Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorbereitung
von den Mitteln, diese Ursachen geschickt zu ma-
chen, die Würkungen vollkommen zu liefern.
Aus diesen Begriffen schlüsset er allgemeine Lehr-
sätze, die in dem vorkommendem Falle ihm zur
Regel dienen, und hierdurch wird er ein philoso-
phischer Land-Wirth, der vermögend ist, die Land-
wirthschaft in einem Lande zu regieren, und diese
zum Nutzen des Staats vollkommener zu machen.

§. 32.
Dessen Ab-
theilung.

Die Natur, wenn wir diese von derjenigen Seite
betrachten, mit welcher wir uns jetzo beschäftigen müs-
sen, zeiget ihre Würkungen theils bey der Viehzucht,
theils bey dem Ackerbau. Wir nehmen diesen in der
allgemeinen Bedeutung, nach welcher er sich auf alles
beziehet, was in und auf dem Erdboden wächst. Es
ist diese Bedeutung beynahe in allen Schriften an-
genommen worden, die von der Landwirthschaft han-
deln. Aus diesem ist es klar, daß wir den ersten
Theil der Cameralwissenschaft, das ist, die Land-
wirthschaft in drey besondere Theile zerlegen müssen.

Der erste Theil beschreibet überhaupt die Wür-
kungen der Natur, und die Mittel, durch
welche diese vollkommener zu machen.
Der andere Theil untersuchet den Ackerbau, und
der dritte Theil beschäftiget sich mit der Vieh-
zucht.
§. 33.
Der andere
Theil.

Der Cameralist muß sich fürs andere bemühen,
diejenigen Dinge zu beschreiben, welche die Kunst aus
den Werken der Natur verfertigen kan. Er bildet
aus diesem, so viel es ihm möglich ist, eine Wissen-

schaft

Vorbereitung
von den Mitteln, dieſe Urſachen geſchickt zu ma-
chen, die Wuͤrkungen vollkommen zu liefern.
Aus dieſen Begriffen ſchluͤſſet er allgemeine Lehr-
ſaͤtze, die in dem vorkommendem Falle ihm zur
Regel dienen, und hierdurch wird er ein philoſo-
phiſcher Land-Wirth, der vermoͤgend iſt, die Land-
wirthſchaft in einem Lande zu regieren, und dieſe
zum Nutzen des Staats vollkommener zu machen.

§. 32.
Deſſen Ab-
theilung.

Die Natur, wenn wir dieſe von derjenigen Seite
betrachten, mit welcher wir uns jetzo beſchaͤftigen muͤſ-
ſen, zeiget ihre Wuͤrkungen theils bey der Viehzucht,
theils bey dem Ackerbau. Wir nehmen dieſen in der
allgemeinen Bedeutung, nach welcher er ſich auf alles
beziehet, was in und auf dem Erdboden waͤchſt. Es
iſt dieſe Bedeutung beynahe in allen Schriften an-
genommen worden, die von der Landwirthſchaft han-
deln. Aus dieſem iſt es klar, daß wir den erſten
Theil der Cameralwiſſenſchaft, das iſt, die Land-
wirthſchaft in drey beſondere Theile zerlegen muͤſſen.

Der erſte Theil beſchreibet uͤberhaupt die Wuͤr-
kungen der Natur, und die Mittel, durch
welche dieſe vollkommener zu machen.
Der andere Theil unterſuchet den Ackerbau, und
der dritte Theil beſchaͤftiget ſich mit der Vieh-
zucht.
§. 33.
Der andere
Theil.

Der Cameraliſt muß ſich fuͤrs andere bemuͤhen,
diejenigen Dinge zu beſchreiben, welche die Kunſt aus
den Werken der Natur verfertigen kan. Er bildet
aus dieſem, ſo viel es ihm moͤglich iſt, eine Wiſſen-

