nicht länger, bis sie weich sind, weil es sonst zu viel Saft gibt. Dann legt man entweder einige Zwiebäcke in eine Assiette, rich- tet die Heidelbeeren mit dem Saft darauf an und bestreut sie mit Zucker und Zimmet; oder man nimmt wie bei den Jo- hannisbeeren, die Heidelbeeren heraus und läßt den Saft noch etwas einkochen. Oder man kocht die Heidelbeeren mit Zucker und Zimmet und rührt beim Anrichten einen Löffel dicke Sahne durch.
18. Heidelbeer-Compot auf englische Art.
Nachdem die Heidelbeeren gewaschen und auf einem Sieb abgelaufen sind, schüttet man sie in einen Steintopf, worin nichts Fettiges gewesen ist, streut gehörig Zucker und etwas guten Zimmet lagenweise durch, deckt sie mit Porzellan fest zu und setzt den Topf in kochendes Wasser, welches fortwährend am Kochen bleiben muß, bis die Heidelbeeren weich sind. Dann werden sie ohne alles Weitere angerichtet.
Anmerk. Die auf diese Weise znbereiteten Heidelbeeren erhalten einen ungleich feineren Geschmack. Für den täglichen Tisch ist guter Farin zum Versüßen dieses Compotes sehr zu empfehlen.
19. Brünellen.
Diese dürfen nur leicht gewaschen werden. Man setzt sie mit Wein und Wasser, oder auch blos mit Wasser, Zucker und etwas Zitronenschale oder Zimmet zu Feuer, läßt sie etwa 10 bis 15 Minuten kochen und richtet sie an.
20. Feines Compot von getrockneten Pflaumen (Zwetschen).
Die Pflaumen werden überhaupt, wenn sie sehr gut sind und durchaus keinen räucherigen Geschmack haben, mit heißem und dann mit kaltem Wasser gewaschen; im Gegensatz aber müssen sie nach dem Waschen mit kaltem Wasser zu Feuer gesetzt und vor dem Kochen rein abgeschüttet werden. Bei starkem Rauchgeschmack muß dies zwei Mal geschehen.
Zu diesem Compote gehören sehr gute Pflaumen. Sie wer- den nach der angegebenen Vorrichtung, zwei bis drei Tage vor dem Gebrauch, mit weißem Wein bedeckt, mit Zitronenschale,
Compotes.
nicht länger, bis ſie weich ſind, weil es ſonſt zu viel Saft gibt. Dann legt man entweder einige Zwiebäcke in eine Aſſiette, rich- tet die Heidelbeeren mit dem Saft darauf an und beſtreut ſie mit Zucker und Zimmet; oder man nimmt wie bei den Jo- hannisbeeren, die Heidelbeeren heraus und läßt den Saft noch etwas einkochen. Oder man kocht die Heidelbeeren mit Zucker und Zimmet und rührt beim Anrichten einen Löffel dicke Sahne durch.
18. Heidelbeer-Compot auf engliſche Art.
Nachdem die Heidelbeeren gewaſchen und auf einem Sieb abgelaufen ſind, ſchüttet man ſie in einen Steintopf, worin nichts Fettiges geweſen iſt, ſtreut gehörig Zucker und etwas guten Zimmet lagenweiſe durch, deckt ſie mit Porzellan feſt zu und ſetzt den Topf in kochendes Waſſer, welches fortwährend am Kochen bleiben muß, bis die Heidelbeeren weich ſind. Dann werden ſie ohne alles Weitere angerichtet.
Anmerk. Die auf dieſe Weiſe znbereiteten Heidelbeeren erhalten einen ungleich feineren Geſchmack. Für den täglichen Tiſch iſt guter Farin zum Verſüßen dieſes Compotes ſehr zu empfehlen.
19. Brünellen.
Dieſe dürfen nur leicht gewaſchen werden. Man ſetzt ſie mit Wein und Waſſer, oder auch blos mit Waſſer, Zucker und etwas Zitronenſchale oder Zimmet zu Feuer, läßt ſie etwa 10 bis 15 Minuten kochen und richtet ſie an.
20. Feines Compot von getrockneten Pflaumen (Zwetſchen).
Die Pflaumen werden überhaupt, wenn ſie ſehr gut ſind und durchaus keinen räucherigen Geſchmack haben, mit heißem und dann mit kaltem Waſſer gewaſchen; im Gegenſatz aber müſſen ſie nach dem Waſchen mit kaltem Waſſer zu Feuer geſetzt und vor dem Kochen rein abgeſchüttet werden. Bei ſtarkem Rauchgeſchmack muß dies zwei Mal geſchehen.
Zu dieſem Compote gehören ſehr gute Pflaumen. Sie wer- den nach der angegebenen Vorrichtung, zwei bis drei Tage vor dem Gebrauch, mit weißem Wein bedeckt, mit Zitronenſchale,
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Compotes.
nicht länger, bis ſie weich ſind, weil es ſonſt zu viel Saft gibt.
Dann legt man entweder einige Zwiebäcke in eine Aſſiette, rich-
tet die Heidelbeeren mit dem Saft darauf an und beſtreut ſie
mit Zucker und Zimmet; oder man nimmt wie bei den Jo-
hannisbeeren, die Heidelbeeren heraus und läßt den Saft noch
etwas einkochen. Oder man kocht die Heidelbeeren mit Zucker
und Zimmet und rührt beim Anrichten einen Löffel dicke Sahne
durch.
18. Heidelbeer-Compot auf engliſche Art.
Nachdem die Heidelbeeren gewaſchen und auf einem Sieb
abgelaufen ſind, ſchüttet man ſie in einen Steintopf, worin
nichts Fettiges geweſen iſt, ſtreut gehörig Zucker und etwas
guten Zimmet lagenweiſe durch, deckt ſie mit Porzellan feſt zu
und ſetzt den Topf in kochendes Waſſer, welches fortwährend
am Kochen bleiben muß, bis die Heidelbeeren weich ſind. Dann
werden ſie ohne alles Weitere angerichtet.
Anmerk. Die auf dieſe Weiſe znbereiteten Heidelbeeren erhalten
einen ungleich feineren Geſchmack. Für den täglichen Tiſch
iſt guter Farin zum Verſüßen dieſes Compotes ſehr zu
empfehlen.
19. Brünellen.
Dieſe dürfen nur leicht gewaſchen werden. Man ſetzt ſie mit
Wein und Waſſer, oder auch blos mit Waſſer, Zucker und
etwas Zitronenſchale oder Zimmet zu Feuer, läßt ſie etwa 10 bis
15 Minuten kochen und richtet ſie an.
20. Feines Compot von getrockneten Pflaumen
(Zwetſchen).
Die Pflaumen werden überhaupt, wenn ſie ſehr gut ſind
und durchaus keinen räucherigen Geſchmack haben, mit heißem
und dann mit kaltem Waſſer gewaſchen; im Gegenſatz aber
müſſen ſie nach dem Waſchen mit kaltem Waſſer zu Feuer
geſetzt und vor dem Kochen rein abgeſchüttet werden. Bei
ſtarkem Rauchgeſchmack muß dies zwei Mal geſchehen.
Zu dieſem Compote gehören ſehr gute Pflaumen. Sie wer-
den nach der angegebenen Vorrichtung, zwei bis drei Tage
vor dem Gebrauch, mit weißem Wein bedeckt, mit Zitronenſchale,
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/294>, abgerufen am 27.07.2024.
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