Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.Gemüse. etwas Muskatnuß und Salz, einigen Eiern, Zitronenschale,geriebenem Weißbrod und dem vorräthigen, fein gehackten Fisch, formt davon Finger lange, zwei Finger breite Stückchen, wälzt sie in Ei und gestoßenem Zwieback, worunter man Parmesan- oder Holländischen Käse mischen kann, und brät sie in Butter hellbraun. Man kann sie mit in Butter gebackener Petersilie garniren. D. Gemüse. 1. Regeln beim Kochen der Gemüse. Man findet es so häufig, daß diese Speisen, die als das Vor Allem muß ich große Sauberkeit der Kochgeschirre an- Alle Gemüse müssen gut gereinigt, gewaschen, geschnitten, Gemüſe. etwas Muskatnuß und Salz, einigen Eiern, Zitronenſchale,geriebenem Weißbrod und dem vorräthigen, fein gehackten Fiſch, formt davon Finger lange, zwei Finger breite Stückchen, wälzt ſie in Ei und geſtoßenem Zwieback, worunter man Parmeſan- oder Holländiſchen Käſe miſchen kann, und brät ſie in Butter hellbraun. Man kann ſie mit in Butter gebackener Peterſilie garniren. D. Gemüſe. 1. Regeln beim Kochen der Gemüſe. Man findet es ſo häufig, daß dieſe Speiſen, die als das Vor Allem muß ich große Sauberkeit der Kochgeſchirre an- Alle Gemüſe müſſen gut gereinigt, gewaſchen, geſchnitten, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0115" n="77"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Gemüſe</hi>.</fw><lb/> etwas Muskatnuß und Salz, einigen Eiern, Zitronenſchale,<lb/> geriebenem Weißbrod und dem vorräthigen, fein gehackten Fiſch,<lb/> formt davon Finger lange, zwei Finger breite Stückchen, wälzt<lb/> ſie in Ei und geſtoßenem Zwieback, worunter man Parmeſan-<lb/> oder Holländiſchen Käſe miſchen kann, und brät ſie in Butter<lb/> hellbraun. Man kann ſie mit in Butter gebackener Peterſilie<lb/> garniren.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">D.</hi> Gemüſe.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head>1. Regeln beim Kochen der Gemüſe.</head><lb/> <p>Man findet es ſo häufig, daß dieſe Speiſen, die als das<lb/> hauptſächlichſte Nahrungsmittel vor allen andern eine ſorgfäl-<lb/> tige Behandlung verdienen, oft am wenigſten berückſichtigt wer-<lb/> den, weshalb ich es für nöthig erachte, hier manches zu be-<lb/> ſprechen, was vielleicht überflüſſig ſcheinen möchte.</p><lb/> <p>Vor Allem muß ich große Sauberkeit der Kochgeſchirre an-<lb/> empfehlen, da hiervon ſowohl Geſchmack, als Anſehen der<lb/> Speiſen abhängt.</p><lb/> <p>Alle Gemüſe müſſen gut gereinigt, gewaſchen, geſchnitten,<lb/> wieder abgeſpült und bald darauf zu Feuer gebracht werden,<lb/> ohne ſie vorher in’s Waſſer geſetzt zu haben. Friſche Kar-<lb/> toffeln machen hier eine Ausnahme. Gemüſe, die man vorher<lb/> in Butter anziehen läßt, werden eher gahr, als ſolche, die<lb/> man mit Waſſer zu Feuer bringt. Gemüſe mit kochendem<lb/> Waſſer zu Feuer geſetzt, werden viel ſchneller weich und des-<lb/> halb ſchmackhafter, wenn man ſie theilweiſe in den Topf thut,<lb/> indem man jedes Mal das Waſſer wieder kochen läßt. Das<lb/> Fett aber muß vorher in’s Waſſer gegeben werden. Hülſen-<lb/> früchte bringt man mit kaltem, weichem Waſſer zu Feuer, die-<lb/> ſes wird zwei Mal, jedes Mal nach einer halben Stunde des<lb/> Kochens abgeſchüttet und ſelbige mit wenig kaltem Waſſer und<lb/> einem Stück Butter oder Fett wieder aufgeſetzt. Beim Kochen<lb/> wird nach und nach immer etwas kaltes Waſſer zugeſchüttet,<lb/> welches das ſchnellere Weichwerden befördert. Zu allen Hül-<lb/> ſenfrüchten muß das Salz erſt dann gegeben werden, wenn<lb/> ſie weich ſind.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [77/0115]
Gemüſe.
etwas Muskatnuß und Salz, einigen Eiern, Zitronenſchale,
geriebenem Weißbrod und dem vorräthigen, fein gehackten Fiſch,
formt davon Finger lange, zwei Finger breite Stückchen, wälzt
ſie in Ei und geſtoßenem Zwieback, worunter man Parmeſan-
oder Holländiſchen Käſe miſchen kann, und brät ſie in Butter
hellbraun. Man kann ſie mit in Butter gebackener Peterſilie
garniren.
D. Gemüſe.
1. Regeln beim Kochen der Gemüſe.
Man findet es ſo häufig, daß dieſe Speiſen, die als das
hauptſächlichſte Nahrungsmittel vor allen andern eine ſorgfäl-
tige Behandlung verdienen, oft am wenigſten berückſichtigt wer-
den, weshalb ich es für nöthig erachte, hier manches zu be-
ſprechen, was vielleicht überflüſſig ſcheinen möchte.
Vor Allem muß ich große Sauberkeit der Kochgeſchirre an-
empfehlen, da hiervon ſowohl Geſchmack, als Anſehen der
Speiſen abhängt.
Alle Gemüſe müſſen gut gereinigt, gewaſchen, geſchnitten,
wieder abgeſpült und bald darauf zu Feuer gebracht werden,
ohne ſie vorher in’s Waſſer geſetzt zu haben. Friſche Kar-
toffeln machen hier eine Ausnahme. Gemüſe, die man vorher
in Butter anziehen läßt, werden eher gahr, als ſolche, die
man mit Waſſer zu Feuer bringt. Gemüſe mit kochendem
Waſſer zu Feuer geſetzt, werden viel ſchneller weich und des-
halb ſchmackhafter, wenn man ſie theilweiſe in den Topf thut,
indem man jedes Mal das Waſſer wieder kochen läßt. Das
Fett aber muß vorher in’s Waſſer gegeben werden. Hülſen-
früchte bringt man mit kaltem, weichem Waſſer zu Feuer, die-
ſes wird zwei Mal, jedes Mal nach einer halben Stunde des
Kochens abgeſchüttet und ſelbige mit wenig kaltem Waſſer und
einem Stück Butter oder Fett wieder aufgeſetzt. Beim Kochen
wird nach und nach immer etwas kaltes Waſſer zugeſchüttet,
welches das ſchnellere Weichwerden befördert. Zu allen Hül-
ſenfrüchten muß das Salz erſt dann gegeben werden, wenn
ſie weich ſind.
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