Fürs dritte, wie die järlichen Ausgaben eines Fürsten mit dessen järlichen Einkünften zu ver- gleichen, und wie einer jeden Art der Ausga- ben eine besondere Classe der Einkünfte könne gesezet werden.
§. 31.
Dieß voraus gesezet, wird es uns nicht schwer fal-Die verschie- dene Theile der Cameral- wissenschaft. Der Erste Theil. len, diejenigen Theile zu bestimmen, die wir alsdenn erklären und abhandeln müssen, wenn wir eine voll- ständige Einleitung in die Cameralwissenschaft liefern wollen. Wir müssen einmahl die Würkungen der Natur untersuchen, und wie diese könne geschickt ge- macht werden, dasjenige in einer Vollkommenheit hervorzubringen, was durch ihr möglich ist. Dieß ist der erste Theil der Cameralwissenschaft, welchen man die Landwirthschaft (Oeconomia rustica) nennet.
Anm. Viele, die von der Oeconomie handeln, betrachten diese in einem sittlichem Verstande, in- dem sie uns in einem Zusammenhange dieje- nigen Regeln darstellen, nach welchen eine ver- nünftige Wirthschaft muß eingerichtet werden, und wir haben von dieser einen kurzen Entwurf in der philosophischen Sittenlehre gebildet. Der Cameralist setzet diese Abhandlung voraus, und er gehet weiter. Er untersuchet, wie diese allge- meine Regeln auf die Werke der Natur können angewendet werden. Aus dieser Ursache beschäfti- get er sich mit der Oeconomie in dem physikali- schem Verstande, doch nicht wie der Bauer, son- dern wie ein Philosoph. Er macht sich einen Be- grif von den Würkungen der Natur: von den na- türlichen Ursachen dieser Würkungen: von der Vollkommenheit in den Werken der Natur, und
von
B 5
zu den Cameralwiſſenſchaften.
Fuͤrs dritte, wie die jaͤrlichen Ausgaben eines Fuͤrſten mit deſſen jaͤrlichen Einkuͤnften zu ver- gleichen, und wie einer jeden Art der Ausga- ben eine beſondere Claſſe der Einkuͤnfte koͤnne geſezet werden.
§. 31.
Dieß voraus geſezet, wird es uns nicht ſchwer fal-Die verſchie- dene Theile der Cameral- wiſſenſchaft. Der Erſte Theil. len, diejenigen Theile zu beſtimmen, die wir alsdenn erklaͤren und abhandeln muͤſſen, wenn wir eine voll- ſtaͤndige Einleitung in die Cameralwiſſenſchaft liefern wollen. Wir muͤſſen einmahl die Wuͤrkungen der Natur unterſuchen, und wie dieſe koͤnne geſchickt ge- macht werden, dasjenige in einer Vollkommenheit hervorzubringen, was durch ihr moͤglich iſt. Dieß iſt der erſte Theil der Cameralwiſſenſchaft, welchen man die Landwirthſchaft (Oeconomia ruſtica) nennet.
Anm. Viele, die von der Oeconomie handeln, betrachten dieſe in einem ſittlichem Verſtande, in- dem ſie uns in einem Zuſammenhange dieje- nigen Regeln darſtellen, nach welchen eine ver- nuͤnftige Wirthſchaft muß eingerichtet werden, und wir haben von dieſer einen kurzen Entwurf in der philoſophiſchen Sittenlehre gebildet. Der Cameraliſt ſetzet dieſe Abhandlung voraus, und er gehet weiter. Er unterſuchet, wie dieſe allge- meine Regeln auf die Werke der Natur koͤnnen angewendet werden. Aus dieſer Urſache beſchaͤfti- get er ſich mit der Oeconomie in dem phyſikali- ſchem Verſtande, doch nicht wie der Bauer, ſon- dern wie ein Philoſoph. Er macht ſich einen Be- grif von den Wuͤrkungen der Natur: von den na- tuͤrlichen Urſachen dieſer Wuͤrkungen: von der Vollkommenheit in den Werken der Natur, und
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zu den Cameralwiſſenſchaften.
Fuͤrs dritte, wie die jaͤrlichen Ausgaben eines
Fuͤrſten mit deſſen jaͤrlichen Einkuͤnften zu ver-
gleichen, und wie einer jeden Art der Ausga-
ben eine beſondere Claſſe der Einkuͤnfte koͤnne
geſezet werden.
§. 31.
Dieß voraus geſezet, wird es uns nicht ſchwer fal-
len, diejenigen Theile zu beſtimmen, die wir alsdenn
erklaͤren und abhandeln muͤſſen, wenn wir eine voll-
ſtaͤndige Einleitung in die Cameralwiſſenſchaft liefern
wollen. Wir muͤſſen einmahl die Wuͤrkungen der
Natur unterſuchen, und wie dieſe koͤnne geſchickt ge-
macht werden, dasjenige in einer Vollkommenheit
hervorzubringen, was durch ihr moͤglich iſt. Dieß
iſt der erſte Theil der Cameralwiſſenſchaft, welchen
man die Landwirthſchaft (Oeconomia ruſtica)
nennet.
Die verſchie-
dene Theile
der Cameral-
wiſſenſchaft.
Der
Erſte Theil.
Anm. Viele, die von der Oeconomie handeln,
betrachten dieſe in einem ſittlichem Verſtande, in-
dem ſie uns in einem Zuſammenhange dieje-
nigen Regeln darſtellen, nach welchen eine ver-
nuͤnftige Wirthſchaft muß eingerichtet werden,
und wir haben von dieſer einen kurzen Entwurf
in der philoſophiſchen Sittenlehre gebildet. Der
Cameraliſt ſetzet dieſe Abhandlung voraus, und
er gehet weiter. Er unterſuchet, wie dieſe allge-
meine Regeln auf die Werke der Natur koͤnnen
angewendet werden. Aus dieſer Urſache beſchaͤfti-
get er ſich mit der Oeconomie in dem phyſikali-
ſchem Verſtande, doch nicht wie der Bauer, ſon-
dern wie ein Philoſoph. Er macht ſich einen Be-
grif von den Wuͤrkungen der Natur: von den na-
tuͤrlichen Urſachen dieſer Wuͤrkungen: von der
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/45>, abgerufen am 26.11.2024.
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