jemehr von dem Alkali hineingegossen wird, so daß sie zuletzt aus der gelben Farbe in die rothe überge- het. Die Milch gerinnt, doch nicht so veste, als die, in welche ein Aeidum gegossen. Endlich, wenn die Milch lange genug gekochet, so entstehet eine geron- nene dikke rothe Milch.
§. 265.
Nutzen von diesem.
Aus diesem folget, daß man so wohl der Butter, als auch dem Käse durch den Zusatz eines Alkali eine gelbe Farbe geben könne, und daß es der Zusatz des Alkali verhindert, daß die Käse nicht recht veste wer- den.
§. 266.
Von dem Vorzuge der Vieh- Fütte- rung in dem Stalle vor der Weide.
Wir wollen diesem nach die Auflösungen einiger Aufgaben hinzufügen, die bey diesem Theile der Wirth- schaft aufgeworfen werden.
Die erste Frage:
Ob es nützlicher und einträglicher sey, wenn man das melkende Vieh in dem Stalle füttert, als wenn man es in die Weide gehen läst?
Jch glaube nicht, daß ich irre, wenn ich der Meynung derjenigen, die den ersten Punkt bejahen, beyfalle. Man halte den Vortheil, den man von der Vieh- Fütterung im Stalle gewinnen kann, gegen den, wel- chen uns die Fütterung in der Weide giebt; so wird gewiß der Schluß unsere Meynung bekräftigen. Wir wollen diesen Vergleich mit wenigem beschreiben. Füt- tert man das melkende Vieh im Stalle, so hat man folgende Vortheile.
Einmahl: Daß das Vieh wider das Einschluk- ken ungesunder Dünste und Würmer, die in dem Grase herum kriechen, verwahret ist.
Fürs
Der Land-Wirthſchaft 3 Abſchnitt
jemehr von dem Alkali hineingegoſſen wird, ſo daß ſie zuletzt aus der gelben Farbe in die rothe uͤberge- het. Die Milch gerinnt, doch nicht ſo veſte, als die, in welche ein Aeidum gegoſſen. Endlich, wenn die Milch lange genug gekochet, ſo entſtehet eine geron- nene dikke rothe Milch.
§. 265.
Nutzen von dieſem.
Aus dieſem folget, daß man ſo wohl der Butter, als auch dem Kaͤſe durch den Zuſatz eines Alkali eine gelbe Farbe geben koͤnne, und daß es der Zuſatz des Alkali verhindert, daß die Kaͤſe nicht recht veſte wer- den.
§. 266.
Von dem Vorzuge der Vieh- Fuͤtte- rung in dem Stalle vor der Weide.
Wir wollen dieſem nach die Aufloͤſungen einiger Aufgaben hinzufuͤgen, die bey dieſem Theile der Wirth- ſchaft aufgeworfen werden.
Die erſte Frage:
Ob es nuͤtzlicher und eintraͤglicher ſey, wenn man das melkende Vieh in dem Stalle fuͤttert, als wenn man es in die Weide gehen laͤſt?
Jch glaube nicht, daß ich irre, wenn ich der Meynung derjenigen, die den erſten Punkt bejahen, beyfalle. Man halte den Vortheil, den man von der Vieh- Fuͤtterung im Stalle gewinnen kann, gegen den, wel- chen uns die Fuͤtterung in der Weide giebt; ſo wird gewiß der Schluß unſere Meynung bekraͤftigen. Wir wollen dieſen Vergleich mit wenigem beſchreiben. Fuͤt- tert man das melkende Vieh im Stalle, ſo hat man folgende Vortheile.
Einmahl: Daß das Vieh wider das Einſchluk- ken ungeſunder Duͤnſte und Wuͤrmer, die in dem Graſe herum kriechen, verwahret iſt.
Fuͤrs
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Der Land-Wirthſchaft 3 Abſchnitt
jemehr von dem Alkali hineingegoſſen wird, ſo daß
ſie zuletzt aus der gelben Farbe in die rothe uͤberge-
het. Die Milch gerinnt, doch nicht ſo veſte, als die,
in welche ein Aeidum gegoſſen. Endlich, wenn die
Milch lange genug gekochet, ſo entſtehet eine geron-
nene dikke rothe Milch.
§. 265.
Aus dieſem folget, daß man ſo wohl der Butter,
als auch dem Kaͤſe durch den Zuſatz eines Alkali eine
gelbe Farbe geben koͤnne, und daß es der Zuſatz des
Alkali verhindert, daß die Kaͤſe nicht recht veſte wer-
den.
§. 266.
Wir wollen dieſem nach die Aufloͤſungen einiger
Aufgaben hinzufuͤgen, die bey dieſem Theile der Wirth-
ſchaft aufgeworfen werden.
Die erſte Frage:
Ob es nuͤtzlicher und eintraͤglicher ſey, wenn
man das melkende Vieh in dem Stalle fuͤttert,
als wenn man es in die Weide gehen laͤſt?
Jch glaube nicht, daß ich irre, wenn ich der Meynung
derjenigen, die den erſten Punkt bejahen, beyfalle.
Man halte den Vortheil, den man von der Vieh-
Fuͤtterung im Stalle gewinnen kann, gegen den, wel-
chen uns die Fuͤtterung in der Weide giebt; ſo wird
gewiß der Schluß unſere Meynung bekraͤftigen. Wir
wollen dieſen Vergleich mit wenigem beſchreiben. Fuͤt-
tert man das melkende Vieh im Stalle, ſo hat man
folgende Vortheile.
Einmahl: Daß das Vieh wider das Einſchluk-
ken ungeſunder Duͤnſte und Wuͤrmer, die in
dem Graſe herum kriechen, verwahret iſt.
Fuͤrs
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/206>, abgerufen am 13.11.2024.
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