kalt geworden, gerieben. Dann fügt man zu 3 Theilen Kar- toffeln einen Theil geriebenes Weißbrod, brät die in kleine Würfel geschnittenen Krusten in Butter oder Speck gelb und nimmt von diesem auf einen Suppenteller voll 2 Eier und 2 Loth Butter. Die Butter wird mit den Eidottern und Mus- kat eine Weile gerührt, das Uebrige darunter gemengt, und zuletzt der Schaum durchgerührt. Hiervon werden handdicke Klöße aufgerollt, mit Mehl bestreut, die in kochendem Wasser und Salz gekocht werden, bis sie inwendig trocken sind, etwa 10--15 Minuten. Es wird braune Butter dazu gegeben.
Eine Hauptbedingung zum Gerathen dieser Klöße sind, wie schon im vorhergehenden Recept bemerkt worden, mehlige Kar- toffeln.
21. Eine billigere Art Kartoffelnklöße.
Man nimmt zu 6 etwas gehäuften Suppentellern voll ge- riebener Kartoffeln einen Teller voll geriebenes Weißbrod, die Krusten gewürfelt und in Speck gebraten, 3 gehäufte hölzerne Rührlöffel voll Mehl, 6 Eier, von denen das Weiße zu Schaum geschlagen wird und 1/4 Pfund in feine Würfel geschnittenen und ausgebratenen Speck. Sie werden geformt und gekocht wie die Klöße im vorhergehenden Rezept und mit brauner Butter, worin man einen Löffel voll Kloßwasser rührt, zur Tafel gegeben.
22. Obstkloß von Semmel.
Man rechnet auf jede Person für 4 Pfennige Weißbrod, 1 Ei und 1 Loth Butter. Die Krusten des Brodes werden fein gewürfelt und mit anderer Butter oder in Speck gelb ge- braten, das Weißbrod gerieben, durch ein Sieb gerührt und das Zurückgebliebene in Milch geweicht. Dann wird die But- ter mit den Eidottern gut gerührt, Muskatblüthe, Salz, das Weißbrod hinzugegeben und zuletzt der steife Schnee darunter gemischt. Man kann auch Rosinen hinzufügen. Diese Masse wird als Kloß auf frische Birnen oder Backobst eine Stunde vor dem Anrichten auf's Feuer gebracht und muß fest zuge- deckt diese Zeit langsam, aber fortwährend kochen. Das Obst muß mit ziemlich vielem Wasser, etwas Butter und Zucker schon eine gute Weile gekocht haben, ehe der Kloß darauf ge-
Klöße.
kalt geworden, gerieben. Dann fügt man zu 3 Theilen Kar- toffeln einen Theil geriebenes Weißbrod, brät die in kleine Würfel geſchnittenen Kruſten in Butter oder Speck gelb und nimmt von dieſem auf einen Suppenteller voll 2 Eier und 2 Loth Butter. Die Butter wird mit den Eidottern und Mus- kat eine Weile gerührt, das Uebrige darunter gemengt, und zuletzt der Schaum durchgerührt. Hiervon werden handdicke Klöße aufgerollt, mit Mehl beſtreut, die in kochendem Waſſer und Salz gekocht werden, bis ſie inwendig trocken ſind, etwa 10—15 Minuten. Es wird braune Butter dazu gegeben.
Eine Hauptbedingung zum Gerathen dieſer Klöße ſind, wie ſchon im vorhergehenden Recept bemerkt worden, mehlige Kar- toffeln.
21. Eine billigere Art Kartoffelnklöße.
Man nimmt zu 6 etwas gehäuften Suppentellern voll ge- riebener Kartoffeln einen Teller voll geriebenes Weißbrod, die Kruſten gewürfelt und in Speck gebraten, 3 gehäufte hölzerne Rührlöffel voll Mehl, 6 Eier, von denen das Weiße zu Schaum geſchlagen wird und ¼ Pfund in feine Würfel geſchnittenen und ausgebratenen Speck. Sie werden geformt und gekocht wie die Klöße im vorhergehenden Rezept und mit brauner Butter, worin man einen Löffel voll Kloßwaſſer rührt, zur Tafel gegeben.
