welche nach 7 Stunden mäszig, und nach 23 Stunden stark eingebogen wurden. Zwei andere Blätter wurden mit einer schwächeren Lösung von einem Theile auf 437 Theile Wasser versucht. Das eine war in 7 Stun- den stark eingebogen, das andere nicht eher bis 30 Stunden verlaufen waren.
Weinsteinsaures Ammoniak. -- Halbe Minims einer Lösung von einem Theile in 437 Theilen Wasser wurden auf die Scheiben von fünf Blättern gebracht. In 31 Minuten war bei einigen der Blätter an den äuszeren Tentakeln eine Spur von Einbiegung vorhanden, und die- selbe wurde nach 1 Stunde bei allen Blättern entschiedener; die Tentakeln wurden aber niemals dicht eingebogen. Nach 8 Stunden 30 Minuten fiengen sie an, sich wieder auszustrecken. Am nächsten Morgen, nach 23 Stunden waren sie alle vollständig wieder ausgebreitet, mit Ausnahme eines, welches noch immer leicht eingebogen war. Die Kürze der Ein- biegungsdauer ist in diesem und in dem folgenden Falle merkwürdig.
Ammoniumchlorid. -- Halbe Minims einer Lösung von einem Theile auf 437 Theile Wasser wurden auf die Scheiben von sechs Blättern gelegt. Ein entschieden ausgesprochener Grad von Einbiegung in den äuszeren und submarginalen Tentakeln war in 25 Minuten wahrnehmbar; und dies nahm während der nächsten drei oder vier Stunden zu, wurde aber nie scharf markirt. Nach nur 8 Stunden 30 Minuten fiengen die Tentakeln an, sich wieder auszustrecken, und am nächsten Morgen, nach 24 Stunden, waren sie an vier von den Blättern vollständig wieder aus- gestreckt, aber bei zweien noch unbedeutend eingebogen.
Allgemeine Zusammenfassung und Schluszbemer- kungen über die Ammoniaksalze. -- Wir haben nun gesehen, dasz die neun Ammoniaksalze, welche versucht wurden, sämmtlich die Einbiegung der Tentakeln und häufig auch der Scheibe des Blattes verursachen. So weit nach den oberflächlichen Versuchen mit den letzterwähnten sechs Salzen ermittelt werden kann, ist das citronen- saure Salz das schwächste und das phosphorsaure sicher bei weitem das wirksamste. Das weinsteinsaure Salz und das Chlorid sind merk- würdig wegen der kurzen Dauer ihrer Wirkung. Die relative Wirk- samkeit des kohlensauren, salpetersauren und phosphorsauren Salzes ist in der folgenden Tabelle durch die geringste Menge ausgedrückt, welche genügt, die Einbiegung der Tentakeln zu verursachen.
Drosera rotundifolia. Cap. 7.
welche nach 7 Stunden mäszig, und nach 23 Stunden stark eingebogen wurden. Zwei andere Blätter wurden mit einer schwächeren Lösung von einem Theile auf 437 Theile Wasser versucht. Das eine war in 7 Stun- den stark eingebogen, das andere nicht eher bis 30 Stunden verlaufen waren.
Weinsteinsaures Ammoniak. — Halbe Minims einer Lösung von einem Theile in 437 Theilen Wasser wurden auf die Scheiben von fünf Blättern gebracht. In 31 Minuten war bei einigen der Blätter an den äuszeren Tentakeln eine Spur von Einbiegung vorhanden, und die- selbe wurde nach 1 Stunde bei allen Blättern entschiedener; die Tentakeln wurden aber niemals dicht eingebogen. Nach 8 Stunden 30 Minuten fiengen sie an, sich wieder auszustrecken. Am nächsten Morgen, nach 23 Stunden waren sie alle vollständig wieder ausgebreitet, mit Ausnahme eines, welches noch immer leicht eingebogen war. Die Kürze der Ein- biegungsdauer ist in diesem und in dem folgenden Falle merkwürdig.
Ammoniumchlorid. — Halbe Minims einer Lösung von einem Theile auf 437 Theile Wasser wurden auf die Scheiben von sechs Blättern gelegt. Ein entschieden ausgesprochener Grad von Einbiegung in den äuszeren und submarginalen Tentakeln war in 25 Minuten wahrnehmbar; und dies nahm während der nächsten drei oder vier Stunden zu, wurde aber nie scharf markirt. Nach nur 8 Stunden 30 Minuten fiengen die Tentakeln an, sich wieder auszustrecken, und am nächsten Morgen, nach 24 Stunden, waren sie an vier von den Blättern vollständig wieder aus- gestreckt, aber bei zweien noch unbedeutend eingebogen.
