auf einige Tropfen Branntwein gegeben sind. Grün, so thut man das Eiweiß, welches zum Zucker soll gebraucht werden, zu 2 Loth rohem Kaffee in ein Töpfchen und läßt es eine Nacht stehen, so ist es am andern Tage grün; oder man preßt aus gekochten Spinatblättern den Saft.
13. Streuzucker zum Verzieren des Backwerks.
Man gibt 1/4 Pfund Mohnsamen in eine flache Schüssel und kocht 1/4 Pfund Zucker, den man vorher im Wasser getunkt hat; wenn er nicht mehr heiß ist, gibt man einen Löffel da- von auf den Mohnsamen und rührt ihn mit der flachen Hand so lange, bis er anfängt, kalt zu werden. Dies wiederholt man 6--8 Mal, wo alsdann der Zucker zu Ende sein wird.
Man färbt ihn mit folgenden unschädlichen Farben. Roth: 1/4 Loth Cochenille, 1/4 Loth Cremor tartari und ein klein we- nig Pottasche wird mit einander im Mörser, oder besser auf einem glatten Stein ganz fein gerieben, dann gibt man es in ein Geschirr, rührt etwas Wasser darunter, wodurch es zu kochen anfängt. Es ist dann zum Färben fertig und läßt sich in einem verschlossenen Glase langsam aufbewahren. Von die- ser Flüssigkeit nimmt man ein wenig zum Streuzucker und rührt ihn damit. Gelb färbt man ihn mit Saffran, der mit einigen Tropfen Branntwein abgezogen ist. Blau mit Neu- blau. Grün mit Neublau und Saffran. Ein Theil des Zuk- kers muß weiß bleiben.
14. Lübecker Marzipan.
Ein Pfund Mandeln wird abgeschält, alles Fleckige abge- schnitten, gewaschen, mit einem Tuche getrocknet, mit Oran- genblüthenwasser so sein wie Mehl gestoßen, und mit einem Pfund feinem, durchgesiebtem Zucker in einem kupfernen Cas- seröllchen auf gelindem Feuer so lange gerührt, bis es nicht mehr an der Hand klebt; trockener aber darf es nicht werden. Dann legt man es auf ein mit Zucker bestaubtes Backbrett, rollt es aus, während man so viel durchgesiebten Zucker über- streut, als nöthig ist, formt es zur Torte oder sticht mit Förm- chen kleine Figuren davon aus und läßt solche in einem ab- gekühlten Ofen ein wenig trocknen, doch muß der Marzipan nicht hart werden und weiß bleiben. Als Torte wird derselbe
Backwerk.
auf einige Tropfen Branntwein gegeben ſind. Grün, ſo thut man das Eiweiß, welches zum Zucker ſoll gebraucht werden, zu 2 Loth rohem Kaffee in ein Töpfchen und läßt es eine Nacht ſtehen, ſo iſt es am andern Tage grün; oder man preßt aus gekochten Spinatblättern den Saft.
13. Streuzucker zum Verzieren des Backwerks.
Man gibt ¼ Pfund Mohnſamen in eine flache Schüſſel und kocht ¼ Pfund Zucker, den man vorher im Waſſer getunkt hat; wenn er nicht mehr heiß iſt, gibt man einen Löffel da- von auf den Mohnſamen und rührt ihn mit der flachen Hand ſo lange, bis er anfängt, kalt zu werden. Dies wiederholt man 6—8 Mal, wo alsdann der Zucker zu Ende ſein wird.
Man färbt ihn mit folgenden unſchädlichen Farben. Roth: ¼ Loth Cochenille, ¼ Loth Cremor tartari und ein klein we- nig Pottaſche wird mit einander im Mörſer, oder beſſer auf einem glatten Stein ganz fein gerieben, dann gibt man es in ein Geſchirr, rührt etwas Waſſer darunter, wodurch es zu kochen anfängt. Es iſt dann zum Färben fertig und läßt ſich in einem verſchloſſenen Glaſe langſam aufbewahren. Von die- ſer Flüſſigkeit nimmt man ein wenig zum Streuzucker und rührt ihn damit. Gelb färbt man ihn mit Saffran, der mit einigen Tropfen Branntwein abgezogen iſt. Blau mit Neu- blau. Grün mit Neublau und Saffran. Ein Theil des Zuk- kers muß weiß bleiben.
