sondere Bediente, einen Ober-Forst-Meister und einige Förster. Diesen wird die Sorge aufgetragen. Der Ober-Forst-Meister sitzet mit in der Cammer. Und daher wird diese Mü- he erleichtert.
Fürs dritte, die Cammer muß ihren Gewinn nicht wie ein Privat-Mann berechnen. Sie kann durch eine solche Einrichtung mittelbar, sie kann auch unmittelbar gewinnen, und dieser Ge- winn ist bey ihr allemahl der gröste. Jch will von beyden einen kurzen Entwurf machen, der möglich ist, und meine Lehre bevestiget. Zuerst von dem unmittelbaren Gewinn. Wir wollen annehmen, daß nach dieser Einrichtung von der Cammer jährlich 100000. Klafter verhandelt wer- den, welches in einem mittelmäßigen Staat ei- ne geringe Summe ist. Wir wollen ferner an- nehmen, die Cammer gewinne von einer jeden Klafter 4 Groschen, welches gleichfals nach der ganzen Einrichtung das wenigste, was möglich ist. So ist der Ueberschuß 16666 Thal. zu die- sem Handel wird ein Ober-Forst-Meister und zehn Förster gesetzet. Diese sind genug, den Han- del zu besorgen. Der Ober-Forst-Meister be- kommt 2000 Thl. und ein jeder Förster 500. Thl. zur Besoldung. Beträgt 7000 Thl. bleibt der Ueberschuß 9666 Thl. Dieß ist der unmit- telbare Gewinn, der nicht zu verachten. Wie stehet es nun um den mittelbaren Gewinn. Eilf Familien können sich in dem Lande ohne Nachtheil des Staats von diesem Gewerbe er- nähren. Der Preiß des Holzes bleibt in ei- nerley Werth. Dieß befördert einen merklichen Theil in dem Flor der Gewerke und Fabriquen. Man durchsuche nun den Anwachs in der Ac-
cise
P p 5
von den Regalien.
ſondere Bediente, einen Ober-Forſt-Meiſter und einige Foͤrſter. Dieſen wird die Sorge aufgetragen. Der Ober-Forſt-Meiſter ſitzet mit in der Cammer. Und daher wird dieſe Muͤ- he erleichtert.
Fuͤrs dritte, die Cammer muß ihren Gewinn nicht wie ein Privat-Mann berechnen. Sie kann durch eine ſolche Einrichtung mittelbar, ſie kann auch unmittelbar gewinnen, und dieſer Ge- winn iſt bey ihr allemahl der groͤſte. Jch will von beyden einen kurzen Entwurf machen, der moͤglich iſt, und meine Lehre beveſtiget. Zuerſt von dem unmittelbaren Gewinn. Wir wollen annehmen, daß nach dieſer Einrichtung von der Cammer jaͤhrlich 100000. Klafter verhandelt wer- den, welches in einem mittelmaͤßigen Staat ei- ne geringe Summe iſt. Wir wollen ferner an- nehmen, die Cammer gewinne von einer jeden Klafter 4 Groſchen, welches gleichfals nach der ganzen Einrichtung das wenigſte, was moͤglich iſt. So iſt der Ueberſchuß 16666 Thal. zu die- ſem Handel wird ein Ober-Forſt-Meiſter und zehn Foͤrſter geſetzet. Dieſe ſind genug, den Han- del zu beſorgen. Der Ober-Forſt-Meiſter be- kommt 2000 Thl. und ein jeder Foͤrſter 500. Thl. zur Beſoldung. Betraͤgt 7000 Thl. bleibt der Ueberſchuß 9666 Thl. Dieß iſt der unmit- telbare Gewinn, der nicht zu verachten. Wie ſtehet es nun um den mittelbaren Gewinn. Eilf Familien koͤnnen ſich in dem Lande ohne Nachtheil des Staats von dieſem Gewerbe er- naͤhren. Der Preiß des Holzes bleibt in ei- nerley Werth. Dieß befoͤrdert einen merklichen Theil in dem Flor der Gewerke und Fabriquen. Man durchſuche nun den Anwachs in der Ac-
ciſe
P p 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><list><item><pbfacs="#f0621"n="601"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den Regalien.</hi></fw><lb/>ſondere Bediente, einen Ober-Forſt-Meiſter<lb/>
und einige Foͤrſter. Dieſen wird die Sorge<lb/>
aufgetragen. Der Ober-Forſt-Meiſter ſitzet<lb/>
mit in der Cammer. Und daher wird dieſe Muͤ-<lb/>
