Die mehligten Körner erfordern verschiedene Zu-Zubereitung der mehlig- ten Körner zu dieser Ab- sicht. bereitungen, wenn sie dieser geistigen Gährung fähig seyn sollen. Die Erfahrung lehret es, daß, wenn man die mehligten Körner, ehe sie zu dieser Gährung sind zubereitet worden, mit den Zähnen zermalmet, dieß Mehl einen Leim machet, den man durch den Speichel kaum dünne machen und auflösen kann. Man muß demnach zuvor, ehe diese mehligten Kör- ner zur geistigen Gährung geschickt sind, die schlei- migte Materie, woraus das Mehl bestehet, verdün- nen.
§. 332.
Diese Absicht soll das Malzen würken. Wir wol-Hieher gehö- ret 1) die Einbeitzung. len diese Beschäftigung nach der angegebenen Absicht zergliedern. Die erste Arbeit bey dem Malzen ist die Einbeitzung (maceratio), das ist, man gießet über das Getraide reines Wasser, bis es dessen genug eingesogen hat, und davon aufgequollen ist. Es ist demnach das Getraide genug eingeweicht, wenn man dessen Spitzen mit den Fingern zusammen drükken kann.
§. 333.
Es wird nicht ohne Nutzen seyn, wenn man beyWie diese zu bewerkstelli- gen. dieser Einbeitzung des Getraides diese Frage untersu- chen, ob es besser sey, die Einbeitzung dadurch zu befördern, daß man das Getraide in einen Kufen thut, und Wasser darauf gießet, oder dadurch, wenn man das Getraide auf einen Haufen schüttet, mit Wasser nach und nach besprenget, bey dieser Bespren- gung umstürzet, und dieses nach nnd nach so oft wiederhohlet, bis es genug eingesogen hat und aufge- quollen ist? Beyde Wege sind zur Einbeitzung ge- schickt, es ist aber auch bey beyden etwas anzumer-
ken,
von der Stadt-Wirthſchaft uͤberhaupt.
§. 331.
Die mehligten Koͤrner erfordern verſchiedene Zu-Zubereitung der mehlig- ten Koͤrner zu dieſer Ab- ſicht. bereitungen, wenn ſie dieſer geiſtigen Gaͤhrung faͤhig ſeyn ſollen. Die Erfahrung lehret es, daß, wenn man die mehligten Koͤrner, ehe ſie zu dieſer Gaͤhrung ſind zubereitet worden, mit den Zaͤhnen zermalmet, dieß Mehl einen Leim machet, den man durch den Speichel kaum duͤnne machen und aufloͤſen kann. Man muß demnach zuvor, ehe dieſe mehligten Koͤr- ner zur geiſtigen Gaͤhrung geſchickt ſind, die ſchlei- migte Materie, woraus das Mehl beſtehet, verduͤn- nen.
§. 332.
Dieſe Abſicht ſoll das Malzen wuͤrken. Wir wol-Hieher gehoͤ- ret 1) die Einbeitzung. len dieſe Beſchaͤftigung nach der angegebenen Abſicht zergliedern. Die erſte Arbeit bey dem Malzen iſt die Einbeitzung (maceratio), das iſt, man gießet uͤber das Getraide reines Waſſer, bis es deſſen genug eingeſogen hat, und davon aufgequollen iſt. Es iſt demnach das Getraide genug eingeweicht, wenn man deſſen Spitzen mit den Fingern zuſammen druͤkken kann.
§. 333.
Es wird nicht ohne Nutzen ſeyn, wenn man beyWie dieſe zu bewerkſtelli- gen. dieſer Einbeitzung des Getraides dieſe Frage unterſu- chen, ob es beſſer ſey, die Einbeitzung dadurch zu befoͤrdern, daß man das Getraide in einen Kufen thut, und Waſſer darauf gießet, oder dadurch, wenn man das Getraide auf einen Haufen ſchuͤttet, mit Waſſer nach und nach beſprenget, bey dieſer Beſpren- gung umſtuͤrzet, und dieſes nach nnd nach ſo oft wiederhohlet, bis es genug eingeſogen hat und aufge- quollen iſt? Beyde Wege ſind zur Einbeitzung ge- ſchickt, es iſt aber auch bey beyden etwas anzumer-
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von der Stadt-Wirthſchaft uͤberhaupt.
§. 331.
Die mehligten Koͤrner erfordern verſchiedene Zu-
bereitungen, wenn ſie dieſer geiſtigen Gaͤhrung faͤhig
ſeyn ſollen. Die Erfahrung lehret es, daß, wenn
man die mehligten Koͤrner, ehe ſie zu dieſer Gaͤhrung
ſind zubereitet worden, mit den Zaͤhnen zermalmet,
dieß Mehl einen Leim machet, den man durch den
Speichel kaum duͤnne machen und aufloͤſen kann.
Man muß demnach zuvor, ehe dieſe mehligten Koͤr-
ner zur geiſtigen Gaͤhrung geſchickt ſind, die ſchlei-
migte Materie, woraus das Mehl beſtehet, verduͤn-
nen.
Zubereitung
der mehlig-
ten Koͤrner
zu dieſer Ab-
ſicht.
§. 332.
Dieſe Abſicht ſoll das Malzen wuͤrken. Wir wol-
len dieſe Beſchaͤftigung nach der angegebenen Abſicht
zergliedern. Die erſte Arbeit bey dem Malzen iſt
die Einbeitzung (maceratio), das iſt, man gießet
uͤber das Getraide reines Waſſer, bis es deſſen genug
eingeſogen hat, und davon aufgequollen iſt. Es iſt
demnach das Getraide genug eingeweicht, wenn man
deſſen Spitzen mit den Fingern zuſammen druͤkken
kann.
Hieher gehoͤ-
ret 1) die
Einbeitzung.
§. 333.
Es wird nicht ohne Nutzen ſeyn, wenn man bey
dieſer Einbeitzung des Getraides dieſe Frage unterſu-
chen, ob es beſſer ſey, die Einbeitzung dadurch zu
befoͤrdern, daß man das Getraide in einen Kufen
thut, und Waſſer darauf gießet, oder dadurch, wenn
man das Getraide auf einen Haufen ſchuͤttet, mit
Waſſer nach und nach beſprenget, bey dieſer Beſpren-
gung umſtuͤrzet, und dieſes nach nnd nach ſo oft
wiederhohlet, bis es genug eingeſogen hat und aufge-
quollen iſt? Beyde Wege ſind zur Einbeitzung ge-
ſchickt, es iſt aber auch bey beyden etwas anzumer-
ken,
Wie dieſe zu
bewerkſtelli-
gen.
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/259>, abgerufen am 13.11.2024.
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