Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Policey-Wissenschaft 2 Abschnitt,
wird hiedurch lukker gemacht, und daher hat es mit
jenem gleiche Würkungen. Ferner wird ein solcher
Bau waagerecht geführet, da man doch bedenken
solte, daß das Wasser alsdenn in seiner Stärcke
geschwächt wird, wenn es sich auf einer schrägen
Fläche ausbreiten kann. Es würde auch vieles
zur Erleichterung des Ufer-Baues beytragen, wenn
man mehr an die Vertiefung des Wasser-Ganges
gedächte. Und so ferner. Von diesem muß die
Mathematik umständlicher reden.

§. 225.
Und Ueber-
schwemmung

Die andere Würkung des Wassers zum Schaden
der Jnnwohner ist die Ueberschwemmung. Diese kann
durch nichts als durch die Verbesserung der Wasser-
Gänge und durch die Wasser-Dämme verhindert wer-
den. Für jene sorget der, welcher den Nutzen vom
Wasser hat. Und bey diesem kann das wiederholet
werden, was wir §. 224. erinnert haben. Es ist nur
nöthig in der Stelle der Besitzer der Felder diejenigen
zu setzen, deren Güther durch diese Dämme bedekket
werden.

§. 226.
Ferner
durchs
Feuer.

Will man endlich die Gebäude wider den Angrif
des Feuers, so viel es in unserer Gewalt stehet, schü-
tzen, so hat man auf zwey Stükke zu sehen.

Einmahl, darauf, daß die Gebäude Feuer-vest
aufgeführet werden. Und
Fürs andere: Daß allemahl alle mögliche An-
stalten bereit sind, ein angehendes Feuer wie-
derum zu dämpfen.
§. 227.

Der Policey-Wiſſenſchaft 2 Abſchnitt,
wird hiedurch lukker gemacht, und daher hat es mit
jenem gleiche Wuͤrkungen. Ferner wird ein ſolcher
Bau waagerecht gefuͤhret, da man doch bedenken
ſolte, daß das Waſſer alsdenn in ſeiner Staͤrcke
geſchwaͤcht wird, wenn es ſich auf einer ſchraͤgen
Flaͤche ausbreiten kann. Es wuͤrde auch vieles
zur Erleichterung des Ufer-Baues beytragen, wenn
man mehr an die Vertiefung des Waſſer-Ganges
gedaͤchte. Und ſo ferner. Von dieſem muß die
Mathematik umſtaͤndlicher reden.

§. 225.
Und Ueber-
ſchwemmung

Die andere Wuͤrkung des Waſſers zum Schaden
der Jnnwohner iſt die Ueberſchwemmung. Dieſe kann
durch nichts als durch die Verbeſſerung der Waſſer-
Gaͤnge und durch die Waſſer-Daͤmme verhindert wer-
den. Fuͤr jene ſorget der, welcher den Nutzen vom
Waſſer hat. Und bey dieſem kann das wiederholet
werden, was wir §. 224. erinnert haben. Es iſt nur
noͤthig in der Stelle der Beſitzer der Felder diejenigen
zu ſetzen, deren Guͤther durch dieſe Daͤmme bedekket
werden.

§. 226.
Ferner
durchs
Feuer.

Will man endlich die Gebaͤude wider den Angrif
des Feuers, ſo viel es in unſerer Gewalt ſtehet, ſchuͤ-
tzen, ſo hat man auf zwey Stuͤkke zu ſehen.