14. Lübecker Marzipan.
Ein Pfund Mandeln wird abgeſchält, alles Fleckige abge- ſchnitten, gewaſchen, mit einem Tuche getrocknet, mit Oran- genblüthenwaſſer ſo ſein wie Mehl geſtoßen, und mit einem Pfund feinem, durchgeſiebtem Zucker in einem kupfernen Caſ- ſeröllchen auf gelindem Feuer ſo lange gerührt, bis es nicht mehr an der Hand klebt; trockener aber darf es nicht werden. Dann legt man es auf ein mit Zucker beſtaubtes Backbrett, rollt es aus, während man ſo viel durchgeſiebten Zucker über- ſtreut, als nöthig iſt, formt es zur Torte oder ſticht mit Förm- chen kleine Figuren davon aus und läßt ſolche in einem ab- gekühlten Ofen ein wenig trocknen, doch muß der Marzipan nicht hart werden und weiß bleiben. Als Torte wird derſelbe
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Backwerk.
auf einige Tropfen Branntwein gegeben ſind. Grün, ſo thut
man das Eiweiß, welches zum Zucker ſoll gebraucht werden,
zu 2 Loth rohem Kaffee in ein Töpfchen und läßt es eine
Nacht ſtehen, ſo iſt es am andern Tage grün; oder man preßt
aus gekochten Spinatblättern den Saft.
13. Streuzucker zum Verzieren des Backwerks.
Man gibt ¼ Pfund Mohnſamen in eine flache Schüſſel und
kocht ¼ Pfund Zucker, den man vorher im Waſſer getunkt
hat; wenn er nicht mehr heiß iſt, gibt man einen Löffel da-
von auf den Mohnſamen und rührt ihn mit der flachen Hand
ſo lange, bis er anfängt, kalt zu werden. Dies wiederholt man
6—8 Mal, wo alsdann der Zucker zu Ende ſein wird.
Man färbt ihn mit folgenden unſchädlichen Farben. Roth:
¼ Loth Cochenille, ¼ Loth Cremor tartari und ein klein we-
nig Pottaſche wird mit einander im Mörſer, oder beſſer auf
einem glatten Stein ganz fein gerieben, dann gibt man es in
ein Geſchirr, rührt etwas Waſſer darunter, wodurch es zu
kochen anfängt. Es iſt dann zum Färben fertig und läßt ſich
in einem verſchloſſenen Glaſe langſam aufbewahren. Von die-
ſer Flüſſigkeit nimmt man ein wenig zum Streuzucker und
rührt ihn damit. Gelb färbt man ihn mit Saffran, der mit
einigen Tropfen Branntwein abgezogen iſt. Blau mit Neu-
blau. Grün mit Neublau und Saffran. Ein Theil des Zuk-
kers muß weiß bleiben.
14. Lübecker Marzipan.
Ein Pfund Mandeln wird abgeſchält, alles Fleckige abge-
ſchnitten, gewaſchen, mit einem Tuche getrocknet, mit Oran-
genblüthenwaſſer ſo ſein wie Mehl geſtoßen, und mit einem
Pfund feinem, durchgeſiebtem Zucker in einem kupfernen Caſ-
ſeröllchen auf gelindem Feuer ſo lange gerührt, bis es nicht
mehr an der Hand klebt; trockener aber darf es nicht werden.
Dann legt man es auf ein mit Zucker beſtaubtes Backbrett,
rollt es aus, während man ſo viel durchgeſiebten Zucker über-
ſtreut, als nöthig iſt, formt es zur Torte oder ſticht mit Förm-
chen kleine Figuren davon aus und läßt ſolche in einem ab-
gekühlten Ofen ein wenig trocknen, doch muß der Marzipan
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/325>, abgerufen am 24.11.2024.
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