hizten Ofen, so muß es verbrennen. Dieß wider- spricht der Absicht (§. 337.)
§. 340.
Aus diesem fließet der Gebrauch der Hurden.
Aus diesem können wir den Gebrauch der Hurden und ihre Endfernung von dem Ofen erklären. Die Hurden sind Flächen, auf welche das Malz über den Darr-Ofen geschüttet wird. Kommen diese dem Ofen zu nahe, so verdrennet das Malz. Sind sie zu weit von dem Ofen entfernt, so wird die Gewalt des Feuers zu schwach, das Malz zu rösten. Wie groß soll die Endfernung| seyn? Das gewöhnliche Maaß ist zwey bis drey Fuß, bis an den Anfang der Hurden. Es ist aber das sicherste, daß man diese Endfernung nach dem einrichtet, wie der Ofen stark oder schwach glüet.
§. 341.
Die andere Regel.
Das andere: Die Hurden müssen aus einem zwar dünnen, aber doch dichten Körper ge- macht werden. Sind die Hurden sehr dick, so wird viele Zeit und vieles Holz erfodert, (§. 69. Py- rob.) die Hurden gehörig zu erwärmen. Beydes widerspricht der Wirthschaft. Jst die Materie, aus welcher die Hurden verfertiget, nichte dichte, so wird ihre Wärme zur Röstung nicht stark genug. Sie trocknet nur das Malz. Dieß aber ist nicht genug, wenn das Darr-Malz von dem Luft-Malze der Wür- kung nach soll unterschieden werden. (§. 36. 37.)
Anmerk. Warum die Hurden aus Eisen, aus Holz, oder aus Thon verfertiget werden: welche von diesen die besten sind: der Nutzen der Haar- Tücher, welche in einigen Darren über die Hur- den ausgebreitet werden; dieß sind Stükke, die sich aus diesem Satze leicht beurtheilen lassen.
§. 342.
Der Stadt-Wirthſchaft 2 Abſchnitt,
hizten Ofen, ſo muß es verbrennen. Dieß wider- ſpricht der Abſicht (§. 337.)
§. 340.
Aus dieſem fließet der Gebrauch der Hurden.
Aus dieſem koͤnnen wir den Gebrauch der Hurden und ihre Endfernung von dem Ofen erklaͤren. Die Hurden ſind Flaͤchen, auf welche das Malz uͤber den Darr-Ofen geſchuͤttet wird. Kommen dieſe dem Ofen zu nahe, ſo verdrennet das Malz. Sind ſie zu weit von dem Ofen entfernt, ſo wird die Gewalt des Feuers zu ſchwach, das Malz zu roͤſten. Wie groß ſoll die Endfernung| ſeyn? Das gewoͤhnliche Maaß iſt zwey bis drey Fuß, bis an den Anfang der Hurden. Es iſt aber das ſicherſte, daß man dieſe Endfernung nach dem einrichtet, wie der Ofen ſtark oder ſchwach gluͤet.
§. 341.
Die andere Regel.
Das andere: Die Hurden muͤſſen aus einem zwar duͤnnen, aber doch dichten Koͤrper ge- macht werden. Sind die Hurden ſehr dick, ſo wird viele Zeit und vieles Holz erfodert, (§. 69. Py- rob.) die Hurden gehoͤrig zu erwaͤrmen. Beydes widerſpricht der Wirthſchaft. Jſt die Materie, aus welcher die Hurden verfertiget, nichte dichte, ſo wird ihre Waͤrme zur Roͤſtung nicht ſtark genug. Sie trocknet nur das Malz. Dieß aber iſt nicht genug, wenn das Darr-Malz von dem Luft-Malze der Wuͤr- kung nach ſoll unterſchieden werden. (§. 36. 37.)
Anmerk. Warum die Hurden aus Eiſen, aus Holz, oder aus Thon verfertiget werden: welche von dieſen die beſten ſind: der Nutzen der Haar- Tuͤcher, welche in einigen Darren uͤber die Hur- den ausgebreitet werden; dieß ſind Stuͤkke, die ſich aus dieſem Satze leicht beurtheilen laſſen.