he erleichtert.</item><lb/><item><hirendition="#fr">Fuͤrs dritte,</hi> die Cammer muß ihren Gewinn nicht<lb/>
wie ein Privat-Mann berechnen. Sie kann<lb/>
durch eine ſolche Einrichtung mittelbar, ſie<lb/>
kann auch unmittelbar gewinnen, und dieſer Ge-<lb/>
winn iſt bey ihr allemahl der groͤſte. Jch will<lb/>
von beyden einen kurzen Entwurf machen, der<lb/>
moͤglich iſt, und meine Lehre beveſtiget. Zuerſt<lb/>
von dem unmittelbaren Gewinn. Wir wollen<lb/>
annehmen, daß nach dieſer Einrichtung von der<lb/>
Cammer jaͤhrlich 100000. Klafter verhandelt wer-<lb/>
den, welches in einem mittelmaͤßigen Staat ei-<lb/>
ne geringe Summe iſt. Wir wollen ferner an-<lb/>
nehmen, die Cammer gewinne von einer jeden<lb/>
Klafter 4 Groſchen, welches gleichfals nach der<lb/>
ganzen Einrichtung das wenigſte, was moͤglich<lb/>
iſt. So iſt der Ueberſchuß 16666 Thal. zu die-<lb/>ſem Handel wird ein Ober-Forſt-Meiſter und<lb/>
zehn Foͤrſter geſetzet. Dieſe ſind genug, den Han-<lb/>
del zu beſorgen. Der Ober-Forſt-Meiſter be-<lb/>
kommt 2000 Thl. und ein jeder Foͤrſter 500. Thl.<lb/>
zur Beſoldung. Betraͤgt 7000 Thl. bleibt<lb/>
der Ueberſchuß 9666 Thl. Dieß iſt der unmit-<lb/>
telbare Gewinn, der nicht zu verachten. Wie<lb/>ſtehet es nun um den mittelbaren Gewinn.<lb/>
Eilf Familien koͤnnen ſich in dem Lande ohne<lb/>
Nachtheil des Staats von dieſem Gewerbe er-<lb/>
naͤhren. Der Preiß des Holzes bleibt in ei-<lb/>
nerley Werth. Dieß befoͤrdert einen merklichen<lb/>
Theil in dem Flor der Gewerke und Fabriquen.<lb/>
Man durchſuche nun den Anwachs in der Ac-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">P p 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">ciſe</fw><lb/></item></list></div></div></div></div></body></text></TEI>
[601/0621]
von den Regalien.
ſondere Bediente, einen Ober-Forſt-Meiſter
und einige Foͤrſter. Dieſen wird die Sorge
aufgetragen. Der Ober-Forſt-Meiſter ſitzet
mit in der Cammer. Und daher wird dieſe Muͤ-
he erleichtert.
Fuͤrs dritte, die Cammer muß ihren Gewinn nicht
wie ein Privat-Mann berechnen. Sie kann
durch eine ſolche Einrichtung mittelbar, ſie
kann auch unmittelbar gewinnen, und dieſer Ge-
winn iſt bey ihr allemahl der groͤſte. Jch will
von beyden einen kurzen Entwurf machen, der
moͤglich iſt, und meine Lehre beveſtiget. Zuerſt
von dem unmittelbaren Gewinn. Wir wollen
annehmen, daß nach dieſer Einrichtung von der
Cammer jaͤhrlich 100000. Klafter verhandelt wer-
den, welches in einem mittelmaͤßigen Staat ei-
ne geringe Summe iſt. Wir wollen ferner an-
nehmen, die Cammer gewinne von einer jeden
Klafter 4 Groſchen, welches gleichfals nach der
ganzen Einrichtung das wenigſte, was moͤglich
iſt. So iſt der Ueberſchuß 16666 Thal. zu die-
ſem Handel wird ein Ober-Forſt-Meiſter und
zehn Foͤrſter geſetzet. Dieſe ſind genug, den Han-
del zu beſorgen. Der Ober-Forſt-Meiſter be-
kommt 2000 Thl. und ein jeder Foͤrſter 500. Thl.
zur Beſoldung. Betraͤgt 7000 Thl. bleibt
der Ueberſchuß 9666 Thl. Dieß iſt der unmit-
telbare Gewinn, der nicht zu verachten. Wie
ſtehet es nun um den mittelbaren Gewinn.
Eilf Familien koͤnnen ſich in dem Lande ohne
Nachtheil des Staats von dieſem Gewerbe er-
naͤhren. Der Preiß des Holzes bleibt in ei-
nerley Werth. Dieß befoͤrdert einen merklichen
Theil in dem Flor der Gewerke und Fabriquen.
Man durchſuche nun den Anwachs in der Ac-
ciſe
P p 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 601. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/621>, abgerufen am 22.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.