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Daumer, Georg Friedrich: Die dreifache Krone Rom's. Münster, 1859.

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Macht, als ein Werk des in der Kirche wirkſamen, ja zu
deſſen Vorbereitung ſchon lange zuvor ſelbſt im Heidenthume
thätig geweſenen göttlichen Geiſtes betrachtet werden kann.

Es iſt vor Allem der oſtwärts in Paläſtina und dem
daſelbſt heimiſchen Volksſtamme ſemitiſchen Urſprunges
wurzelnde Idealismus und Spiritualismus — die über
Natur und Menſchheit in ihrer gegenwärtigen Beſtimmt-
heit hinaus in ein höheres Gebiet des Werdens und Seins
überleitende Religion des romantiſchen Zeitalters — was
den Geiſt, Gehalt und Zweck des römiſch-katholiſchen Kir-
chen- und Prieſterthums bildet. So weſentlich aber dieſe
Beſtimmung iſt, ſo iſt damit doch nur der allgemein chriſt-
liche Charakter der Sache, nichts ſpecifiſch Eigenes, Beſon-
deres und Unterſcheidendes ausgeſprochen, da das Nehmliche,
wenn auch nicht in derſelben Ausführung und Bedeutſam-
keit, auch bei den übrigen chriſtlichen Confeſſionen und
Kirchenthümern der Fall. Anders verhält es ſich mit den
beiden anderen Momenten, die jene eigenthümliche römiſch-
katholiſche Trias bilden, wovon insbeſondere das eine ſchon
gleich im Namen und örtlichen Mittelpunkte der Sache
hervortritt und ausgeprägt iſt.

Wir haben es nehmlich auch mit einem ganz eigen-
thümlichen geographiſch-hiſtoriſchen Phänomen zu thun,
das in Italien, in Rom ſelbſt zu Haus, deſſen Wurzeln
ſich hier bis in das graueſte Alterthum zurück verfolgen
laſſen und als deſſen abſtrakt weltliche Baſis und Vorſtufe
die ganze alte Geſchichte Roms betrachtet werden kann.
Wir werden dieſem Verhältniſſe und Zuſammenhange ſpä-
terhin eine beſondere Betrachtung widmen. Hier wird es
genug ſein, als Thatſache ſo viel hervorzuheben, daß ſich
in Rom mit dem, ſeinem irdiſchen Ausgangspunkte nach,
aus Paläſtina ſtammenden höheren Elemente das hier ein-
heimiſche römiſche, d. h. abſolut praktiſche und politiſche,

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Zitationshilfe: Daumer, Georg Friedrich: Die dreifache Krone Rom's. Münster, 1859, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/daumer_krone_1859/26>, abgerufen am 18.02.2025.