Den Rand der Schüssel kann man mit kleinen Krebsschee- ren verzieren.
6. Sardellen-Salat.
Man wässert die Sardellen und reißt sie durch, damit man die Gräte herausnehmen kann, ordnet sie in eine Salatschüssel mit vielen Capern, kleinen Essiggurken, eingemachten Pflau- men, in Scheiben geschnittener Braunschweiger Wurst, mari- nirtem Aal, der vorher gespalten und in Finger dicke Stücke geschnitten ist; auch kann man nach Belieben Morcheln und Austern hinzufügen und in der Mitte der Schüssel einige Schnitte geräucherten Lachs legen. Den Rand verziert man mit Zitronenscheiben und gießt eine Sauce, wie im vorherge- henden oder die Dotter einiger hart gekochter Eier fein gerie- ben, mit Essig, Oel, Pfeffer und Salz angerührt darüber.
7. Härings-Salat.
Von zwölf Stück guter Häringe kann eine Schüssel für 24--30 Personen gemacht werden. Diese werden ausgenom- men, gewaschen und einige Stunden in Milch gelegt, damit das Salz ausziehe, von Haut und Gräten gereinigt und in feine Würfelchen geschnitten. So viel dies an Portion ist, nimmt man auch Kartoffeln, die man mit der Schale kochen und kalt werden läßt, Gurken, Carotten (rothe Beeten), gute saure Aepfel, Kalbsbraten, und wenn man ihn hat, etwas ge- kochten Schinken und 12 hart gekochte Eier, von denen man 4 Stück zum Verzieren zurücklegt. Dies Alles wird gleich den Häringen in feine Würfel geschnitten, nach Belieben eine Tasse Capern und etwa 8--10 Stück Neunaugen, in ein Glied lange Stücke geschnitten, hinzugefügt, welches den Salat verfeinert, und das Ganze mit reichlich feinem Oel, Essig, Wein, Pfeffer und Salz angerührt. Dann kann man ihn auf folgende Weise verzieren: Grüne eingemachte Gurken oder Petersilie, ganz sein gehackt, ebenfalls das Gelbe von den 4 hart gekochten Eiern, so auch das Weiße derselben und rothe Rüben, jedoch jedes allein. Nun streicht man den Salat in der Schüssel glatt, zeichnet mit einem Messerrücken eine Figur darauf, etwa einen Stern, und legt mit einem Theelöffel in jedes Feld eine andere Farbe, indem man mit der linken Hand ein Messer an die
Salate.
Den Rand der Schüſſel kann man mit kleinen Krebsſchee- ren verzieren.
6. Sardellen-Salat.
Man wäſſert die Sardellen und reißt ſie durch, damit man die Gräte herausnehmen kann, ordnet ſie in eine Salatſchüſſel mit vielen Capern, kleinen Eſſiggurken, eingemachten Pflau- men, in Scheiben geſchnittener Braunſchweiger Wurſt, mari- nirtem Aal, der vorher geſpalten und in Finger dicke Stücke geſchnitten iſt; auch kann man nach Belieben Morcheln und Auſtern hinzufügen und in der Mitte der Schüſſel einige Schnitte geräucherten Lachs legen. Den Rand verziert man mit Zitronenſcheiben und gießt eine Sauce, wie im vorherge- henden oder die Dotter einiger hart gekochter Eier fein gerie- ben, mit Eſſig, Oel, Pfeffer und Salz angerührt darüber.
