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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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Der Stadt-Wirthschaft 3 Abschnitt,
Walk-Erde. Diese ist alsdenn die beste, wenn sie
vieles Alkali in sich fasset.
Der Beweiß hievon
ist dieser: Durch Hülfe der Wasch-Walke sollen die
Zeuge das Fett verliehren. Folglich soll das Wasser
das Fett vom Zeuge loßreißen, und die Erde soll es
alsdenn verschlukken. Das Wasser löset kein Fett
auf, wenn es nicht seifig ist. Folglich ist die Walk-
Erde vollkommen, wenn sie alsdenn, da gewalket wird,
das Fett im Zeuge seifig macht. Das Fett wird sei-
fig, wenn dessen Theile mit einem Alkali verbunden
worden. Jst demnach die Walk-Erde mit vielem Al-
kali angefüllet, so ist dieß ein Beweiß von der Güthe
dieser Erde.

§. 606.
Erklärung
des Erfolgs.

Den Erfolg können wir uns in dieser Ordnung
gedenken, das Wasser durchdringet die Erde, und
durch das beständige Stampfen wird das Alkali, das
in der Erde stekt, mit dem Wasser vermischt. Dieß
durchdringet das Zeug, und durch das beständige
Stampfen wird das Alkali mit dem Fett verbunden,
es macht dieß seifig, und darum wird es von dem
Wasser aufgelöset, durch das beständige Stampfen
ausgedrukket, und von der schwammigten Erde ver-
schlukket.

§. 607.
Beschaffen-
heit der hal-
ben,

So weit von der Wasch-Walke. Die trokkene
Walke hat zur Absicht, die Zeuge vest zu machen.
Sollen sie glatt bleiben, so giebt man ihnen nur die
halbe Walke, sollen sie aber Tuchartig werden, so
bekommen sie die ganze Walke. Beyde sind nur
in Ansehung der Zeit, und der Gewalt unterschieden.
Kommen die Zeuge vom Weberstuhl, so stehet
nicht nur insgemein das eine Ende von den Fäden
auf der Fläche des Zeuges, sondern es ragen auch
viele Fäsergen und Knoten hervor, und darum ist

das

Der Stadt-Wirthſchaft 3 Abſchnitt,
Walk-Erde. Dieſe iſt alsdenn die beſte, wenn ſie
vieles Alkali in ſich faſſet.
Der Beweiß hievon
iſt dieſer: Durch Huͤlfe der Waſch-Walke ſollen die
Zeuge das Fett verliehren. Folglich ſoll das Waſſer
das Fett vom Zeuge loßreißen, und die Erde ſoll es
alsdenn verſchlukken. Das Waſſer loͤſet kein Fett
auf, wenn es nicht ſeifig iſt. Folglich iſt die Walk-
Erde vollkommen, wenn ſie alsdenn, da gewalket wird,
das Fett im Zeuge ſeifig macht. Das Fett wird ſei-
fig, wenn deſſen Theile mit einem Alkali verbunden
worden. Jſt demnach die Walk-Erde mit vielem Al-
kali angefuͤllet, ſo iſt dieß ein Beweiß von der Guͤthe
dieſer Erde.

§. 606.
Erklaͤrung
des Erfolgs.

Den Erfolg koͤnnen wir uns in dieſer Ordnung
gedenken, das Waſſer durchdringet die Erde, und
durch das beſtaͤndige Stampfen wird das Alkali, das
in der Erde ſtekt, mit dem Waſſer vermiſcht. Dieß
durchdringet das Zeug, und durch das beſtaͤndige
Stampfen wird das Alkali mit dem Fett verbunden,
es macht dieß ſeifig, und darum wird es von dem
Waſſer aufgeloͤſet, durch das beſtaͤndige Stampfen
ausgedrukket, und von der ſchwammigten Erde ver-
ſchlukket.

§. 607.
Beſchaffen-
heit der hal-
ben,

So weit von der Waſch-Walke. Die trokkene
Walke hat zur Abſicht, die Zeuge veſt zu machen.
Sollen ſie glatt bleiben, ſo giebt man ihnen nur die
halbe Walke, ſollen ſie aber Tuchartig werden, ſo
bekommen ſie die ganze Walke. Beyde ſind nur
in Anſehung der Zeit, und der Gewalt unterſchieden.
Kommen die Zeuge vom Weberſtuhl, ſo ſtehet
nicht nur insgemein das eine Ende von den Faͤden
auf der Flaͤche des Zeuges, ſondern es ragen auch
viele Faͤſergen und Knoten hervor, und darum iſt

das
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[380/0400] Der Stadt-Wirthſchaft 3 Abſchnitt, Walk-Erde. Dieſe iſt alsdenn die beſte, wenn ſie vieles Alkali in ſich faſſet. Der Beweiß hievon iſt dieſer: Durch Huͤlfe der Waſch-Walke ſollen die Zeuge das Fett verliehren. Folglich ſoll das Waſſer das Fett vom Zeuge loßreißen, und die Erde ſoll es alsdenn verſchlukken. Das Waſſer loͤſet kein Fett auf, wenn es nicht ſeifig iſt. Folglich iſt die Walk- Erde vollkommen, wenn ſie alsdenn, da gewalket wird, das Fett im Zeuge ſeifig macht. Das Fett wird ſei- fig, wenn deſſen Theile mit einem Alkali verbunden worden. Jſt demnach die Walk-Erde mit vielem Al- kali angefuͤllet, ſo iſt dieß ein Beweiß von der Guͤthe dieſer Erde. §. 606. Den Erfolg koͤnnen wir uns in dieſer Ordnung gedenken, das Waſſer durchdringet die Erde, und durch das beſtaͤndige Stampfen wird das Alkali, das in der Erde ſtekt, mit dem Waſſer vermiſcht. Dieß durchdringet das Zeug, und durch das beſtaͤndige Stampfen wird das Alkali mit dem Fett verbunden, es macht dieß ſeifig, und darum wird es von dem Waſſer aufgeloͤſet, durch das beſtaͤndige Stampfen ausgedrukket, und von der ſchwammigten Erde ver- ſchlukket. §. 607. So weit von der Waſch-Walke. Die trokkene Walke hat zur Abſicht, die Zeuge veſt zu machen. Sollen ſie glatt bleiben, ſo giebt man ihnen nur die halbe Walke, ſollen ſie aber Tuchartig werden, ſo bekommen ſie die ganze Walke. Beyde ſind nur in Anſehung der Zeit, und der Gewalt unterſchieden. Kommen die Zeuge vom Weberſtuhl, ſo ſtehet nicht nur insgemein das eine Ende von den Faͤden auf der Flaͤche des Zeuges, ſondern es ragen auch viele Faͤſergen und Knoten hervor, und darum iſt das

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/400>, abgerufen am 13.11.2024.