weichung von der Regel erkennen können, wornach die Natur die Theile in einer solchen Blume ver- bindet?
§. 532.
der Farbe.
Die Werke der Kunst sind schön in Ansehung der Farbe, wenn wir diese von der natürlichen, die sie vorstellen soll, sinnlich nicht unterschei- den können. Alle Farben, womit der Künstler sei- ne Werke bemahlet, sind eine Nachahmung der Na- tur. Sie sind demnach in so weit vollkommen, in wie weit sie dem natürlichen ähnlich. Folglich ist auch in so weit das Werk der Kunst schön, in wie weit wir dessen Farbe von der natürlichen sinnlich nicht unterscheiden können.
§. 533.
Diese hat verschiedene Grade.
Diese Schönheit hat verschiedene Grade. Sie ist um desto größer, je geringer der Unterschied der ge- künstelten Farbe von der natürlichen, den wir durch die Sinne bestimmen können. Die natürliche Farbe fasset zwey Haupt-Stükke in sich, wodurch sie voll- kommen ist. Die Dämpfung des Lichts und die Be- ständigkeit. Woraus folget, daß ein Werk der Kunst in Ansehung der Farbe schön, wenn die Empfindung, die sie von der Dämpfung des Lichts würket, derje- nigen ähnlich ist, die von der natürlichen Farbe er- wekket wird, und daß diese Schönheit alsdenn noch größer, wenn diese Dämpfung des Lichts beständig ist, das ist, wenn sie weder von Feuchtigkeiten noch von der Luft kann zernichtet werden.
Anmerk. Jch will es zu seiner Zeit versuchen, ob ich einige allgemeine Lehren werde vest setzen können, wodurch die Mittel zu bestimmen, welche diese Schönheit zu würken, vermögend sind. Jch
habe
Der Stadt-Wirthſchaft 3 Abſchnitt,
weichung von der Regel erkennen koͤnnen, wornach die Natur die Theile in einer ſolchen Blume ver- bindet?
§. 532.
der Farbe.
Die Werke der Kunſt ſind ſchoͤn in Anſehung der Farbe, wenn wir dieſe von der natuͤrlichen, die ſie vorſtellen ſoll, ſinnlich nicht unterſchei- den koͤnnen. Alle Farben, womit der Kuͤnſtler ſei- ne Werke bemahlet, ſind eine Nachahmung der Na- tur. Sie ſind demnach in ſo weit vollkommen, in wie weit ſie dem natuͤrlichen aͤhnlich. Folglich iſt auch in ſo weit das Werk der Kunſt ſchoͤn, in wie weit wir deſſen Farbe von der natuͤrlichen ſinnlich nicht unterſcheiden koͤnnen.
§. 533.
Dieſe hat verſchiedene Grade.
Dieſe Schoͤnheit hat verſchiedene Grade. Sie iſt um deſto groͤßer, je geringer der Unterſchied der ge- kuͤnſtelten Farbe von der natuͤrlichen, den wir durch die Sinne beſtimmen koͤnnen. Die natuͤrliche Farbe faſſet zwey Haupt-Stuͤkke in ſich, wodurch ſie voll- kommen iſt. Die Daͤmpfung des Lichts und die Be- ſtaͤndigkeit. Woraus folget, daß ein Werk der Kunſt in Anſehung der Farbe ſchoͤn, wenn die Empfindung, die ſie von der Daͤmpfung des Lichts wuͤrket, derje- nigen aͤhnlich iſt, die von der natuͤrlichen Farbe er- wekket wird, und daß dieſe Schoͤnheit alsdenn noch groͤßer, wenn dieſe Daͤmpfung des Lichts beſtaͤndig iſt, das iſt, wenn ſie weder von Feuchtigkeiten noch von der Luft kann zernichtet werden.
Anmerk. Jch will es zu ſeiner Zeit verſuchen, ob ich einige allgemeine Lehren werde veſt ſetzen koͤnnen, wodurch die Mittel zu beſtimmen, welche dieſe Schoͤnheit zu wuͤrken, vermoͤgend ſind. Jch
habe
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Der Stadt-Wirthſchaft 3 Abſchnitt,
weichung von der Regel erkennen koͤnnen, wornach
die Natur die Theile in einer ſolchen Blume ver-
bindet?
§. 532.
Die Werke der Kunſt ſind ſchoͤn in Anſehung
der Farbe, wenn wir dieſe von der natuͤrlichen,
die ſie vorſtellen ſoll, ſinnlich nicht unterſchei-
den koͤnnen. Alle Farben, womit der Kuͤnſtler ſei-
ne Werke bemahlet, ſind eine Nachahmung der Na-
tur. Sie ſind demnach in ſo weit vollkommen, in
wie weit ſie dem natuͤrlichen aͤhnlich. Folglich iſt
auch in ſo weit das Werk der Kunſt ſchoͤn, in wie weit
wir deſſen Farbe von der natuͤrlichen ſinnlich nicht
unterſcheiden koͤnnen.
§. 533.
Dieſe Schoͤnheit hat verſchiedene Grade. Sie iſt
um deſto groͤßer, je geringer der Unterſchied der ge-
kuͤnſtelten Farbe von der natuͤrlichen, den wir durch
die Sinne beſtimmen koͤnnen. Die natuͤrliche Farbe
faſſet zwey Haupt-Stuͤkke in ſich, wodurch ſie voll-
kommen iſt. Die Daͤmpfung des Lichts und die Be-
ſtaͤndigkeit. Woraus folget, daß ein Werk der Kunſt
in Anſehung der Farbe ſchoͤn, wenn die Empfindung,
die ſie von der Daͤmpfung des Lichts wuͤrket, derje-
nigen aͤhnlich iſt, die von der natuͤrlichen Farbe er-
wekket wird, und daß dieſe Schoͤnheit alsdenn noch
groͤßer, wenn dieſe Daͤmpfung des Lichts beſtaͤndig iſt,
das iſt, wenn ſie weder von Feuchtigkeiten noch von
der Luft kann zernichtet werden.
Anmerk. Jch will es zu ſeiner Zeit verſuchen,
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koͤnnen, wodurch die Mittel zu beſtimmen, welche
dieſe Schoͤnheit zu wuͤrken, vermoͤgend ſind. Jch
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/358>, abgerufen am 24.11.2024.
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