ſchaft
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p> <hi rendition="#et"><pb facs="#f0046" n="26"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorbereitung</hi></fw><lb/>
von den Mitteln, die&#x017F;e Ur&#x017F;achen ge&#x017F;chickt zu ma-<lb/>
chen, die Wu&#x0364;rkungen vollkommen zu liefern.<lb/>
Aus die&#x017F;en Begriffen &#x017F;chlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;et er allgemeine Lehr-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;tze, die in dem vorkommendem Falle ihm zur<lb/>
Regel dienen, und hierdurch wird er ein philo&#x017F;o-<lb/>
phi&#x017F;cher Land-Wirth, der vermo&#x0364;gend i&#x017F;t, die Land-<lb/>
wirth&#x017F;chaft in einem Lande zu regieren, und die&#x017F;e<lb/>
zum Nutzen des Staats vollkommener zu machen.</hi> </p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 32.</head><lb/>
          <note place="left">De&#x017F;&#x017F;en Ab-<lb/>
theilung.</note>
          <p>Die Natur, wenn wir die&#x017F;e von derjenigen Seite<lb/>
betrachten, mit welcher wir uns jetzo be&#x017F;cha&#x0364;ftigen mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, zeiget ihre Wu&#x0364;rkungen theils bey der Viehzucht,<lb/>
theils bey dem Ackerbau. Wir nehmen die&#x017F;en in der<lb/>
allgemeinen Bedeutung, nach welcher er &#x017F;ich auf alles<lb/>
beziehet, was in und auf dem Erdboden wa&#x0364;ch&#x017F;t. Es<lb/>
i&#x017F;t die&#x017F;e Bedeutung beynahe in allen Schriften an-<lb/>
genommen worden, die von der Landwirth&#x017F;chaft han-<lb/>
deln. Aus die&#x017F;em i&#x017F;t es klar, daß wir den er&#x017F;ten<lb/>
Theil der Cameralwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft, das i&#x017F;t, die Land-<lb/>
wirth&#x017F;chaft in drey be&#x017F;ondere Theile zerlegen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <list>
            <item>Der <hi rendition="#fr">er&#x017F;te Theil</hi> be&#x017F;chreibet u&#x0364;berhaupt die Wu&#x0364;r-<lb/>
kungen der Natur, und die Mittel, durch<lb/>
welche die&#x017F;e vollkommener zu machen.</item><lb/>
            <item>Der <hi rendition="#fr">andere Theil</hi> unter&#x017F;uchet den Ackerbau, und</item><lb/>
            <item>der <hi rendition="#fr">dritte Theil</hi> be&#x017F;cha&#x0364;ftiget &#x017F;ich mit der Vieh-<lb/>
zucht.</item>
          </list>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 33.</head><lb/>
          <note place="left">Der andere<lb/>
Theil.</note>
          <p>Der Camerali&#x017F;t muß &#x017F;ich <hi rendition="#fr">fu&#x0364;rs andere</hi> bemu&#x0364;hen,<lb/>
diejenigen Dinge zu be&#x017F;chreiben, welche die Kun&#x017F;t aus<lb/>
den Werken der Natur verfertigen kan. Er bildet<lb/>
aus die&#x017F;em, &#x017F;o viel es ihm mo&#x0364;glich i&#x017F;t, eine Wi&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chaft</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[26/0046] Vorbereitung von den Mitteln, dieſe Urſachen geſchickt zu ma- chen, die Wuͤrkungen vollkommen zu liefern. Aus dieſen Begriffen ſchluͤſſet er allgemeine Lehr- ſaͤtze, die in dem vorkommendem Falle ihm zur Regel dienen, und hierdurch wird er ein philoſo- phiſcher Land-Wirth, der vermoͤgend iſt, die Land- wirthſchaft in einem Lande zu regieren, und dieſe zum Nutzen des Staats vollkommener zu machen. §. 32. Die Natur, wenn wir dieſe von derjenigen Seite betrachten, mit welcher wir uns jetzo beſchaͤftigen muͤſ- ſen, zeiget ihre Wuͤrkungen theils bey der Viehzucht, theils bey dem Ackerbau. Wir nehmen dieſen in der allgemeinen Bedeutung, nach welcher er ſich auf alles beziehet, was in und auf dem Erdboden waͤchſt. Es iſt dieſe Bedeutung beynahe in allen Schriften an- genommen worden, die von der Landwirthſchaft han- deln. Aus dieſem iſt es klar, daß wir den erſten Theil der Cameralwiſſenſchaft, das iſt, die Land- wirthſchaft in drey beſondere Theile zerlegen muͤſſen. Der erſte Theil beſchreibet uͤberhaupt die Wuͤr- kungen der Natur, und die Mittel, durch welche dieſe vollkommener zu machen. Der andere Theil unterſuchet den Ackerbau, und der dritte Theil beſchaͤftiget ſich mit der Vieh- zucht. §. 33. Der Cameraliſt muß ſich fuͤrs andere bemuͤhen, diejenigen Dinge zu beſchreiben, welche die Kunſt aus den Werken der Natur verfertigen kan. Er bildet aus dieſem, ſo viel es ihm moͤglich iſt, eine Wiſſen- ſchaft

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/46
Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/46>, abgerufen am 26.11.2024.