Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Land-Wirthschaft 2 Abschnitt
aus: dieß macht den Boden lukker, und die
Fütterung, die hiedurch erhalten wird, bezah-
let die Kosten. Aus dieser Absicht vermischt
man z. E. Weitzen mit Korn, Rüben mit Erb-
sen, u. s. f. Soll aber das Gewächse dieses
Neben - Saamens zur Reife kommen, so muß
es eine solche Frucht seyn, die alsdenn kann ab-
genommen werden, wenn bey dem Haupt Ge-
wächse ein vorzüglicher Zufluß von Nahrung
nöthig ist. Denn alsdenn ziehet man dieß Ne-
ben-Gewächse mit den Wurzeln aus, dieß macht
den Boden lukker, und die Frucht bezahlet die
aufgewendeten Kosten. Dieß kann mit der
Vermischung des Senfs mit den gelben Rüben
erleutert werden.

§. 191.
Das dritte
Mittel.

Fürs andere, das Eggen. Dieß kann bey dem
bestelltem Akker mehr als auf einerley Art nütz-
lich seyn. Einmahl, ist der Akker bestellt, und
es fällt, ehe das Getraide aufgehet, ein Schlag-
Regen, so ist es leicht möglich, daß dieser die Flä-
che des Akkers so veste macht, daß das Getrai-
de nicht heraus kann. Ein Wirth läst alsdenn
den Akker mit einer Egge überziehen. Dieß
macht die Fläche wieder lukker, und dieß beför-
dert den Wachsthum. Fürs andere, wenn der
Saame zu dick aufgehet, so benimmt eine Pflanze
der andern die Nahrung. Dieß ist die Ursache,
daß sie nicht vollkommen werden. Man muß
demnach einige ausziehen. Sollte nun das Gä-
ten zu viele Kosten machen, so muß man auch
in diesem Falle seine Zuflucht zur Egge neh-
men.

Anmerk.

Der Land-Wirthſchaft 2 Abſchnitt
aus: dieß macht den Boden lukker, und die
Fuͤtterung, die hiedurch erhalten wird, bezah-
let die Koſten. Aus dieſer Abſicht vermiſcht
man z. E. Weitzen mit Korn, Ruͤben mit Erb-
ſen, u. ſ. f. Soll aber das Gewaͤchſe dieſes
Neben - Saamens zur Reife kommen, ſo muß
es eine ſolche Frucht ſeyn, die alsdenn kann ab-
genommen werden, wenn bey dem Haupt Ge-
waͤchſe ein vorzuͤglicher Zufluß von Nahrung
noͤthig iſt. Denn alsdenn ziehet man dieß Ne-
ben-Gewaͤchſe mit den Wurzeln aus, dieß macht
den Boden lukker, und die Frucht bezahlet die
aufgewendeten Koſten. Dieß kann mit der
Vermiſchung des Senfs mit den gelben Ruͤben
erleutert werden.

§. 191.
Das dritte
Mittel.

Fuͤrs andere, das Eggen. Dieß kann bey dem
beſtelltem Akker mehr als auf einerley Art nuͤtz-
lich ſeyn. Einmahl, iſt der Akker beſtellt, und
es faͤllt, ehe das Getraide aufgehet, ein Schlag-
Regen, ſo iſt es leicht moͤglich, daß dieſer die Flaͤ-
che des Akkers ſo veſte macht, daß das Getrai-
de nicht heraus kann. Ein Wirth laͤſt alsdenn
den Akker mit einer Egge uͤberziehen. Dieß
macht die Flaͤche wieder lukker, und dieß befoͤr-
dert den Wachsthum. Fuͤrs andere, wenn der
Saame zu dick aufgehet, ſo benimmt eine Pflanze
der andern die Nahrung. Dieß iſt die Urſache,
daß ſie nicht vollkommen werden. Man muß
demnach einige ausziehen. Sollte nun das Gaͤ-
ten zu viele Koſten machen, ſo muß man auch
in dieſem Falle ſeine Zuflucht zur Egge neh-
men.

