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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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von der weiſſen Staͤrke.
Buttiche durch einen Zapfen, der an der Seite des
Buttichs ſitzet, das Waſſer ablaufen. Die eine
Seite des Buttichs wird alſo gemacht, daß er kann
geoͤffnet werden. Dieſe wird geoͤffnet, die Mate-
rie wird herausgenommen, und alsdenn in einem
andern Buttiche eingemeſcht. Haͤllt man in die-
ſem Falle dieſe Arbeit fuͤr uͤberfluͤßig, ſo wird man
es ſich gefallen laſſen, daß man eine unvollkomme-
ne Staͤrke bekommt.

§. 463.

So weit der Wirth. Die dritte Arbeit muß die
Natur beſorgen. Die Meſche bleibt in dieſem Zu-
ſtande einige Tage ſtehen. Nach einigen Tagen, und
zwar insgemein am dritten Tage entſtehet in ihr eine
Bewegung, die nach und nach ſo ſtark zunimmt, daß
die Maſſe des eingemeſchten Gewaͤchſes in die Hoͤhe
ſchwillet, und ſich auf die Oberflaͤche des Waſſers ſe-
tzet, welches ſich insgemein in dem fuͤnſten oder
ſechſten Tage ereignet. Nach einigen Tagen ſinket es
wieder nieder. Das Waſſer ſtehet wieder oben, iſt
helle, aber doch gelblich gefaͤrbt. Jn dieſem Zuſtan-
de befindet es ſich mehrentheils in dem neunten Tage.

Anmerk. Dieſe Bewegung wird von vielen fuͤr
eine Gaͤhrung gehalten. Jch glaube es aber nicht,
daß ſie eine wuͤrkliche Gaͤhrung iſt. Die Natur
des Mehls iſt nicht veraͤndert worden. Dieß
aber haͤtte geſchehen muͤſſen, waͤre es eine wuͤrkli-
che Gaͤhrung geweſen. Es iſt vielmehr ein bloßes
Aufbrauſen, wovon Boerhaav in ſeiner Chymie
handelt.

§. 464.

Nunmehr hat die Natur das ihrige verrichtet, der
Kuͤnſtler muß das Werk und die Scheidung zur

Voll-
U 2

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/327>, abgerufen am 29.12.2024.