eines Rostes kann man auch eine Pfanne dazu nehmen, man muß dann aber oft schütteln, daß er sich nicht ansetze. Ist dies geschehen, läßt man ihn erkalten und schüttet mit Zitro- nenschale, Charlotten oder Zwiebeln, ungestoßenem Gewürz, Muskatblüthe, etwas Salz und Lorberblättern aufgekochten und wieder abgekühlten Essig darüber. Nach einigen Tagen ist der Karpfen zum Gebrauch gut und hält sich einige Wochen.
Man kann den Karpfen auch vorher spalten und in Stücke schneiden.
20. Barsch zu kochen auf holländische Art.
Die Bärsche werden bloß auf dem Bauche mit einem Reib- eisen geschuppt, ausgenommen, aber so, daß Milch und Leber darin bleiben, gut gespült und etwa 10 Minuten in wenig kochendem Salzwasser gekocht, in welchem man vorher ein Stück Butter, ganze Pfefferkörner, ziemlich viel kleine Peter- silienwurzeln, auf denen noch einige grüne Blätter sind, hat weich kochen lassen. Man legt die Petersilienwurzeln beim An- richten zwischen die Bärsche in eine Schüssel und bringt sie mit dem Wasser, worin sie gekocht sind, recht heiß und dam- pfend zur Tafel. Es werden zierliche Butterbrödchen dabei herumgereicht.
Eine Schüssel als Voressen.
Der Barsch bedarf mehr Salz als der Aal, weniger als die Forelle.
21. Barsch auf deutsche Art.
Wie in Nro. 20 gekocht, dann ohne Wasser angerichtet, mit geschmolzener Butter, Senf, fein gehackter Petersilie (jedoch jedes besonders) oder mit einer sauern Eier-Sauce und Kar- toffeln zur Tafel gegeben.
22. Auf andere Art.
Die Bärsche werden nicht wie in Nro. 20 bloß auf dem Bauche, sondern mit einem Reibeisen ganz geschuppt und ge- reinigt und mit kochendem Salzwasser, Zwiebeln, ganzem Pfef- fer, Lorberblättern und einem Stückchen Butter zu Feuer ge- bracht und gahr gekocht. Dann hackt man 2 hart gekochte Eier mit Petersilie klein, rührt Muskat und gestoßenen Zwie-
Fiſche.
eines Roſtes kann man auch eine Pfanne dazu nehmen, man muß dann aber oft ſchütteln, daß er ſich nicht anſetze. Iſt dies geſchehen, läßt man ihn erkalten und ſchüttet mit Zitro- nenſchale, Charlotten oder Zwiebeln, ungeſtoßenem Gewürz, Muskatblüthe, etwas Salz und Lorberblättern aufgekochten und wieder abgekühlten Eſſig darüber. Nach einigen Tagen iſt der Karpfen zum Gebrauch gut und hält ſich einige Wochen.
Man kann den Karpfen auch vorher ſpalten und in Stücke ſchneiden.
20. Barſch zu kochen auf holländiſche Art.
Die Bärſche werden bloß auf dem Bauche mit einem Reib- eiſen geſchuppt, ausgenommen, aber ſo, daß Milch und Leber darin bleiben, gut geſpült und etwa 10 Minuten in wenig kochendem Salzwaſſer gekocht, in welchem man vorher ein Stück Butter, ganze Pfefferkörner, ziemlich viel kleine Peter- ſilienwurzeln, auf denen noch einige grüne Blätter ſind, hat weich kochen laſſen. Man legt die Peterſilienwurzeln beim An- richten zwiſchen die Bärſche in eine Schüſſel und bringt ſie mit dem Waſſer, worin ſie gekocht ſind, recht heiß und dam- pfend zur Tafel. Es werden zierliche Butterbrödchen dabei herumgereicht.
Eine Schüſſel als Voreſſen.
Der Barſch bedarf mehr Salz als der Aal, weniger als die Forelle.
21. Barſch auf deutſche Art.
Wie in Nro. 20 gekocht, dann ohne Waſſer angerichtet, mit geſchmolzener Butter, Senf, fein gehackter Peterſilie (jedoch jedes beſonders) oder mit einer ſauern Eier-Sauce und Kar- toffeln zur Tafel gegeben.
22. Auf andere Art.
Die Bärſche werden nicht wie in Nro. 20 bloß auf dem Bauche, ſondern mit einem Reibeiſen ganz geſchuppt und ge- reinigt und mit kochendem Salzwaſſer, Zwiebeln, ganzem Pfef- fer, Lorberblättern und einem Stückchen Butter zu Feuer ge- bracht und gahr gekocht. Dann hackt man 2 hart gekochte Eier mit Peterſilie klein, rührt Muskat und geſtoßenen Zwie-
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Fiſche.
eines Roſtes kann man auch eine Pfanne dazu nehmen, man
muß dann aber oft ſchütteln, daß er ſich nicht anſetze. Iſt
dies geſchehen, läßt man ihn erkalten und ſchüttet mit Zitro-
nenſchale, Charlotten oder Zwiebeln, ungeſtoßenem Gewürz,
Muskatblüthe, etwas Salz und Lorberblättern aufgekochten
und wieder abgekühlten Eſſig darüber. Nach einigen Tagen iſt
der Karpfen zum Gebrauch gut und hält ſich einige Wochen.
Man kann den Karpfen auch vorher ſpalten und in Stücke
ſchneiden.
20. Barſch zu kochen auf holländiſche Art.
Die Bärſche werden bloß auf dem Bauche mit einem Reib-
eiſen geſchuppt, ausgenommen, aber ſo, daß Milch und Leber
darin bleiben, gut geſpült und etwa 10 Minuten in wenig
kochendem Salzwaſſer gekocht, in welchem man vorher ein
Stück Butter, ganze Pfefferkörner, ziemlich viel kleine Peter-
ſilienwurzeln, auf denen noch einige grüne Blätter ſind, hat
weich kochen laſſen. Man legt die Peterſilienwurzeln beim An-
richten zwiſchen die Bärſche in eine Schüſſel und bringt ſie
mit dem Waſſer, worin ſie gekocht ſind, recht heiß und dam-
pfend zur Tafel. Es werden zierliche Butterbrödchen dabei
herumgereicht.
Eine Schüſſel als Voreſſen.
Der Barſch bedarf mehr Salz als der Aal, weniger als die
Forelle.
21. Barſch auf deutſche Art.
Wie in Nro. 20 gekocht, dann ohne Waſſer angerichtet, mit
geſchmolzener Butter, Senf, fein gehackter Peterſilie (jedoch
jedes beſonders) oder mit einer ſauern Eier-Sauce und Kar-
toffeln zur Tafel gegeben.
22. Auf andere Art.
Die Bärſche werden nicht wie in Nro. 20 bloß auf dem
Bauche, ſondern mit einem Reibeiſen ganz geſchuppt und ge-
reinigt und mit kochendem Salzwaſſer, Zwiebeln, ganzem Pfef-
fer, Lorberblättern und einem Stückchen Butter zu Feuer ge-
bracht und gahr gekocht. Dann hackt man 2 hart gekochte
Eier mit Peterſilie klein, rührt Muskat und geſtoßenen Zwie-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/100>, abgerufen am 01.03.2025.
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