heit, doch mit der grösten Warscheinlichkeit zu behaupten, daß in einem jeden Saamen ein Kern sey, dem der Begrif zukommt, welchen wir §. 5. von einem Kern gebildet haben. Die verschiedene Versuche, die man in dem Thierischen Reiche gemacht, können diesen Satz noch mehr bevestigen.
§. 7.
Fernere Ab- handlung des vorher- gehenden.
Jch will es jetzo nicht untersuchen, ob diese Kerne unter die ersten Dinge der Natur zu zählen, oder ob sie aus andern zusammengesezet sind, und wenn dieß, ob ein solcher Kern aus Dingen von verschiedener oder von einerlei Art zusammengesezet. Wir können diese Kerne jetzo als eine solche Art von den Dingen anneh- men, bey welchen wir in der Zergliederung der Werke der Natur stehen bleiben. (§. 1.). Es ist eine be- kannte Sache, daß wir in einer gewissen Beziehung etwas als das erste annehmen können, was in einer andern Beziehung noch nicht das erste ist. Will man den Kern als eine zusammengeronnene schleimigte uud unschmackhaftige Flüßigkeit ansehen, so werde ich die- sem nicht widersprechen. Die verschiedenen Versuche geben uns einen Grund diese Gedanken wo nicht gewiß, doch wahrscheinlich zu nennen. Es wird uns aber hier gleich viel seyn, ob wir den Kern oder diese Flüßigkeit als das erste annehmen. Zumahl wir weder von jenem noch von dieser einen andern Begrif bilden können, als daß es das wesentliche in dem Saamen sey, in wel- chem der Grund stekket, daß durch diesen nur eine Sache von einer bestimmten Art könne gewürket wer- den.
§. 8.
Was die Er- de.
So viel von dem Saamen. Diejenigen Dinge, welche die Natur als Mittel anwendet aus dem Saa-
men
Der Cameralwiſſenſch. 1. Cap. von der
heit, doch mit der groͤſten Warſcheinlichkeit zu behaupten, daß in einem jeden Saamen ein Kern ſey, dem der Begrif zukommt, welchen wir §. 5. von einem Kern gebildet haben. Die verſchiedene Verſuche, die man in dem Thieriſchen Reiche gemacht, koͤnnen dieſen Satz noch mehr beveſtigen.
§. 7.
Fernere Ab- handlung des vorher- gehenden.
Jch will es jetzo nicht unterſuchen, ob dieſe Kerne unter die erſten Dinge der Natur zu zaͤhlen, oder ob ſie aus andern zuſammengeſezet ſind, und wenn dieß, ob ein ſolcher Kern aus Dingen von verſchiedener oder von einerlei Art zuſammengeſezet. Wir koͤnnen dieſe Kerne jetzo als eine ſolche Art von den Dingen anneh- men, bey welchen wir in der Zergliederung der Werke der Natur ſtehen bleiben. (§. 1.). Es iſt eine be- kannte Sache, daß wir in einer gewiſſen Beziehung etwas als das erſte annehmen koͤnnen, was in einer andern Beziehung noch nicht das erſte iſt. Will man den Kern als eine zuſammengeronnene ſchleimigte uud unſchmackhaftige Fluͤßigkeit anſehen, ſo werde ich die- ſem nicht widerſprechen. Die verſchiedenen Verſuche geben uns einen Grund dieſe Gedanken wo nicht gewiß, doch wahrſcheinlich zu nennen. Es wird uns aber hier gleich viel ſeyn, ob wir den Kern oder dieſe Fluͤßigkeit als das erſte annehmen. Zumahl wir weder von jenem noch von dieſer einen andern Begrif bilden koͤnnen, als daß es das weſentliche in dem Saamen ſey, in wel- chem der Grund ſtekket, daß durch dieſen nur eine Sache von einer beſtimmten Art koͤnne gewuͤrket wer- den.
§. 8.
Was die Er- de.
So viel von dem Saamen. Diejenigen Dinge, welche die Natur als Mittel anwendet aus dem Saa-
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Der Cameralwiſſenſch. 1. Cap. von der
heit, doch mit der groͤſten Warſcheinlichkeit zu behaupten,
daß in einem jeden Saamen ein Kern ſey, dem der
Begrif zukommt, welchen wir §. 5. von einem Kern
gebildet haben. Die verſchiedene Verſuche, die man
in dem Thieriſchen Reiche gemacht, koͤnnen dieſen Satz
noch mehr beveſtigen.
§. 7.
Jch will es jetzo nicht unterſuchen, ob dieſe Kerne
unter die erſten Dinge der Natur zu zaͤhlen, oder ob
ſie aus andern zuſammengeſezet ſind, und wenn dieß,
ob ein ſolcher Kern aus Dingen von verſchiedener oder
von einerlei Art zuſammengeſezet. Wir koͤnnen dieſe
Kerne jetzo als eine ſolche Art von den Dingen anneh-
men, bey welchen wir in der Zergliederung der Werke
der Natur ſtehen bleiben. (§. 1.). Es iſt eine be-
kannte Sache, daß wir in einer gewiſſen Beziehung
etwas als das erſte annehmen koͤnnen, was in einer
andern Beziehung noch nicht das erſte iſt. Will man
den Kern als eine zuſammengeronnene ſchleimigte uud
unſchmackhaftige Fluͤßigkeit anſehen, ſo werde ich die-
ſem nicht widerſprechen. Die verſchiedenen Verſuche
geben uns einen Grund dieſe Gedanken wo nicht gewiß,
doch wahrſcheinlich zu nennen. Es wird uns aber hier
gleich viel ſeyn, ob wir den Kern oder dieſe Fluͤßigkeit
als das erſte annehmen. Zumahl wir weder von jenem
noch von dieſer einen andern Begrif bilden koͤnnen,
als daß es das weſentliche in dem Saamen ſey, in wel-
chem der Grund ſtekket, daß durch dieſen nur eine
Sache von einer beſtimmten Art koͤnne gewuͤrket wer-
den.
§. 8.
So viel von dem Saamen. Diejenigen Dinge,
welche die Natur als Mittel anwendet aus dem Saa-
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/58>, abgerufen am 27.11.2024.
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