22. Obſtkloß von Semmel.
Man rechnet auf jede Perſon für 4 Pfennige Weißbrod, 1 Ei und 1 Loth Butter. Die Kruſten des Brodes werden fein gewürfelt und mit anderer Butter oder in Speck gelb ge- braten, das Weißbrod gerieben, durch ein Sieb gerührt und das Zurückgebliebene in Milch geweicht. Dann wird die But- ter mit den Eidottern gut gerührt, Muskatblüthe, Salz, das Weißbrod hinzugegeben und zuletzt der ſteife Schnee darunter gemiſcht. Man kann auch Roſinen hinzufügen. Dieſe Maſſe wird als Kloß auf friſche Birnen oder Backobſt eine Stunde vor dem Anrichten auf’s Feuer gebracht und muß feſt zuge- deckt dieſe Zeit langſam, aber fortwährend kochen. Das Obſt muß mit ziemlich vielem Waſſer, etwas Butter und Zucker ſchon eine gute Weile gekocht haben, ehe der Kloß darauf ge-
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Klöße.
kalt geworden, gerieben. Dann fügt man zu 3 Theilen Kar-
toffeln einen Theil geriebenes Weißbrod, brät die in kleine
Würfel geſchnittenen Kruſten in Butter oder Speck gelb und
nimmt von dieſem auf einen Suppenteller voll 2 Eier und
2 Loth Butter. Die Butter wird mit den Eidottern und Mus-
kat eine Weile gerührt, das Uebrige darunter gemengt, und
zuletzt der Schaum durchgerührt. Hiervon werden handdicke
Klöße aufgerollt, mit Mehl beſtreut, die in kochendem Waſſer
und Salz gekocht werden, bis ſie inwendig trocken ſind, etwa
10—15 Minuten. Es wird braune Butter dazu gegeben.
Eine Hauptbedingung zum Gerathen dieſer Klöße ſind, wie
ſchon im vorhergehenden Recept bemerkt worden, mehlige Kar-
toffeln.
21. Eine billigere Art Kartoffelnklöße.
Man nimmt zu 6 etwas gehäuften Suppentellern voll ge-
riebener Kartoffeln einen Teller voll geriebenes Weißbrod, die
Kruſten gewürfelt und in Speck gebraten, 3 gehäufte hölzerne
Rührlöffel voll Mehl, 6 Eier, von denen das Weiße zu Schaum
geſchlagen wird und ¼ Pfund in feine Würfel geſchnittenen
und ausgebratenen Speck. Sie werden geformt und gekocht
wie die Klöße im vorhergehenden Rezept und mit brauner
Butter, worin man einen Löffel voll Kloßwaſſer rührt, zur
Tafel gegeben.
22. Obſtkloß von Semmel.
Man rechnet auf jede Perſon für 4 Pfennige Weißbrod,
1 Ei und 1 Loth Butter. Die Kruſten des Brodes werden
fein gewürfelt und mit anderer Butter oder in Speck gelb ge-
braten, das Weißbrod gerieben, durch ein Sieb gerührt und
das Zurückgebliebene in Milch geweicht. Dann wird die But-
ter mit den Eidottern gut gerührt, Muskatblüthe, Salz, das
Weißbrod hinzugegeben und zuletzt der ſteife Schnee darunter
gemiſcht. Man kann auch Roſinen hinzufügen. Dieſe Maſſe
wird als Kloß auf friſche Birnen oder Backobſt eine Stunde
vor dem Anrichten auf’s Feuer gebracht und muß feſt zuge-
deckt dieſe Zeit langſam, aber fortwährend kochen. Das Obſt
muß mit ziemlich vielem Waſſer, etwas Butter und Zucker
ſchon eine gute Weile gekocht haben, ehe der Kloß darauf ge-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/277>, abgerufen am 16.02.2025.
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