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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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von dem Akkerbau.
zu mehreren Absichten anwenden. Er ziehet die Rech-
nung, und der Schluß wird, er habe mehr gewonnen,
wie Cajus. So gehet es uns auch in andern Fällen.
Wir verlangen Oel, wir bauen zu diesem Ende Rüb-
sen: warum verwerfen wir unsere Sonnen-Rosen.
Sollten sich diese nicht besser bezahlen. Cajus bauet
auf seinem Felde eine Frucht, die er so hoch, wie
die Gerste, zu Gelde machen kann. Er verkauft die-
se Frucht und kauft Gerste. Er verbraut
diese, und er hat nach Abzug aller Kosten seine reich-
liche Bezahlung, und freyes Futter für das Vieh.
Dieser Handel macht ihm eine Bekandschaft, die ein
Mittel wird, sein Bier zu vertreiben. Tirius hat
Gelegenheit, dieser Wirthschaft nachzuahmen. Allein
er bauet Gerste, er verbrauet diese, und er klaget,
daß es ihm an Mitteln fehle, sein Bier zu vertrei-
ben. Wer ist der klügste Wirth? Dieß ist genug,
zu beweisen, daß ein Wirth, die von uns §. 168.
angeführten Stükke in Erwegung ziehen müsse, wenn
er diese Frage: Was soll ich aussäen? mit Klug-
heit beantworten will.

§. 170.

Soll die Natur durch den Saamen ein bestimmtesFürs andere
nach dessen
Verhältniß
gegen den
Boden.

Ding in der gehörigen Vollkommenheit würken, so
muß der Akker Kräfte genug haben, diese Absicht zu
befördern. Wenn wir mit dieser Regel dasjenige
verbinden, was wir §. 45. von den verschiedenen
Arten der Erdgewächse, §. 73. von der Vollkom-
menheit des Saamens in Beziehung auf den Akker,
§. 101. von den Arten der Felder, und §. 106. bis
§. 123. wie auch §. 83. und folgenden von der Gü-
te der Felder abgehandelt haben, so wird es uns nicht
schwer fallen, die Art des Saamens nach dessen Verhält-
niß gegen den Voden, auf welchen er soll gesäet werden,
zu bestimmen.

§. 171.
J

von dem Akkerbau.
zu mehreren Abſichten anwenden. Er ziehet die Rech-
nung, und der Schluß wird, er habe mehr gewonnen,
wie Cajus. So gehet es uns auch in andern Faͤllen.
Wir verlangen Oel, wir bauen zu dieſem Ende Ruͤb-
ſen: warum verwerfen wir unſere Sonnen-Roſen.
Sollten ſich dieſe nicht beſſer bezahlen. Cajus bauet
auf ſeinem Felde eine Frucht, die er ſo hoch, wie
die Gerſte, zu Gelde machen kann. Er verkauft die-
ſe Frucht und kauft Gerſte. Er verbraut
dieſe, und er hat nach Abzug aller Koſten ſeine reich-
liche Bezahlung, und freyes Futter fuͤr das Vieh.
Dieſer Handel macht ihm eine Bekandſchaft, die ein
Mittel wird, ſein Bier zu vertreiben. Tirius hat
Gelegenheit, dieſer Wirthſchaft nachzuahmen. Allein
er bauet Gerſte, er verbrauet dieſe, und er klaget,
daß es ihm an Mitteln fehle, ſein Bier zu vertrei-
ben. Wer iſt der kluͤgſte Wirth? Dieß iſt genug,
zu beweiſen, daß ein Wirth, die von uns §. 168.
angefuͤhrten Stuͤkke in Erwegung ziehen muͤſſe, wenn
er dieſe Frage: Was ſoll ich ausſaͤen? mit Klug-
heit beantworten will.

§. 170.

Soll die Natur durch den Saamen ein beſtimmtesFuͤrs andere
nach deſſen
Verhaͤltniß
gegen den
Boden.

Ding in der gehoͤrigen Vollkommenheit wuͤrken, ſo
muß der Akker Kraͤfte genug haben, dieſe Abſicht zu
befoͤrdern. Wenn wir mit dieſer Regel dasjenige
verbinden, was wir §. 45. von den verſchiedenen
Arten der Erdgewaͤchſe, §. 73. von der Vollkom-
menheit des Saamens in Beziehung auf den Akker,
§. 101. von den Arten der Felder, und §. 106. bis
§. 123. wie auch §. 83. und folgenden von der Guͤ-
te der Felder abgehandelt haben, ſo wird es uns nicht
ſchwer fallen, die Art des Saamens nach deſſen Verhaͤlt-
niß gegen den Voden, auf welchen er ſoll geſaͤet werden,
zu beſtimmen.

§. 171.
J
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[129/0149] von dem Akkerbau. zu mehreren Abſichten anwenden. Er ziehet die Rech- nung, und der Schluß wird, er habe mehr gewonnen, wie Cajus. So gehet es uns auch in andern Faͤllen. Wir verlangen Oel, wir bauen zu dieſem Ende Ruͤb- ſen: warum verwerfen wir unſere Sonnen-Roſen. Sollten ſich dieſe nicht beſſer bezahlen. Cajus bauet auf ſeinem Felde eine Frucht, die er ſo hoch, wie die Gerſte, zu Gelde machen kann. Er verkauft die- ſe Frucht und kauft Gerſte. Er verbraut dieſe, und er hat nach Abzug aller Koſten ſeine reich- liche Bezahlung, und freyes Futter fuͤr das Vieh. Dieſer Handel macht ihm eine Bekandſchaft, die ein Mittel wird, ſein Bier zu vertreiben. Tirius hat Gelegenheit, dieſer Wirthſchaft nachzuahmen. Allein er bauet Gerſte, er verbrauet dieſe, und er klaget, daß es ihm an Mitteln fehle, ſein Bier zu vertrei- ben. Wer iſt der kluͤgſte Wirth? Dieß iſt genug, zu beweiſen, daß ein Wirth, die von uns §. 168. angefuͤhrten Stuͤkke in Erwegung ziehen muͤſſe, wenn er dieſe Frage: Was ſoll ich ausſaͤen? mit Klug- heit beantworten will. §. 170. Soll die Natur durch den Saamen ein beſtimmtes Ding in der gehoͤrigen Vollkommenheit wuͤrken, ſo muß der Akker Kraͤfte genug haben, dieſe Abſicht zu befoͤrdern. Wenn wir mit dieſer Regel dasjenige verbinden, was wir §. 45. von den verſchiedenen Arten der Erdgewaͤchſe, §. 73. von der Vollkom- menheit des Saamens in Beziehung auf den Akker, §. 101. von den Arten der Felder, und §. 106. bis §. 123. wie auch §. 83. und folgenden von der Guͤ- te der Felder abgehandelt haben, ſo wird es uns nicht ſchwer fallen, die Art des Saamens nach deſſen Verhaͤlt- niß gegen den Voden, auf welchen er ſoll geſaͤet werden, zu beſtimmen. Fuͤrs andere nach deſſen Verhaͤltniß gegen den Boden. §. 171. J

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/149>, abgerufen am 13.11.2024.