7. Härings-Salat.
Von zwölf Stück guter Häringe kann eine Schüſſel für 24—30 Perſonen gemacht werden. Dieſe werden ausgenom- men, gewaſchen und einige Stunden in Milch gelegt, damit das Salz ausziehe, von Haut und Gräten gereinigt und in feine Würfelchen geſchnitten. So viel dies an Portion iſt, nimmt man auch Kartoffeln, die man mit der Schale kochen und kalt werden läßt, Gurken, Carotten (rothe Beeten), gute ſaure Aepfel, Kalbsbraten, und wenn man ihn hat, etwas ge- kochten Schinken und 12 hart gekochte Eier, von denen man 4 Stück zum Verzieren zurücklegt. Dies Alles wird gleich den Häringen in feine Würfel geſchnitten, nach Belieben eine Taſſe Capern und etwa 8—10 Stück Neunaugen, in ein Glied lange Stücke geſchnitten, hinzugefügt, welches den Salat verfeinert, und das Ganze mit reichlich feinem Oel, Eſſig, Wein, Pfeffer und Salz angerührt. Dann kann man ihn auf folgende Weiſe verzieren: Grüne eingemachte Gurken oder Peterſilie, ganz ſein gehackt, ebenfalls das Gelbe von den 4 hart gekochten Eiern, ſo auch das Weiße derſelben und rothe Rüben, jedoch jedes allein. Nun ſtreicht man den Salat in der Schüſſel glatt, zeichnet mit einem Meſſerrücken eine Figur darauf, etwa einen Stern, und legt mit einem Theelöffel in jedes Feld eine andere Farbe, indem man mit der linken Hand ein Meſſer an die
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Salate.
Den Rand der Schüſſel kann man mit kleinen Krebsſchee-
ren verzieren.
6. Sardellen-Salat.
Man wäſſert die Sardellen und reißt ſie durch, damit man
die Gräte herausnehmen kann, ordnet ſie in eine Salatſchüſſel
mit vielen Capern, kleinen Eſſiggurken, eingemachten Pflau-
men, in Scheiben geſchnittener Braunſchweiger Wurſt, mari-
nirtem Aal, der vorher geſpalten und in Finger dicke Stücke
geſchnitten iſt; auch kann man nach Belieben Morcheln und
Auſtern hinzufügen und in der Mitte der Schüſſel einige
Schnitte geräucherten Lachs legen. Den Rand verziert man
mit Zitronenſcheiben und gießt eine Sauce, wie im vorherge-
henden oder die Dotter einiger hart gekochter Eier fein gerie-
ben, mit Eſſig, Oel, Pfeffer und Salz angerührt darüber.
7. Härings-Salat.
Von zwölf Stück guter Häringe kann eine Schüſſel für
24—30 Perſonen gemacht werden. Dieſe werden ausgenom-
men, gewaſchen und einige Stunden in Milch gelegt, damit
das Salz ausziehe, von Haut und Gräten gereinigt und in
feine Würfelchen geſchnitten. So viel dies an Portion iſt,
nimmt man auch Kartoffeln, die man mit der Schale kochen
und kalt werden läßt, Gurken, Carotten (rothe Beeten), gute
ſaure Aepfel, Kalbsbraten, und wenn man ihn hat, etwas ge-
kochten Schinken und 12 hart gekochte Eier, von denen man
4 Stück zum Verzieren zurücklegt. Dies Alles wird gleich den
Häringen in feine Würfel geſchnitten, nach Belieben eine Taſſe
Capern und etwa 8—10 Stück Neunaugen, in ein Glied lange
Stücke geſchnitten, hinzugefügt, welches den Salat verfeinert,
und das Ganze mit reichlich feinem Oel, Eſſig, Wein, Pfeffer
und Salz angerührt. Dann kann man ihn auf folgende Weiſe
verzieren: Grüne eingemachte Gurken oder Peterſilie, ganz
ſein gehackt, ebenfalls das Gelbe von den 4 hart gekochten
Eiern, ſo auch das Weiße derſelben und rothe Rüben, jedoch
jedes allein. Nun ſtreicht man den Salat in der Schüſſel glatt,
zeichnet mit einem Meſſerrücken eine Figur darauf, etwa einen
Stern, und legt mit einem Theelöffel in jedes Feld eine andere
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/299>, abgerufen am 13.11.2024.
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