Akkers mit fettem Miste vermischet werden. Jst die- ses, so ist der Mangel der innern Bewegung die Ursa- che der Unfruchtbarkeit. (§. 116). Dieß ist genug, zu beweisen, daß wir eine solche Erde mit Alkali ver- mischen müssen. (§. 28).
§. 123.
Auf das Aci- dum und Al- kali.
Das Alkali verändet die blaue und violetten Farben der Erdgewächse in grün, und das Acidum verändert diese Farben in roth. Das Alkali schmekt scharf und brennend, und das Acidum schmeckt sauer *). Das Alkali befördert die innerliche Bewegung, und das Acidum verhindert diese. (§. 26. 28). Dieß giebt uns hinreichende Zeichen, zu erkennen, ob in einem Akker ein Mangel oder Uberfluß vom Alkali, und ob in einem Akker ein Mangel oder Uberfluß vom Acido sey. Die Würkung des Acidi wird durch den Zu- satz von Alkali, und die Würkung des Alkali wird durch den Zusatz von Acido gedämpfet. Es wird uns demnach nicht schwer fallen, Mittel zu bestim- men, welche diese Fehler des Akkers heben können, wenn wir nur zuvor die Natur der Düngung unter- sucht haben. Dieß soll in dem folgenden geschehen.
*) Siehe des Herrn Maquer Anfangs-Gründe der prak- tischen Chymie, zweyter Theil das 3te Kapitel.
Drittes
Der Land-Wirthſchaft 2 Abſchnitt
Akkers mit fettem Miſte vermiſchet werden. Jſt die- ſes, ſo iſt der Mangel der innern Bewegung die Urſa- che der Unfruchtbarkeit. (§. 116). Dieß iſt genug, zu beweiſen, daß wir eine ſolche Erde mit Alkali ver- miſchen muͤſſen. (§. 28).
§. 123.
Auf das Aci- dum und Al- kali.
Das Alkali veraͤndet die blaue und violetten Farben der Erdgewaͤchſe in gruͤn, und das Acidum veraͤndert dieſe Farben in roth. Das Alkali ſchmekt ſcharf und brennend, und das Acidum ſchmeckt ſauer *). Das Alkali befoͤrdert die innerliche Bewegung, und das Acidum verhindert dieſe. (§. 26. 28). Dieß giebt uns hinreichende Zeichen, zu erkennen, ob in einem Akker ein Mangel oder Uberfluß vom Alkali, und ob in einem Akker ein Mangel oder Uberfluß vom Acido ſey. Die Wuͤrkung des Acidi wird durch den Zu- ſatz von Alkali, und die Wuͤrkung des Alkali wird durch den Zuſatz von Acido gedaͤmpfet. Es wird uns demnach nicht ſchwer fallen, Mittel zu beſtim- men, welche dieſe Fehler des Akkers heben koͤnnen, wenn wir nur zuvor die Natur der Duͤngung unter- ſucht haben. Dieß ſoll in dem folgenden geſchehen.
*) Siehe des Herrn Maquer Anfangs-Gruͤnde der prak- tiſchen Chymie, zweyter Theil das 3te Kapitel.
Drittes
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Der Land-Wirthſchaft 2 Abſchnitt
Akkers mit fettem Miſte vermiſchet werden. Jſt die-
ſes, ſo iſt der Mangel der innern Bewegung die Urſa-
che der Unfruchtbarkeit. (§. 116). Dieß iſt genug,
zu beweiſen, daß wir eine ſolche Erde mit Alkali ver-
miſchen muͤſſen. (§. 28).
§. 123.
Das Alkali veraͤndet die blaue und violetten Farben
der Erdgewaͤchſe in gruͤn, und das Acidum veraͤndert
dieſe Farben in roth. Das Alkali ſchmekt ſcharf und
brennend, und das Acidum ſchmeckt ſauer
*⁾
. Das
Alkali befoͤrdert die innerliche Bewegung, und das
Acidum verhindert dieſe. (§. 26. 28). Dieß giebt
uns hinreichende Zeichen, zu erkennen, ob in einem
Akker ein Mangel oder Uberfluß vom Alkali, und ob
in einem Akker ein Mangel oder Uberfluß vom Acido
ſey. Die Wuͤrkung des Acidi wird durch den Zu-
ſatz von Alkali, und die Wuͤrkung des Alkali wird
durch den Zuſatz von Acido gedaͤmpfet. Es wird
uns demnach nicht ſchwer fallen, Mittel zu beſtim-
men, welche dieſe Fehler des Akkers heben koͤnnen,
wenn wir nur zuvor die Natur der Duͤngung unter-
ſucht haben. Dieß ſoll in dem folgenden geſchehen.
*⁾ Siehe des Herrn Maquer Anfangs-Gruͤnde der prak-
tiſchen Chymie, zweyter Theil das 3te Kapitel.
Drittes
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/124>, abgerufen am 13.11.2024.
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