Anmerk. Das Auseinanderdrücken des Teiges geht am leichtesten mit einem flachen hölzernen Löffel, den man zuweilen in Mehl tunkt, doch darf nur wenig Mehl dazu genommen werden. Auch kann man statt Aepfel abgezogene Zwetschen auf den Kuchen legen und solche mit Zucker und Zimmet bestreuen.
87. Torte von frischen Zwetschen.
Man legt einen Teig No. 5 oder 7 in die Tortenpfanne, macht einen Rand herum, zieht Zwetschen ab, indem man sie einige Minuten in kochendes Wasser wirft, wodurch sich die Schale besser abziehen läßt und bestreut sie lagenweise reichlich mit Zucker und Zimmet. Haben sie sich durchzogen, legt man sie in Kreise dicht neben einander auf den Teig und backt ihn bei 1 Grad Hitze. Unterdeß kocht man den ausgelaufenen Saft etwas ein und gibt ihn erst dann über die Zwetschen, wenn die Torte aufgetragen werden soll.
88. Torte von getrockneten Zwetschen.
Ein Pfund Catharinenpflaumen, oder gute Zwetschen, wer- den gut abgebrüht und in etwas Wasser so lange langsam ge- kocht, bis sich die Steine herausdrücken lassen, dann werden sie mit der Brühe, 1/2 Flasche weißem Wein, 12 Loth Zucker, Saft und Schale einer Zitrone in einem irdenen Töpfchen fest zugedeckt, ganz langsam weich gekocht. Eine Viertel Stunde vorher gibt man 1/4 Pfund gut gewaschener Korinthen hinzu und läßt es kurz einkochen. Völlig kalt geworden, streicht man dies auf einen ausgerollten Blätterteig, macht, wie bei der französischen Torte, einen Gitter darüber und backt ihn bei starker Hitze.
89. Aepfel- oder Zwetschenkuchen von Hefenteig.
Man gibt 1 Pfund Mehl in eine Schale, legt in die Mitte 12 Loth geschmolzene Butter, 1 Löffel Zucker, rührt dies mit einer Tasse lauwarmer Milch, worin man 2 Loth trockene, oder 2 Eßlöffel dicker Hefe zerrührt hat, und 2 Eiern zum lockeren Teig, läßt ihn aufgehen, rollt ihn dünn aus und legt ihn auf eine bestrichene eiserne Platte; dann bestreicht man ihn
Backwerk.
Kuchen aufgetragen werden ſoll, über die Aepfel.
Anmerk. Das Auseinanderdrücken des Teiges geht am leichteſten mit einem flachen hölzernen Löffel, den man zuweilen in Mehl tunkt, doch darf nur wenig Mehl dazu genommen werden. Auch kann man ſtatt Aepfel abgezogene Zwetſchen auf den Kuchen legen und ſolche mit Zucker und Zimmet beſtreuen.
87. Torte von friſchen Zwetſchen.
Man legt einen Teig No. 5 oder 7 in die Tortenpfanne, macht einen Rand herum, zieht Zwetſchen ab, indem man ſie einige Minuten in kochendes Waſſer wirft, wodurch ſich die Schale beſſer abziehen läßt und beſtreut ſie lagenweiſe reichlich mit Zucker und Zimmet. Haben ſie ſich durchzogen, legt man ſie in Kreiſe dicht neben einander auf den Teig und backt ihn bei 1 Grad Hitze. Unterdeß kocht man den ausgelaufenen Saft etwas ein und gibt ihn erſt dann über die Zwetſchen, wenn die Torte aufgetragen werden ſoll.
