einem Dekkel von eichenen Holze bedekt werden (§. 436.) damit aber doch der Man- gel der Luft die Gährung nicht verhindert, so kann die Luft durch Röhren in die Ge- fäße gelassen werden.
§. 442.
Die dritte Regel. Die saure Gährung muß soDie dritte, bald, als der Eßig gut ist, völlig verhindert werden. Unterläst man dieß, so wird man die- jenigen Würkungen erfahren, die wir §. 440 be- schrieben haben.
Anmerk. Das beste Zeichen ist, wenn sich die Wärme verliehrt, und die Bewegung aufhöret.
§. 443.
Die vierte Regel. Jn dem Orte, wo der Es-Die vierte, sig angesetzet wird, müssen keine faulende und stinkende Dinge stehen. Diese werden in dem Safte, der Eßig werden soll, eine Fäulniß verur- sachen. Folglich kann der Eßig nicht gut werden.
§. 444.
Die fünfte Regel: Die Weine, wir nehmen dießDie fünfte, Wort in dem allgemeinen Verstande, den wir oben gebildet haben, wenn sie Eßig werden, legen sehr viele seifigte und schmierige Materie ab, die sich theils an der Seiten des Faßes, theils an das Fer- ment, das die saure Gährung zu befördern, hinein- gethan worden, anhänget. Diese seifigte und schmierige Materie muß weggenommen wer- den. Bleibt diese Materie in dem Faße, so ver- mischt sie sich wiederum mit dem Eßige, und dieß verursachet, daß nicht nur der Eßig dik und trübe, sondern auch unbrauchbar, und eine Flüßigkeit wird,
die
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von der Bereitung des Eßigs.
einem Dekkel von eichenen Holze bedekt werden (§. 436.) damit aber doch der Man- gel der Luft die Gaͤhrung nicht verhindert, ſo kann die Luft durch Roͤhren in die Ge- faͤße gelaſſen werden.
§. 442.
Die dritte Regel. Die ſaure Gaͤhrung muß ſoDie dritte, bald, als der Eßig gut iſt, voͤllig verhindert werden. Unterlaͤſt man dieß, ſo wird man die- jenigen Wuͤrkungen erfahren, die wir §. 440 be- ſchrieben haben.
Anmerk. Das beſte Zeichen iſt, wenn ſich die Waͤrme verliehrt, und die Bewegung aufhoͤret.
§. 443.
Die vierte Regel. Jn dem Orte, wo der Eſ-Die vierte, ſig angeſetzet wird, muͤſſen keine faulende und ſtinkende Dinge ſtehen. Dieſe werden in dem Safte, der Eßig werden ſoll, eine Faͤulniß verur- ſachen. Folglich kann der Eßig nicht gut werden.
§. 444.
Die fuͤnfte Regel: Die Weine, wir nehmen dießDie fuͤnfte, Wort in dem allgemeinen Verſtande, den wir oben gebildet haben, wenn ſie Eßig werden, legen ſehr viele ſeifigte und ſchmierige Materie ab, die ſich theils an der Seiten des Faßes, theils an das Fer- ment, das die ſaure Gaͤhrung zu befoͤrdern, hinein- gethan worden, anhaͤnget. Dieſe ſeifigte und ſchmierige Materie muß weggenommen wer- den. Bleibt dieſe Materie in dem Faße, ſo ver- miſcht ſie ſich wiederum mit dem Eßige, und dieß verurſachet, daß nicht nur der Eßig dik und truͤbe, ſondern auch unbrauchbar, und eine Fluͤßigkeit wird,
die
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von der Bereitung des Eßigs.
einem Dekkel von eichenen Holze bedekt
werden (§. 436.) damit aber doch der Man-
gel der Luft die Gaͤhrung nicht verhindert,
ſo kann die Luft durch Roͤhren in die Ge-
faͤße gelaſſen werden.
§. 442.
Die dritte Regel. Die ſaure Gaͤhrung muß ſo
bald, als der Eßig gut iſt, voͤllig verhindert
werden. Unterlaͤſt man dieß, ſo wird man die-
jenigen Wuͤrkungen erfahren, die wir §. 440 be-
ſchrieben haben.
Anmerk. Das beſte Zeichen iſt, wenn ſich die
Waͤrme verliehrt, und die Bewegung aufhoͤret.
§. 443.
Die vierte Regel. Jn dem Orte, wo der Eſ-
ſig angeſetzet wird, muͤſſen keine faulende und
ſtinkende Dinge ſtehen. Dieſe werden in dem
Safte, der Eßig werden ſoll, eine Faͤulniß verur-
ſachen. Folglich kann der Eßig nicht gut werden.
§. 444.
Die fuͤnfte Regel: Die Weine, wir nehmen dieß
Wort in dem allgemeinen Verſtande, den wir oben
gebildet haben, wenn ſie Eßig werden, legen ſehr
viele ſeifigte und ſchmierige Materie ab, die ſich
theils an der Seiten des Faßes, theils an das Fer-
ment, das die ſaure Gaͤhrung zu befoͤrdern, hinein-
gethan worden, anhaͤnget. Dieſe ſeifigte und
ſchmierige Materie muß weggenommen wer-
den. Bleibt dieſe Materie in dem Faße, ſo ver-
miſcht ſie ſich wiederum mit dem Eßige, und dieß
verurſachet, daß nicht nur der Eßig dik und truͤbe,
ſondern auch unbrauchbar, und eine Fluͤßigkeit wird,
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/317>, abgerufen am 13.11.2024.
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