Wir wollen uns mit jedem Punkt besonders beschäf- tigen, und die Sache, so weit es uns möglich ist, auf einige Regeln bringen.
§. 67.
Bey der Gü- te des Saa- mens haben wir auf zwey Stükke zu sehen.
Wollen wir uns von der Güte einer Sache ei- nen vollkommenen Begriff machen, so müssen wir diese nicht nur für sich, sondern auch unter denenjenigen Umständen betrachten, auf welche sie sich beziehet. Wir wollen uns jetzo einen Begriff von der Güte des Saamens machen. Und darinn müssen wir die Güte, die er, für sich betrachtet, haben soll, von derjenigen unterscheiden, die er in Ansehung des Akkers haben muß, den wir mit diesem Saamen besäen wollen.
§. 68.
Jn Anse- hung des er- sten muß er reif und voll- kommen seyn.
Jn Ansehung des ersten Punkts bilde ich fol- genden Hauptsatz: der Saame, mit welchem wir einen Akker glüklich besäen wollen, muß nicht nur reif, sondern auch in seiner Art vollkom- men seyn. Denn fehlet ihm die Reife, wo kann durch ihm ein Ding von seiner Art gewürket werden? (§. 22.) Jst er in seiner Art noch unvollkommen, so fehlet ihm die besondere Schwere, die er haben sollte (§. 22). Fehlet ihm diese, wie kan er Dinge von seiner Art in der grösten Vollkommenheit hervorbringen?
§. 69.
Wie er reif
Die Betrachtung dieses Satzes würket in uns eine Begierde, zu wissen, wie wir den Saamen zur Reife und zur Vollkommenheit bringen können. Das erste wird wohl ein Werk der Natur bleiben. Die Kunst hat bey diesem Stükke bis hieher nichts
nützliches
Der Cameralwiſſenſch. 1. Cap. von der
Fuͤrs ſechſte, auf das Einerndten.
Fuͤrs ſiebende, auf die Reinigung des Saamens.
Fuͤrs achte, auf die Verwahrung des Saamens.
Wir wollen uns mit jedem Punkt beſonders beſchaͤf- tigen, und die Sache, ſo weit es uns moͤglich iſt, auf einige Regeln bringen.
§. 67.
Bey der Guͤ- te des Saa- mens haben wir auf zwey Stuͤkke zu ſehen.
Wollen wir uns von der Guͤte einer Sache ei- nen vollkommenen Begriff machen, ſo muͤſſen wir dieſe nicht nur fuͤr ſich, ſondern auch unter denenjenigen Umſtaͤnden betrachten, auf welche ſie ſich beziehet. Wir wollen uns jetzo einen Begriff von der Guͤte des Saamens machen. Und darinn muͤſſen wir die Guͤte, die er, fuͤr ſich betrachtet, haben ſoll, von derjenigen unterſcheiden, die er in Anſehung des Akkers haben muß, den wir mit dieſem Saamen beſaͤen wollen.
§. 68.
Jn Anſe- hung des er- ſten muß er reif und voll- kommen ſeyn.
Jn Anſehung des erſten Punkts bilde ich fol- genden Hauptſatz: der Saame, mit welchem wir einen Akker gluͤklich beſaͤen wollen, muß nicht nur reif, ſondern auch in ſeiner Art vollkom- men ſeyn. Denn fehlet ihm die Reife, wo kann durch ihm ein Ding von ſeiner Art gewuͤrket werden? (§. 22.) Jſt er in ſeiner Art noch unvollkommen, ſo fehlet ihm die beſondere Schwere, die er haben ſollte (§. 22). Fehlet ihm dieſe, wie kan er Dinge von ſeiner Art in der groͤſten Vollkommenheit hervorbringen?
§. 69.
Wie er reif
Die Betrachtung dieſes Satzes wuͤrket in uns eine Begierde, zu wiſſen, wie wir den Saamen zur Reife und zur Vollkommenheit bringen koͤnnen. Das erſte wird wohl ein Werk der Natur bleiben. Die Kunſt hat bey dieſem Stuͤkke bis hieher nichts
nuͤtzliches
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Der Cameralwiſſenſch. 1. Cap. von der
Fuͤrs ſechſte, auf das Einerndten.
Fuͤrs ſiebende, auf die Reinigung des Saamens.
Fuͤrs achte, auf die Verwahrung des Saamens.
Wir wollen uns mit jedem Punkt beſonders beſchaͤf-
tigen, und die Sache, ſo weit es uns moͤglich iſt,
auf einige Regeln bringen.
§. 67.
Wollen wir uns von der Guͤte einer Sache ei-
nen vollkommenen Begriff machen, ſo muͤſſen wir
dieſe nicht nur fuͤr ſich, ſondern auch unter denenjenigen
Umſtaͤnden betrachten, auf welche ſie ſich beziehet.
Wir wollen uns jetzo einen Begriff von der Guͤte des
Saamens machen. Und darinn muͤſſen wir die Guͤte,
die er, fuͤr ſich betrachtet, haben ſoll, von derjenigen
unterſcheiden, die er in Anſehung des Akkers haben
muß, den wir mit dieſem Saamen beſaͤen wollen.
§. 68.
Jn Anſehung des erſten Punkts bilde ich fol-
genden Hauptſatz: der Saame, mit welchem wir
einen Akker gluͤklich beſaͤen wollen, muß nicht
nur reif, ſondern auch in ſeiner Art vollkom-
men ſeyn. Denn fehlet ihm die Reife, wo kann
durch ihm ein Ding von ſeiner Art gewuͤrket werden?
(§. 22.) Jſt er in ſeiner Art noch unvollkommen, ſo
fehlet ihm die beſondere Schwere, die er haben ſollte
(§. 22). Fehlet ihm dieſe, wie kan er Dinge von ſeiner
Art in der groͤſten Vollkommenheit hervorbringen?
§. 69.
Die Betrachtung dieſes Satzes wuͤrket in uns
eine Begierde, zu wiſſen, wie wir den Saamen zur
Reife und zur Vollkommenheit bringen koͤnnen.
Das erſte wird wohl ein Werk der Natur bleiben.
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/92>, abgerufen am 13.11.2024.
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