88. Torte von getrockneten Zwetſchen.
Ein Pfund Catharinenpflaumen, oder gute Zwetſchen, wer- den gut abgebrüht und in etwas Waſſer ſo lange langſam ge- kocht, bis ſich die Steine herausdrücken laſſen, dann werden ſie mit der Brühe, ½ Flaſche weißem Wein, 12 Loth Zucker, Saft und Schale einer Zitrone in einem irdenen Töpfchen feſt zugedeckt, ganz langſam weich gekocht. Eine Viertel Stunde vorher gibt man ¼ Pfund gut gewaſchener Korinthen hinzu und läßt es kurz einkochen. Völlig kalt geworden, ſtreicht man dies auf einen ausgerollten Blätterteig, macht, wie bei der franzöſiſchen Torte, einen Gitter darüber und backt ihn bei ſtarker Hitze.
89. Aepfel- oder Zwetſchenkuchen von Hefenteig.
Man gibt 1 Pfund Mehl in eine Schale, legt in die Mitte 12 Loth geſchmolzene Butter, 1 Löffel Zucker, rührt dies mit einer Taſſe lauwarmer Milch, worin man 2 Loth trockene, oder 2 Eßlöffel dicker Hefe zerrührt hat, und 2 Eiern zum lockeren Teig, läßt ihn aufgehen, rollt ihn dünn aus und legt ihn auf eine beſtrichene eiſerne Platte; dann beſtreicht man ihn
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Backwerk.
Kuchen aufgetragen werden ſoll, über die Aepfel.
Anmerk. Das Auseinanderdrücken des Teiges geht am leichteſten
mit einem flachen hölzernen Löffel, den man zuweilen in
Mehl tunkt, doch darf nur wenig Mehl dazu genommen
werden.
Auch kann man ſtatt Aepfel abgezogene Zwetſchen auf den
Kuchen legen und ſolche mit Zucker und Zimmet beſtreuen.
87. Torte von friſchen Zwetſchen.
Man legt einen Teig No. 5 oder 7 in die Tortenpfanne,
macht einen Rand herum, zieht Zwetſchen ab, indem man ſie
einige Minuten in kochendes Waſſer wirft, wodurch ſich die
Schale beſſer abziehen läßt und beſtreut ſie lagenweiſe reichlich
mit Zucker und Zimmet. Haben ſie ſich durchzogen, legt man
ſie in Kreiſe dicht neben einander auf den Teig und backt ihn
bei 1 Grad Hitze. Unterdeß kocht man den ausgelaufenen Saft
etwas ein und gibt ihn erſt dann über die Zwetſchen, wenn
die Torte aufgetragen werden ſoll.
88. Torte von getrockneten Zwetſchen.
Ein Pfund Catharinenpflaumen, oder gute Zwetſchen, wer-
den gut abgebrüht und in etwas Waſſer ſo lange langſam ge-
kocht, bis ſich die Steine herausdrücken laſſen, dann werden
ſie mit der Brühe, ½ Flaſche weißem Wein, 12 Loth Zucker,
Saft und Schale einer Zitrone in einem irdenen Töpfchen feſt
zugedeckt, ganz langſam weich gekocht. Eine Viertel Stunde
vorher gibt man ¼ Pfund gut gewaſchener Korinthen hinzu
und läßt es kurz einkochen. Völlig kalt geworden, ſtreicht man
dies auf einen ausgerollten Blätterteig, macht, wie bei der
franzöſiſchen Torte, einen Gitter darüber und backt ihn bei
ſtarker Hitze.
89. Aepfel- oder Zwetſchenkuchen von Hefenteig.
Man gibt 1 Pfund Mehl in eine Schale, legt in die Mitte
12 Loth geſchmolzene Butter, 1 Löffel Zucker, rührt dies mit
einer Taſſe lauwarmer Milch, worin man 2 Loth trockene,
oder 2 Eßlöffel dicker Hefe zerrührt hat, und 2 Eiern zum
lockeren Teig, läßt ihn aufgehen, rollt ihn dünn aus und legt
ihn auf eine beſtrichene eiſerne Platte; dann beſtreicht man ihn
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/349>, abgerufen am 01.03.2025.
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