024.
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