****Jch zweifele, daß alle diese Arbeiten nöthig sind. Warum will man die Ranken dreschen, und alsdenn brechen? Zuerst in der Sonne, und alsdenn im Backofen trocknen?
*****Man versuche hier die Regeln anzuwenden, die wir §. 549. angegeben haben, vielleicht bringt man auch dieß Gewebe zur höchsten Weiße.
******Durch Anwendung der zuvor angezogenen Regeln muß dieses Garn nothwendig feiner werden.
*******Sollte wohl nicht dieses Garn einen vor- züglichen Nutzen zur Tapeten-Fabrique haben, die in einem Staate eine nicht geringe Auf- merksamkeit verdienet?
********Dieß verdienet eine genauere Untersuchung. Können die Fische in dem ersten Jahre dieses Garn vertragen, so sehe ich keinen Grund ein, warum sie es in dem andern Jahre verabscheu- en sollten.
§. 558.
Versuch mit den Brenn- nesseln.
So weit von den Hopfen-Ranken. Man wende die §. 342. angegebenen Regeln an, man wird noch viele Gewächse entdekken, die, wenn sie gehörig sind zubereitet worden, zur Leinwand-Fabrique nicht ohne Nutzen können gebraucht werden. Jch will nur noch kürzlich von den Brennnesseln reden. Jch habe diese selbst zubereitet, und befunden, daß sie einen recht fei- nen Faden geben, und daß der Werg von ihnen, wenn sie sind gehechelt worden, in den Strumpf-Fa- briquen nicht ohne vorzüglichen Nutzen zu gebrauchen sey. Jch habe die genommen, welche Saamen tragen,
welche
Der Stadt-Wirthſchaft 3 Abſchnitt,
****Jch zweifele, daß alle dieſe Arbeiten noͤthig ſind. Warum will man die Ranken dreſchen, und alsdenn brechen? Zuerſt in der Sonne, und alsdenn im Backofen trocknen?
*****Man verſuche hier die Regeln anzuwenden, die wir §. 549. angegeben haben, vielleicht bringt man auch dieß Gewebe zur hoͤchſten Weiße.
******Durch Anwendung der zuvor angezogenen Regeln muß dieſes Garn nothwendig feiner werden.
*******Sollte wohl nicht dieſes Garn einen vor- zuͤglichen Nutzen zur Tapeten-Fabrique haben, die in einem Staate eine nicht geringe Auf- merkſamkeit verdienet?
********Dieß verdienet eine genauere Unterſuchung. Koͤnnen die Fiſche in dem erſten Jahre dieſes Garn vertragen, ſo ſehe ich keinen Grund ein, warum ſie es in dem andern Jahre verabſcheu- en ſollten.
§. 558.
Verſuch mit den Brenn- neſſeln.
So weit von den Hopfen-Ranken. Man wende die §. 342. angegebenen Regeln an, man wird noch viele Gewaͤchſe entdekken, die, wenn ſie gehoͤrig ſind zubereitet worden, zur Leinwand-Fabrique nicht ohne Nutzen koͤnnen gebraucht werden. Jch will nur noch kuͤrzlich von den Brennneſſeln reden. Jch habe dieſe ſelbſt zubereitet, und befunden, daß ſie einen recht fei- nen Faden geben, und daß der Werg von ihnen, wenn ſie ſind gehechelt worden, in den Strumpf-Fa- briquen nicht ohne vorzuͤglichen Nutzen zu gebrauchen ſey. Jch habe die genommen, welche Saamen tragen,
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Der Stadt-Wirthſchaft 3 Abſchnitt,
**** Jch zweifele, daß alle dieſe Arbeiten noͤthig
ſind. Warum will man die Ranken dreſchen,
und alsdenn brechen? Zuerſt in der Sonne,
und alsdenn im Backofen trocknen?
***** Man verſuche hier die Regeln anzuwenden,
die wir §. 549. angegeben haben, vielleicht
bringt man auch dieß Gewebe zur hoͤchſten
Weiße.
****** Durch Anwendung der zuvor angezogenen
Regeln muß dieſes Garn nothwendig feiner
werden.
******* Sollte wohl nicht dieſes Garn einen vor-
zuͤglichen Nutzen zur Tapeten-Fabrique haben,
die in einem Staate eine nicht geringe Auf-
merkſamkeit verdienet?
******** Dieß verdienet eine genauere Unterſuchung.
Koͤnnen die Fiſche in dem erſten Jahre dieſes
Garn vertragen, ſo ſehe ich keinen Grund ein,
warum ſie es in dem andern Jahre verabſcheu-
en ſollten.
§. 558.
So weit von den Hopfen-Ranken. Man wende
die §. 342. angegebenen Regeln an, man wird noch
viele Gewaͤchſe entdekken, die, wenn ſie gehoͤrig ſind
zubereitet worden, zur Leinwand-Fabrique nicht ohne
Nutzen koͤnnen gebraucht werden. Jch will nur noch
kuͤrzlich von den Brennneſſeln reden. Jch habe dieſe
ſelbſt zubereitet, und befunden, daß ſie einen recht fei-
nen Faden geben, und daß der Werg von ihnen,
wenn ſie ſind gehechelt worden, in den Strumpf-Fa-
briquen nicht ohne vorzuͤglichen Nutzen zu gebrauchen
ſey. Jch habe die genommen, welche Saamen tragen,
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/376>, abgerufen am 13.11.2024.
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