§. 342.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0264"n="244"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Der Stadt-Wirthſchaft 2 Abſchnitt,</hi></fw><lb/>
hizten Ofen, ſo muß es verbrennen. Dieß wider-<lb/>ſpricht der Abſicht (§. 337.)</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 340.</head><lb/><noteplace="left">Aus dieſem<lb/>
fließet der<lb/>
Gebrauch<lb/>
der Hurden.</note><p>Aus dieſem koͤnnen wir den Gebrauch der Hurden<lb/>
und ihre Endfernung von dem Ofen erklaͤren. Die<lb/><hirendition="#fr">Hurden</hi>ſind Flaͤchen, auf welche das Malz uͤber<lb/>
den Darr-Ofen geſchuͤttet wird. Kommen dieſe dem<lb/>
Ofen zu nahe, ſo verdrennet das Malz. Sind ſie<lb/>
zu weit von dem Ofen entfernt, ſo wird die Gewalt<lb/>
des Feuers zu ſchwach, das Malz zu roͤſten. Wie<lb/>
groß ſoll die Endfernung| ſeyn? Das gewoͤhnliche<lb/>
Maaß iſt zwey bis drey Fuß, bis an den Anfang der<lb/>
Hurden. Es iſt aber das ſicherſte, daß man dieſe<lb/>
Endfernung nach dem einrichtet, wie der Ofen ſtark<lb/>
oder ſchwach gluͤet.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 341.</head><lb/><noteplace="left">Die andere<lb/>
Regel.</note><p>Das <hirendition="#fr">andere: Die Hurden muͤſſen aus einem<lb/>
zwar duͤnnen, aber doch dichten Koͤrper ge-<lb/>
macht werden.</hi> Sind die Hurden ſehr dick, ſo<lb/>
wird viele Zeit und vieles Holz erfodert, (§. 69. <hirendition="#aq">Py-<lb/>
rob.</hi>) die Hurden gehoͤrig zu erwaͤrmen. Beydes<lb/>
widerſpricht der Wirthſchaft. Jſt die Materie, aus<lb/>
welcher die Hurden verfertiget, nichte dichte, ſo wird<lb/>
ihre Waͤrme zur Roͤſtung nicht ſtark genug. Sie<lb/>
trocknet nur das Malz. Dieß aber iſt nicht genug,<lb/>
wenn das Darr-Malz von dem Luft-Malze der Wuͤr-<lb/>
kung nach ſoll unterſchieden werden. (§. 36. 37.)</p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#fr">Anmerk.</hi> Warum die Hurden aus Eiſen, aus<lb/>
Holz, oder aus Thon verfertiget werden: welche<lb/>
von dieſen die beſten ſind: der Nutzen der Haar-<lb/>
Tuͤcher, welche in einigen Darren uͤber die Hur-<lb/>
den ausgebreitet werden; dieß ſind Stuͤkke, die<lb/>ſich aus dieſem Satze leicht beurtheilen laſſen.</hi></p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§. 342.</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[244/0264]
Der Stadt-Wirthſchaft 2 Abſchnitt,
hizten Ofen, ſo muß es verbrennen. Dieß wider-
ſpricht der Abſicht (§. 337.)
§. 340.
Aus dieſem koͤnnen wir den Gebrauch der Hurden
und ihre Endfernung von dem Ofen erklaͤren. Die
Hurden ſind Flaͤchen, auf welche das Malz uͤber
den Darr-Ofen geſchuͤttet wird. Kommen dieſe dem
Ofen zu nahe, ſo verdrennet das Malz. Sind ſie
zu weit von dem Ofen entfernt, ſo wird die Gewalt
des Feuers zu ſchwach, das Malz zu roͤſten. Wie
groß ſoll die Endfernung| ſeyn? Das gewoͤhnliche
Maaß iſt zwey bis drey Fuß, bis an den Anfang der
Hurden. Es iſt aber das ſicherſte, daß man dieſe
Endfernung nach dem einrichtet, wie der Ofen ſtark
oder ſchwach gluͤet.
§. 341.
Das andere: Die Hurden muͤſſen aus einem
zwar duͤnnen, aber doch dichten Koͤrper ge-
macht werden. Sind die Hurden ſehr dick, ſo
wird viele Zeit und vieles Holz erfodert, (§. 69. Py-
rob.) die Hurden gehoͤrig zu erwaͤrmen. Beydes
widerſpricht der Wirthſchaft. Jſt die Materie, aus
welcher die Hurden verfertiget, nichte dichte, ſo wird
ihre Waͤrme zur Roͤſtung nicht ſtark genug. Sie
trocknet nur das Malz. Dieß aber iſt nicht genug,
wenn das Darr-Malz von dem Luft-Malze der Wuͤr-
kung nach ſoll unterſchieden werden. (§. 36. 37.)
Anmerk. Warum die Hurden aus Eiſen, aus
Holz, oder aus Thon verfertiget werden: welche
von dieſen die beſten ſind: der Nutzen der Haar-
Tuͤcher, welche in einigen Darren uͤber die Hur-
den ausgebreitet werden; dieß ſind Stuͤkke, die
ſich aus dieſem Satze leicht beurtheilen laſſen.
§. 342.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/264>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.