Einmahl, darauf, daß die Gebaͤude Feuer-veſt
aufgefuͤhret werden. Und
Fuͤrs andere: Daß allemahl alle moͤgliche An-
ſtalten bereit ſind, ein angehendes Feuer wie-
derum zu daͤmpfen.
§. 227.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p> <hi rendition="#et"><pb facs="#f0532" n="512"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der Policey-Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft 2 Ab&#x017F;chnitt,</hi></fw><lb/>
wird hiedurch lukker gemacht, und daher hat es mit<lb/>
jenem gleiche Wu&#x0364;rkungen. Ferner wird ein &#x017F;olcher<lb/>
Bau waagerecht gefu&#x0364;hret, da man doch bedenken<lb/>
&#x017F;olte, daß das Wa&#x017F;&#x017F;er alsdenn in &#x017F;einer Sta&#x0364;rcke<lb/>
ge&#x017F;chwa&#x0364;cht wird, wenn es &#x017F;ich auf einer &#x017F;chra&#x0364;gen<lb/>
Fla&#x0364;che ausbreiten kann. Es wu&#x0364;rde auch vieles<lb/>
zur Erleichterung des Ufer-Baues beytragen, wenn<lb/>
man mehr an die Vertiefung des Wa&#x017F;&#x017F;er-Ganges<lb/>
geda&#x0364;chte. Und &#x017F;o ferner. Von die&#x017F;em muß die<lb/>
Mathematik um&#x017F;ta&#x0364;ndlicher reden.</hi> </p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 225.</head><lb/>
              <note place="left">Und Ueber-<lb/>
&#x017F;chwemmung</note>
              <p>Die andere Wu&#x0364;rkung des Wa&#x017F;&#x017F;ers zum Schaden<lb/>
der Jnnwohner i&#x017F;t die Ueber&#x017F;chwemmung. Die&#x017F;e kann<lb/>
durch nichts als durch die Verbe&#x017F;&#x017F;erung der Wa&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
Ga&#x0364;nge und durch die Wa&#x017F;&#x017F;er-Da&#x0364;mme verhindert wer-<lb/>
den. Fu&#x0364;r jene &#x017F;orget der, welcher den Nutzen vom<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er hat. Und bey die&#x017F;em kann das wiederholet<lb/>
werden, was wir §. 224. erinnert haben. Es i&#x017F;t nur<lb/>
no&#x0364;thig in der Stelle der Be&#x017F;itzer der Felder diejenigen<lb/>
zu &#x017F;etzen, deren Gu&#x0364;ther durch die&#x017F;e Da&#x0364;mme bedekket<lb/>
werden.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 226.</head><lb/>
              <note place="left">Ferner<lb/>
durchs<lb/>
Feuer.</note>
              <p>Will man endlich die Geba&#x0364;ude wider den Angrif<lb/>
des Feuers, &#x017F;o viel es in un&#x017F;erer Gewalt &#x017F;tehet, &#x017F;chu&#x0364;-<lb/>
tzen, &#x017F;o hat man auf zwey Stu&#x0364;kke zu &#x017F;ehen.</p><lb/>
              <list>
                <item><hi rendition="#fr">Einmahl,</hi> darauf, daß die Geba&#x0364;ude Feuer-ve&#x017F;t<lb/>
aufgefu&#x0364;hret werden. Und</item><lb/>
                <item><hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs andere:</hi> Daß allemahl alle mo&#x0364;gliche An-<lb/>
&#x017F;talten bereit &#x017F;ind, ein angehendes Feuer wie-<lb/>
derum zu da&#x0364;mpfen.</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">§. 227.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[512/0532] Der Policey-Wiſſenſchaft 2 Abſchnitt, wird hiedurch lukker gemacht, und daher hat es mit jenem gleiche Wuͤrkungen. Ferner wird ein ſolcher Bau waagerecht gefuͤhret, da man doch bedenken ſolte, daß das Waſſer alsdenn in ſeiner Staͤrcke geſchwaͤcht wird, wenn es ſich auf einer ſchraͤgen Flaͤche ausbreiten kann. Es wuͤrde auch vieles zur Erleichterung des Ufer-Baues beytragen, wenn man mehr an die Vertiefung des Waſſer-Ganges gedaͤchte. Und ſo ferner. Von dieſem muß die Mathematik umſtaͤndlicher reden. §. 225. Die andere Wuͤrkung des Waſſers zum Schaden der Jnnwohner iſt die Ueberſchwemmung. Dieſe kann durch nichts als durch die Verbeſſerung der Waſſer- Gaͤnge und durch die Waſſer-Daͤmme verhindert wer- den. Fuͤr jene ſorget der, welcher den Nutzen vom Waſſer hat. Und bey dieſem kann das wiederholet werden, was wir §. 224. erinnert haben. Es iſt nur noͤthig in der Stelle der Beſitzer der Felder diejenigen zu ſetzen, deren Guͤther durch dieſe Daͤmme bedekket werden. §. 226. Will man endlich die Gebaͤude wider den Angrif des Feuers, ſo viel es in unſerer Gewalt ſtehet, ſchuͤ- tzen, ſo hat man auf zwey Stuͤkke zu ſehen. Einmahl, darauf, daß die Gebaͤude Feuer-veſt aufgefuͤhret werden. Und Fuͤrs andere: Daß allemahl alle moͤgliche An- ſtalten bereit ſind, ein angehendes Feuer wie- derum zu daͤmpfen. §. 227.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/532
Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 512. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/532>, abgerufen am 13.11.2024.