Himbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren, frischen Zwetschen u. s. w. wird beim Kochen kein Wasser gegeben, sie werden in ihrem eigenen Safte gekocht, wo hingegen getrocknete Früchte reichlich mit Wasser zu Feuer gebracht, langsam weich gekocht werden müssen.
Die Sauce darf weder zu dünn, noch stark eingekocht sein. Bei getrocknetem Obst kann man, wenn es gahr ist, eine Klei- nigkeit Kartoffelmehl an die Sauce rühren, doch muß diese dadurch nicht sämiger gemacht werden, als sie durch Einkochen an Sämigkeit gewinnen würde.
Beim Anrichten werden die schönsten Früchte nach oben ge- legt, die Hälfte der Sauce wird gleich darüber gegeben, die andere aber erst beim Auftragen der Assietten, weil die ober- sten Früchte leicht austrocknen und unansehnlich werden.
2. Aepfel ganz zu kochen.
Dazu werden gute Tafeläpfel von mittler Größe recht rund geschält, das Kerngehäuse ausgebohrt, gewaschen, mit weißem Wein, Zucker, Zitronenschale und ganzem Zimmet in einem irdenen Geschirr fest zugedeckt, gahr gekocht, doch dürfen mit einem Male nicht mehr Aepfel in den Wein gelegt werden, als neben einander liegen können. Sind die ersten gahr, wer- den sie vorsichtig mit einem Löffel herausgenommen (das Hin- einstechen mit einer Gabel macht sie unansehnlich), und auf diese Weise auch die übrigen gekocht. Dann richtet man sie in einer Assiette zierlich an, legt auf jede Oeffnung der Aepfel eine eingemachte Hagebutte und füllt den Wein, worin die Aepfel gekocht sind, darüber.
Halbe, oder in vier Theile geschnittene Aepfel werden auf dieselbe Weise gekocht.
3. Aepfelscheibchen.
Die Aepfel werden in 4 Theile und dann in Scheiben ge- schnitten, diese nebst gut gewaschenen Korinthen in halb Was- ser, halb Wein, Zucker, Zitronenschale gahr gekocht, mit dem Saft angerichtet. Die Scheibchen dürfen nicht zerkochen.
4. Aepfelmus.
Man nehme dazu Aepfel, die leicht zerkochen, schäle und
Compotes.
Himbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren, friſchen Zwetſchen u. ſ. w. wird beim Kochen kein Waſſer gegeben, ſie werden in ihrem eigenen Safte gekocht, wo hingegen getrocknete Früchte reichlich mit Waſſer zu Feuer gebracht, langſam weich gekocht werden müſſen.
Die Sauce darf weder zu dünn, noch ſtark eingekocht ſein. Bei getrocknetem Obſt kann man, wenn es gahr iſt, eine Klei- nigkeit Kartoffelmehl an die Sauce rühren, doch muß dieſe dadurch nicht ſämiger gemacht werden, als ſie durch Einkochen an Sämigkeit gewinnen würde.
Beim Anrichten werden die ſchönſten Früchte nach oben ge- legt, die Hälfte der Sauce wird gleich darüber gegeben, die andere aber erſt beim Auftragen der Aſſietten, weil die ober- ſten Früchte leicht austrocknen und unanſehnlich werden.
2. Aepfel ganz zu kochen.
Dazu werden gute Tafeläpfel von mittler Größe recht rund geſchält, das Kerngehäuſe ausgebohrt, gewaſchen, mit weißem Wein, Zucker, Zitronenſchale und ganzem Zimmet in einem irdenen Geſchirr feſt zugedeckt, gahr gekocht, doch dürfen mit einem Male nicht mehr Aepfel in den Wein gelegt werden, als neben einander liegen können. Sind die erſten gahr, wer- den ſie vorſichtig mit einem Löffel herausgenommen (das Hin- einſtechen mit einer Gabel macht ſie unanſehnlich), und auf dieſe Weiſe auch die übrigen gekocht. Dann richtet man ſie in einer Aſſiette zierlich an, legt auf jede Oeffnung der Aepfel eine eingemachte Hagebutte und füllt den Wein, worin die Aepfel gekocht ſind, darüber.
Halbe, oder in vier Theile geſchnittene Aepfel werden auf dieſelbe Weiſe gekocht.
3. Aepfelſcheibchen.
Die Aepfel werden in 4 Theile und dann in Scheiben ge- ſchnitten, dieſe nebſt gut gewaſchenen Korinthen in halb Waſ- ſer, halb Wein, Zucker, Zitronenſchale gahr gekocht, mit dem Saft angerichtet. Die Scheibchen dürfen nicht zerkochen.
4. Aepfelmus.
Man nehme dazu Aepfel, die leicht zerkochen, ſchäle und
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Compotes.
Himbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren, friſchen Zwetſchen
u. ſ. w. wird beim Kochen kein Waſſer gegeben, ſie werden in
ihrem eigenen Safte gekocht, wo hingegen getrocknete Früchte
reichlich mit Waſſer zu Feuer gebracht, langſam weich gekocht
werden müſſen.
Die Sauce darf weder zu dünn, noch ſtark eingekocht ſein.
Bei getrocknetem Obſt kann man, wenn es gahr iſt, eine Klei-
nigkeit Kartoffelmehl an die Sauce rühren, doch muß dieſe
dadurch nicht ſämiger gemacht werden, als ſie durch Einkochen
an Sämigkeit gewinnen würde.
Beim Anrichten werden die ſchönſten Früchte nach oben ge-
legt, die Hälfte der Sauce wird gleich darüber gegeben, die
andere aber erſt beim Auftragen der Aſſietten, weil die ober-
ſten Früchte leicht austrocknen und unanſehnlich werden.
2. Aepfel ganz zu kochen.
Dazu werden gute Tafeläpfel von mittler Größe recht rund
geſchält, das Kerngehäuſe ausgebohrt, gewaſchen, mit weißem
Wein, Zucker, Zitronenſchale und ganzem Zimmet in einem
irdenen Geſchirr feſt zugedeckt, gahr gekocht, doch dürfen mit
einem Male nicht mehr Aepfel in den Wein gelegt werden,
als neben einander liegen können. Sind die erſten gahr, wer-
den ſie vorſichtig mit einem Löffel herausgenommen (das Hin-
einſtechen mit einer Gabel macht ſie unanſehnlich), und auf
dieſe Weiſe auch die übrigen gekocht. Dann richtet man ſie in
einer Aſſiette zierlich an, legt auf jede Oeffnung der Aepfel
eine eingemachte Hagebutte und füllt den Wein, worin die
Aepfel gekocht ſind, darüber.
Halbe, oder in vier Theile geſchnittene Aepfel werden auf
dieſelbe Weiſe gekocht.
3. Aepfelſcheibchen.
Die Aepfel werden in 4 Theile und dann in Scheiben ge-
ſchnitten, dieſe nebſt gut gewaſchenen Korinthen in halb Waſ-
ſer, halb Wein, Zucker, Zitronenſchale gahr gekocht, mit dem
Saft angerichtet. Die Scheibchen dürfen nicht zerkochen.
4. Aepfelmus.
Man nehme dazu Aepfel, die leicht zerkochen, ſchäle und
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/290>, abgerufen am 01.03.2025.
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