Anmerk.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p> <hi rendition="#et"><pb facs="#f0162" n="142"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der Land-Wirth&#x017F;chaft 2 Ab&#x017F;chnitt</hi></fw><lb/>
aus: dieß macht den Boden lukker, und die<lb/>
Fu&#x0364;tterung, die hiedurch erhalten wird, bezah-<lb/>
let die Ko&#x017F;ten. Aus die&#x017F;er Ab&#x017F;icht vermi&#x017F;cht<lb/>
man z. E. Weitzen mit Korn, Ru&#x0364;ben mit Erb-<lb/>
&#x017F;en, u. &#x017F;. f. Soll aber das Gewa&#x0364;ch&#x017F;e die&#x017F;es<lb/>
Neben - Saamens zur Reife kommen, &#x017F;o muß<lb/>
es eine &#x017F;olche Frucht &#x017F;eyn, die alsdenn kann ab-<lb/>
genommen werden, wenn bey dem Haupt Ge-<lb/>
wa&#x0364;ch&#x017F;e ein vorzu&#x0364;glicher Zufluß von Nahrung<lb/>
no&#x0364;thig i&#x017F;t. Denn alsdenn ziehet man dieß Ne-<lb/>
ben-Gewa&#x0364;ch&#x017F;e mit den Wurzeln aus, dieß macht<lb/>
den Boden lukker, und die Frucht bezahlet die<lb/>
aufgewendeten Ko&#x017F;ten. Dieß kann mit der<lb/>
Vermi&#x017F;chung des Senfs mit den gelben Ru&#x0364;ben<lb/>
erleutert werden.</hi> </p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 191.</head><lb/>
              <note place="left">Das dritte<lb/>
Mittel.</note>
              <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs andere, das Eggen.</hi> Dieß kann bey dem<lb/>
be&#x017F;telltem Akker mehr als auf einerley Art nu&#x0364;tz-<lb/>
lich &#x017F;eyn. <hi rendition="#fr">Einmahl,</hi> i&#x017F;t der Akker be&#x017F;tellt, und<lb/>
es fa&#x0364;llt, ehe das Getraide aufgehet, ein Schlag-<lb/>
Regen, &#x017F;o i&#x017F;t es leicht mo&#x0364;glich, daß die&#x017F;er die Fla&#x0364;-<lb/>
che des Akkers &#x017F;o ve&#x017F;te macht, daß das Getrai-<lb/>
de nicht heraus kann. Ein Wirth la&#x0364;&#x017F;t alsdenn<lb/>
den Akker mit einer Egge u&#x0364;berziehen. Dieß<lb/>
macht die Fla&#x0364;che wieder lukker, und dieß befo&#x0364;r-<lb/>
dert den Wachsthum. <hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs andere,</hi> wenn der<lb/>
Saame zu dick aufgehet, &#x017F;o benimmt eine Pflanze<lb/>
der andern die Nahrung. Dieß i&#x017F;t die Ur&#x017F;ache,<lb/>
daß &#x017F;ie nicht vollkommen werden. Man muß<lb/>
demnach einige ausziehen. Sollte nun das Ga&#x0364;-<lb/>
ten zu viele Ko&#x017F;ten machen, &#x017F;o muß man auch<lb/>
in die&#x017F;em Falle &#x017F;eine Zuflucht zur Egge neh-<lb/>
men.</hi> </p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Anmerk.</hi> </fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[142/0162] Der Land-Wirthſchaft 2 Abſchnitt aus: dieß macht den Boden lukker, und die Fuͤtterung, die hiedurch erhalten wird, bezah- let die Koſten. Aus dieſer Abſicht vermiſcht man z. E. Weitzen mit Korn, Ruͤben mit Erb- ſen, u. ſ. f. Soll aber das Gewaͤchſe dieſes Neben - Saamens zur Reife kommen, ſo muß es eine ſolche Frucht ſeyn, die alsdenn kann ab- genommen werden, wenn bey dem Haupt Ge- waͤchſe ein vorzuͤglicher Zufluß von Nahrung noͤthig iſt. Denn alsdenn ziehet man dieß Ne- ben-Gewaͤchſe mit den Wurzeln aus, dieß macht den Boden lukker, und die Frucht bezahlet die aufgewendeten Koſten. Dieß kann mit der Vermiſchung des Senfs mit den gelben Ruͤben erleutert werden. §. 191. Fuͤrs andere, das Eggen. Dieß kann bey dem beſtelltem Akker mehr als auf einerley Art nuͤtz- lich ſeyn. Einmahl, iſt der Akker beſtellt, und es faͤllt, ehe das Getraide aufgehet, ein Schlag- Regen, ſo iſt es leicht moͤglich, daß dieſer die Flaͤ- che des Akkers ſo veſte macht, daß das Getrai- de nicht heraus kann. Ein Wirth laͤſt alsdenn den Akker mit einer Egge uͤberziehen. Dieß macht die Flaͤche wieder lukker, und dieß befoͤr- dert den Wachsthum. Fuͤrs andere, wenn der Saame zu dick aufgehet, ſo benimmt eine Pflanze der andern die Nahrung. Dieß iſt die Urſache, daß ſie nicht vollkommen werden. Man muß demnach einige ausziehen. Sollte nun das Gaͤ- ten zu viele Koſten machen, ſo muß man auch in dieſem Falle ſeine Zuflucht zur Egge neh- men. Anmerk.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/162
Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/162>, abgerufen am 24.11.2024.