Allgemeine Zusammenfassung und Schluszbemer- kungen über die Ammoniaksalze. — Wir haben nun gesehen, dasz die neun Ammoniaksalze, welche versucht wurden, sämmtlich die Einbiegung der Tentakeln und häufig auch der Scheibe des Blattes verursachen. So weit nach den oberflächlichen Versuchen mit den letzterwähnten sechs Salzen ermittelt werden kann, ist das citronen- saure Salz das schwächste und das phosphorsaure sicher bei weitem das wirksamste. Das weinsteinsaure Salz und das Chlorid sind merk- würdig wegen der kurzen Dauer ihrer Wirkung. Die relative Wirk- samkeit des kohlensauren, salpetersauren und phosphorsauren Salzes ist in der folgenden Tabelle durch die geringste Menge ausgedrückt, welche genügt, die Einbiegung der Tentakeln zu verursachen.
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Drosera rotundifolia. Cap. 7.
welche nach 7 Stunden mäszig, und nach 23 Stunden stark eingebogen
wurden. Zwei andere Blätter wurden mit einer schwächeren Lösung von
einem Theile auf 437 Theile Wasser versucht. Das eine war in 7 Stun-
den stark eingebogen, das andere nicht eher bis 30 Stunden verlaufen
waren.
Weinsteinsaures Ammoniak. — Halbe Minims einer Lösung
von einem Theile in 437 Theilen Wasser wurden auf die Scheiben von
fünf Blättern gebracht. In 31 Minuten war bei einigen der Blätter an
den äuszeren Tentakeln eine Spur von Einbiegung vorhanden, und die-
selbe wurde nach 1 Stunde bei allen Blättern entschiedener; die Tentakeln
wurden aber niemals dicht eingebogen. Nach 8 Stunden 30 Minuten
fiengen sie an, sich wieder auszustrecken. Am nächsten Morgen, nach
23 Stunden waren sie alle vollständig wieder ausgebreitet, mit Ausnahme
eines, welches noch immer leicht eingebogen war. Die Kürze der Ein-
biegungsdauer ist in diesem und in dem folgenden Falle merkwürdig.
Ammoniumchlorid. — Halbe Minims einer Lösung von einem
Theile auf 437 Theile Wasser wurden auf die Scheiben von sechs Blättern
gelegt. Ein entschieden ausgesprochener Grad von Einbiegung in den
äuszeren und submarginalen Tentakeln war in 25 Minuten wahrnehmbar;
und dies nahm während der nächsten drei oder vier Stunden zu, wurde
aber nie scharf markirt. Nach nur 8 Stunden 30 Minuten fiengen die
Tentakeln an, sich wieder auszustrecken, und am nächsten Morgen, nach
24 Stunden, waren sie an vier von den Blättern vollständig wieder aus-
gestreckt, aber bei zweien noch unbedeutend eingebogen.
Allgemeine Zusammenfassung und Schluszbemer-
kungen über die Ammoniaksalze. — Wir haben nun gesehen,
dasz die neun Ammoniaksalze, welche versucht wurden, sämmtlich die
Einbiegung der Tentakeln und häufig auch der Scheibe des Blattes
verursachen. So weit nach den oberflächlichen Versuchen mit den
letzterwähnten sechs Salzen ermittelt werden kann, ist das citronen-
saure Salz das schwächste und das phosphorsaure sicher bei weitem
das wirksamste. Das weinsteinsaure Salz und das Chlorid sind merk-
würdig wegen der kurzen Dauer ihrer Wirkung. Die relative Wirk-
samkeit des kohlensauren, salpetersauren und phosphorsauren Salzes
ist in der folgenden Tabelle durch die geringste Menge ausgedrückt,
welche genügt, die Einbiegung der Tentakeln zu verursachen.
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Darwin, Charles: Insectenfressende Pflanzen. Übers. v. Julius Victor Carus. Stuttgart, 1876, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darwin_pflanzen_1876/164>, abgerufen am 23.11.2024.
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